Bewertung

Review: #3.04 Überraschung

Annalises Ohrfeige hat einen großen Nachhall. Sie muss sich in dieser Folge mit den Konsequenzen ihres Handelns auseinandersetzten und dadurch beginnt sie sich wieder zu isolieren. Was dabei herauskommen kann, konnte man schon in der zweiten Staffel sehen von daher wird es interessant, inwieweit die Nachwirkungen der Folge noch für das große Feuer von Bedeutung sind.

"Shut up, Annalise!"

In der letzten Folge jubelte man noch, als Annalise ihren Klienten Toby ohrfeigte. Nun muss sie und damit auch der Zuseher mit den Konsequenzen zurechtkommen. Die Jura-Professorin hat ihre Lizenz verloren und darf somit nicht mehr vor Gericht stehen und ihre Klienten verteidigen. Auch ihr Job an der Universität ist in Gefahr. Denn ohne ihre Lizenz kann sie ohne Weiteres gefeuert werden, während sie davor unkündbar war. Interessant finde ich, dass Annalise wirklich unkündbar war. Für mich erklärt das einiges und macht auch deutlich, wieso sich viele der Kollegen auf der Universität, sowie die Rektorin immer wieder so einiges von Annalise gefallen lassen. Es war schön zu sehen wie Hargrove Annalise die Stirn bietet und ihr deutlich macht, wer das Sagen hat. Ich hoffe, dass man noch viel mehr von Präsidentin Hargrove und ihrer Darstellerin Luna Velez sehen wird.

Im Zuge dieser Storyline sieht man auch Eve wieder, die mit Annalise ausgeht und ihr bei ihren Problemen mit ihrer Lizenz zur Seite steht. Gleichzeitig erklärt man auch Famke Janssens Ausstieg aus der Serie, da sie mit ihrer Hauptrolle in "The Blacklist: Redemption" "How to Get Away with Murder" nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Schade ist dies allemal, da mir Eve als Charakter immer gefallen hat. Hoffentlich besucht Eve Annalise trotz neuer Freundin auch weiterhin ab und zu mal. Mit Eves Abschied kommt auch das Ende der Beziehung von Annalise und Nate. Während die beiden in den ersten drei Folgen noch ihre Beziehung genießen durften, kommt es nun zum riesen Streit. Nate ist eifersüchtig wegen Eve und hat auch Annalises Geheimniskrämerei satt. Außerdem wirft er ihr vor, Alkoholikerin zu sein. Damit hat er bestimmt Recht, dennoch hatte ich während des Streits Mitleid mit Annalise. Da ist sie schon am Boden angelangt und der Mann, den sie liebt, tritt auch noch auf sie ein.

Natürlich sind auch Annalises Worte sehr harsch, aber gerade Nate weiß doch, wie Annalise tickt und dass sie, wenn sie sich verletzlich fühlt, ihre Laune an anderen auslässt. Irgendwie hat mich Nate da an Sam erinnert. Nach außen hin immer liebenswert und gar der "perfekte Mann", aber wenn es hart auf hart kommt, ist er überfordert und beginnt seinen Frust rauszulassen. Ich hoffe man hakt das Kapitel jetzt endgültig ab, denn nach alldem Beziehungsdrama der ersten beiden Staffeln habe ich keine Lust, das Gleiche noch einmal anzusehen. Außerdem würde es Annalise sicher einmal Gut tun Single zu sein. Ohne Affären oder One-Night-Stands, einfach mal alleine sein. Eine gute Storyline gibt dies auf jeden Fall her.

"You raped my client, Susan."

Dadurch das Annalise ihre Lizenz verloren hat, muss Bonnie den Fall der Woche übernehmen. Anders als in der letzten Woche ist der diesmal richtig gut. Und wie schon so oft, wenn Bonnie übernehmen darf, kann Liza Weil zeigen, was sie so draufhat. Asher steht Bonnie dabei zur Seite und es schaut so aus, als ob dies der Beginn einer schönen Freundschaft wäre. Dadurch dass Asher von Bonnies Kindheit weiß, ist er auch eigentlich der einzige der sie in diesem Fall auch emotional unterstützen kann.

