Review: #6.14 Ein Arbeitstag wie kein anderer
Die Serie "Dr. House" wird kurzzeitig unterbrochen und durch die erste und wahrscheinlich einzige Folge von "Dr. Cuddy" ersetzt. Die Leiterin des Princeton-Plainsboro Teaching Hospitals steht ausnahmsweise im Zentrum einer kompletten Episode und verdängt House und dessen Team in den Hintergrund. Das ist durchaus eine gelungene Idee, gerade weil sich Cuddys Arbeit doch sehr von der aller anderen Hauptcharaktere unterscheidet und wir nun zur Abwechslung einmal Facetten zu sehen bekommen, die uns ansonsten weitestgehend verborgen bleiben. Uns wird ein Blick auf die bürokratische Seite des PPTH geboten, die unter anderem Konflikte mit Versicherungen, Auseinandersetzungen mit Anwälten und Ärger mit dem Personal beinhaltet. Cuddy nimmt bei Patienten nur noch selten Blut ab oder verabreicht Medikamente, dafür kümmert sie sich aber um die nicht minder lebensnotwendigen Finanzspritzen für das Krankenhaus.
Cuddy hat wirklich keinen leichten Job, das steht außer Frage. Sie hört wegen der Entscheidungen, die sie treffen muss, am Tag öfter das Wort "Miststück!" als "Hallo". Als der Anwalt, der das Krankenhaus wegen der Daumengeschichte verklagen will, süffisant auf die teuren Autos der Ärzte eingeht, müssen sicher viele Zuschauer zugeben, dass sie ganz ähnlich denken. Allzu schnell stempeln wir Ärzte als vermögend ab und sehen nicht ein, warum sie auch noch unser Geld bekommen sollen, doch letztlich sind Ärzte wie jeder Arbeitnehmer darauf angewiesen, dass man sie für ihre erbrachten Dienste bezahlt. Cuddy muss dafür sorgen, dass genau dies geschieht und das Krankenhaus weiter existieren kann.
Diese Folge zeigt auch sehr schön, wie Cuddy die Arbeit von Houses Team wahrnimmt. Sie sieht die Patienten der Woche oftmals nicht, sondern bekommt immer nur kurze Updates und erlebt die einen oder anderen Momente, in denen das Team den Fall diskutiert, am Rande mit. So darf sie dann schon mal einen flüchtigen Blick auf das berühmte "Ich habe eine Eingebung"-Gesicht von House werfen, ehe sich die Fahrstuhltür vor ihr schließt und sie zum nächsten Meeting muss.
Wir lernen in dieser Episode überdies auch einige andere Ärzte kennen und werden daran erinnert, dass Cuddy es tatsächlich nicht nur mit House zu tun hat. Auch andere Oberärzte stellen Ansprüche und erwarten von Cuddy Unterstützung. Sie sind natürlich nicht so schwierig wie House, aber Egos haben sie auch. Dann sind da noch die zahlreichen anderen Angestellten, unter denen sich durchaus mal ein fauler Apfel befindet. Die Pharmazeutisch-technische Assistentin Gail ist als kaltschnäuzige Dealerin natürlich ein Extrembeispiel, das aber verdeutlicht, wie heikel die internen Angelegenheiten eines Krankenhauses sein können. Letztlich arbeiten die Menschen dort mit Stoffen, die aus gutem Grund nicht jedem zugänglich sind. Dass Cuddy Gail am Ende ein Geständnis entlockt und dieses heimlich aufnimmt, ist einer der ältesten Tricks der Welt, der aber dank der Tatsache, dass Verbrecher wie Gail sich selbst für überlegen und ihre Opfer dementsprechend für schwach halten, immer wieder funktioniert.
Insgesamt ist diese komplett auf Cuddy zugeschnittene Folge eine interessante Abwechslung, die uns keine tiefen Geheimnisse über den Charakter Cuddy verrät, aber uns ihre Arbeit näher bringt und mal andere Aspekte beleuchtet. Nach einer eher stereotypischen Episode in der Vorwoche stimmt auch das Timing dieser Ausnahme-Folge.
Maret Hosemann - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: 5 to 9Erstausstrahlung (US): 08.02.2010
Erstausstrahlung (DE): 02.11.2010
Regie: Andrew Bernstein
Drehbuch: Thomas L. Moren
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