Bewertung

Review: #4.04 Schauplatz der Merkwürdigkeiten

Foto: Dr. House - Copyright: 2007 Fox Broadcasting Co.; Adam Taylor /FOX
Dr. House
© 2007 Fox Broadcasting Co.; Adam Taylor /FOX

Und wieder musste einer der Kandidaten das Feld räumen. Dass es diese Mal Dobson trifft, ist nicht sonderlich überraschend. Auch Foremans Rückkehr hat mich nicht sonderlich überrascht, kommt aber zur rechten Zeit.

House light

Letzte Woche hatte Foreman die Quittung für sein risikofreudiges Handeln bekommen und ist nun auf der Suche nach einem neuen Job. Dies stellt sich als gar nicht so leicht dar, wie man meinen könnte, denn eigentlich ist Foreman ein renommierter Mediziner mit viel Erfahrung auf seinem Gebiet. Einmal mehr muss er erkennen, dass ihn die Assistentenstelle im Team von Dr. House sehr stark geprägt hat – sowohl medizinisch, als auch vom moralischen Standpunkt her. Er hat gelernt, viel eher ein Risiko einzugehen und auch einmal unkonventionelle Theorien zu testen, um einem Menschen zu helfen. Dies wird ihm jetzt zum Verhängnis, denn solche Mediziner sind in der Regel für Kliniken nicht tragbar. Es ist absolut nachvollziehbar, dass viele Klinikchefs eher zurückhaltend auf die Bewerbung von Foreman reagieren, denn mit ihm würde ein großes finanzielles Risiko in den Klinikalltag einziehen. Heutzutage sind die Patienten und Angehörigen schnell wenn es um die Formulierung einer Kunstfehlerklage geht, so dass man sich wirklich zweimal überlegen muss, ob man jemanden wie Foreman einstellt.

Das ist bitter für Foreman. Er wollte unter allen Umständen verhindern, dass er so wird wie House. Nun muss er erkennen, dass er nicht nur schon längst so ist wie sein Mentor, sondern sich dies auch noch im ganzen Land herumgesprochen hat. Foremans Stolz steht ihm zunächst noch im Weg, als Cuddy schließlich einen Schritt auf ihren ehemaligen Mitarbeiter zugeht, um ihn dazu zu überreden, wieder in ihrem Krankenhaus anzufangen. Letztendlich bleibt ihm nichts anderes übrig, als über den vergangenen Differenzen zu stehen und ins PPTH zurück zu kehren. Ich bin schon gespannt auf das Gesicht von House, wenn nun auch noch Foreman wieder im Princeton Plainsboro auftaucht.

Cameron und die Wette

Um auch das alte Team nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, versuchen die Drehbuchautoren Cameron und Chase mit dem neuen Team in Kontakt zu bringen. Dieses Mal stichelt Cameron ein wenig gegen Dr. House und rät Cole, sich nicht ständig von seinem Chef in spe wegen seines Glaubens angreifen zu lassen. Die resultiert in einen gezielten Schlag in House' Gesicht. Die Geschichte hat für die Episode an sich überhaupt keinen Sinn, ist aber durchhaus amüsant anzusehen. Doch wo ist eigentlich Chase hin? So richtig will die Integration der alten Hauptdarsteller noch nicht klappen, auch wenn die Versuche sicher gut gemeint sind. Aber es gibt momentan einfach zu viele Charaktere, um sich auch noch intensiv um das alte Team zu kümmern. Vielleicht wird es ja einfacher, wenn das endgültige Team erst mal feststeht.

Dobson

Wie bereits letzte Woche vermutet, muss dieses Mal einer der Herren seinen Hut nehmen. Es ist keine große Überraschung, dass es den einzigen Nicht-Mediziner der Gruppe trifft, denn ihn einzustellen ergäbe gewiss große Schwierigkeiten. Obwohl Dobson nie sein Examen gemacht hat, beweist er in dieser Folge, dass er über all die Jahre ein enormes Wissen angehäuft hat, das er einzusetzen weiß. Vom Schlag her ist er ein wenig wie House selbst, weswegen sich die beiden auch so prächtig miteinander verstehen. Wie #4.01 Alleine jedoch gezeigt hat, braucht House in seinem Team keine Ja-Sager, sondern Sparringspartner, mit denen er streiten und diskutieren kann. Dobson ist zu sehr wie House selbst, denkt ähnlich, kommt zu gleichen Entschlüssen – also ist Dobson am Ende auch absolut klar, weswegen gerade er das Feld räumen muss.

Der Fall der Woche

Die Geschichte um Irina ist anfangs ein wenig nebulös, da sie anscheinend wirklich Dinge sieht und Sachen hört, die sie weder sehen noch wissen dürfte. So bekommt der Fall einen leicht mysteriösen Touch. Auch dass man auf den Fall der vorherigen Folge Bezug nimmt, finde ich eine interessante Idee. Die Serie entwickelt sich immer weiter weg von den reinen fallbezogenen Episoden und hin zu charakterlastigen Folgen mit episodenübergreifenden Handlungen. Diese Entwicklung ist durchaus zu begrüßen, denn so etwas hält die Zuschauer vor dem Fernseher. Bisher konnte die richtige Balance gefunden werden, so dass das alte Feeling von "Dr. House" durchaus noch zu spüren ist, den Charakteren jedoch mehr Zeit zugestanden wird.

Letztendlich dient jedoch auch dieser Fall nur dazu, um im Team untereinander für Spannung zu sorgen. Noch immer ist Amber die treibende Kraft hinter den Sticheleien und wie es scheint, hat sie in Dreizehn ein dankbares Opfer gefunden. Bisher gab es ja in jeder Staffel von "Dr. House" einen Gegenspieler und irgendwie hab ich das Gefühl, dass auch Amber sich zu einer richtigen Nervensäge entwickeln kann. Und dass House beide - Amber und Dreizehn - behält, zeigt, dass House an den Machtspielchen Gefallen findet.

Fazit

Noch immer ist die neue Teamfindungsphase noch nicht abgeschlossen, aber damit dürften es die Drehbuchautoren auch nicht sonderlich eilig haben. Alle verbliebenen Charaktere sorgen für interesssante Ereignisse im Princeton Plainsboro. Die genialen Anspielungen auf Fernsehformate der heutigen Zeit (wie auf "Der Bachelor" oder "Drei Engel für Charlie") tun ihr Übriges, dass die Suche nach den Nachfolgern von Chase, Cameron und Foreman das Beste ist, was der Serie passieren konnte.

Melanie Brandt - myFanbase

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