Der Fall hat mir allgemein sehr gut gefallen, vor allem auch, weil Dinge aufgegriffen wurden, über die man nicht so oft hört. Ein junger Mann stiehlt, damit er seinem ungeborenen Kind mehr bieten kann, als er je hatte. Das große Problem, die Mutter des Kindes ist seine Lehrerin. Somit wird es vor dem Gesetz zu einer Kindesvergewaltigung. Immer wieder sieht man Artikel über Lehrer, die eine Beziehung mit einem Schüler eingehen, manchmal sogar schwanger werden, man verdreht die Augen, fragt sich wie das passieren kann, aber kaum wird über die Auswirkungen auf den jungen Menschen gesprochen. Kaum wird darüber gesprochen, dass der Erwachsene die Jugend und Naivität des Schülers ausnutzt und dass es dadurch zu großen psychologischen Schäden kommen kann. "How to Get Away with Murder" spricht genau das an und hat mit Bonnie auch einen persönlichen Bezug, mit dem sich der Zuseher auch mit dem Opfer identifizieren kann. Schon in der Vergangenheit hat die Serie immer wieder sehr ernste Themen der Gesellschaft angesprochen und eine neue Annäherung zu dem Thema geschaffen. Manchmal gelingt es der Serie sehr gut, wie auch in diesem Fall, manchmal eben auch nicht, man erinnere sich an den Fall in Folge #1.13 Strippenzieher, in der eine Frau beschuldigt wurde, einen Mann vergewaltigt zu haben, wo die Auflösung das Problem in den Schatten stellte.

Dadurch dass Frank Bonnies Vater ermordet hat, bekommt die Folge einen runden Abschluss und spricht aber auch Franks Zukunft an. Meiner Meinung nach kann man Frank kaum noch länger mittragen. Dadurch dass Annalise ihm nicht vergeben kann, was auch verständlich ist, wird er nie zum Team zurückkehren können und ohne einen Bezug zu Annalise macht Frank in der Serie kaum einen Sinn. Für mich gibt es nur drei Möglichkeiten wie es weitergehen könnte. Entweder Frank stirbt im Feuer, er wird als Brandstifter verhaftet oder er verschwindet einfach ohne jegliche Spur. Ihn immer wieder am Rande zu sehen, finde ich nicht spannend oder gar wichtig. Es erinnert mich etwas daran, wie "Agents of S.H.I.E.L.D" Grant Ward und Darsteller Brett Dalton zwei Staffeln lang mitgezogen hat, obwohl er teilweise nichts zur Story beigetragen hat. Hoffentlich endet die Causa Frank bald.

"She's pregnant."

Laurel hat, zumindest vorerst, überlebt. Und ist schwanger. Die Frage die sich mir und wahrscheinlich vielen anderen auch stellt, wer ist der Vater? Ist es Frank? Oder doch eher Wes? Oder vielleicht jemand ganz anderes. Ich persönlich hoffe ja sehr, dass Frank nicht der Vater ist. Laurel hat es schließlich immer wieder betont, dass sie Frank nicht vergeben kann und auch wenn sie ihn noch liebt beziehungsweise es schwer für sie ist, über ihn hinwegzukommen, glaube ich nicht, dass sie ihn wieder an sich heranlassen würde. Was ich mich auch frage ist, was Laurel in Annalises Haus gemacht hat. Es passt zu der Spekulation, dass das Feuer im Zuge einer Konfrontation mit Frank entfacht wurde. Laurel würde sicher dabei sein, besonders nach ihrem Gespräch mit Bonnie.

Fazit

Nach der schwachen letzten Folge, spielt "How to Get Away with Murder" wieder seine Stärken auf und zeigt, wie wichtig der Fall der Woche für das Gesamtbild der Folge ist. Die Episode war spannend aufgebaut und hatte viele emotionale Elemente. Mit Laurels Überleben und Schwangerschaft werden neue Fragen aufgeworfen und Spannung für die nächsten Folgen erzeugt.

Sophie Marak - myFanbase

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