Bewertung

Review: #7.13 Die letzte Sendung

Foto: Jack McBrayer, 30 Rock - Copyright: 2015 Universal Pictures
Jack McBrayer, 30 Rock
© 2015 Universal Pictures

Das war sie nun. Die letzte Episode von "30 Rock". Und sie bot eigentlich alles, was die Serie sieben Jahre lang ausgemacht hat. Witz. Abstruse Situationen. Freundschaft. Lachen. Charaktere, über die man den Kopf schütteln kann. Kurzum, "30 Rock" verabschiedet sich von seinen treuen Fans, die der Serie bis zum Ende die Stange gehalten haben, mit einem wahren Feuerwerk an Witzigkeit und Esprit.

"I don't want tonight's show to happen because... I don't know how to say good-bye, Liz Lemon."

Das Team muss sich ein letztes Mal zusammenraufen und eine finale Ausgabe von TGS auf die Beine stellen. Es gibt kein großes Tamtam darum. Die Autoren setzen sich an ihren runden Tisch und diskutieren dann die Frage aller Fragen: was sollen sie nur an ihrem letzten Tag zu Mittag essen. Irgendwie hat Lutz es geschafft, über die Auswahl des Essens bestimmen zu dürfen und beschließt, sich an seinen bald schon Ex-Kollegen zu rächen, indem er ihnen einen fast schon unverdaulichen Fraß vorsetzen will.

Die Versuche der Autoren, Lutz davon zu überzeugen, dass sie ihr letztes Mittagessen zelebrieren sollten, schlagen allesamt fehlt und es scheint fast so, als bekäme Lutz seine Rache dafür, dass man ihn sieben Jahre lang veräppelt und ausgelacht hat. Jedenfalls bis Liz Lemon ein Machtwort spricht und ihn in ihrem Büro einsperrt. Am Ende bekommt Lutz sein Happy End und sie alle müssen sich mit Sandwiches von Blimpie zufrieden geben.

Während das Team über Essen streitet, weigert sich Tracy Jordan, die letzte Episode zu drehen. Zunächst scheint es so, als wolle er die Produktion der Folge hinaus zögern, weil er auf das Geld aus ist. Dabei geht es ihm um etwas ganz anderes – er will seine Familie nicht auseinander brechen sehen. Es ist wirklich fantastisch mitanzusehen, was aus dem durchgeknallten Verrückten geworden ist. Schon in den vergangenen Episoden wurde klar, dass Tracy ein ganzes Stück weit erwachsen geworden ist und auch jetzt, in einem unglaublich ernsten Moment mit Liz in der Stripperbar, in der alles angefangen hat, gibt er zu, dass er nicht damit umgehen kann, dass jetzt plötzlich alles vorbei sein soll und er all die Menschen, die ihn die letzten Jahre begleitet haben, nicht mehr sehen soll. Liz kann ihn am Ende überzeugen, die letzte Show mitzumachen, wenn nicht ihm zuliebe, dann eben den anderen zuliebe.

Jenna hat das Ende von TGS noch gar nicht wirklich aufgenommen und weigert sich standhaft, irgendwelche Emotionen zu zeigen. Erst als sie sieht, wie ihr Spiegel aus ihrer Umkleide getragen wird, erkennt sie, dass es tatsächlich zu Ende ist. Als sie dann mit Tracy auf der Bühne steht und sie ein letztes Mal einen Sketch mit ihm aufführt, da übermannen sie ihre Gefühle fast schon und sie fallen sich in die Arme.

"Lemon, there is a word, a once special word, that's been tragically co-opted by the romance industrial complex. And I would hate to use it here and have you think that I am suggesting any kind of romantic sentiment let alone an invitation to scale bone Mountain. So I am going to use this word to describe how I feel about you in the way that our Anglo-Saxon forefathers would have used it in reference to, say, uh... A hot bowl of bear meat or your enemy's skull... Split." "I love you too, Jack."

Die in den Sturm geratene Freundschaft von Jack und Liz steht auch kurz vor dem endgültigen Ende von TGS vor dem Aus. Liz und Jack sind wütend auseinander gegangen und Jack befürchtet, dass er Liz als Freundin für immer verloren haben könnte. Da er dies jedoch nicht akzeptieren kann, heckt er einen aberwitzigen Plan aus, um sie zurück zu gewinnen.

Während Liz mit dem alltäglichen Wahnsinn ihrer Crew kämpfen muss, verhält sich Jack zunehmend eigenartig. Er lächelt die ganze Zeit und streut mit seiner unheimlich guten Laune das Gerücht, dass er sich vielleicht das Leben nehmen könnte. Als er dann in der finalen Aufzeichnung der Show nicht anwesend ist und Liz sich in sein Büro begibt, findet sie dort eine Abschiedsnachricht an sie. Voller Panik läuft Liz schließlich an den Hafen und findet dort einen quicklebendigen Jack, der ihr klar macht, dass er keine andere Wahl hatte, als sie im Glauben zu lassen, er wollte seinem Leben ein Ende setzen. Er wollte, dass Liz erkannte, dass ihre Freundschaft etwas besonderes ist und sie keinen Groll ihm gegenüber hegen sollte. Dann erzählt er ihr, dass er los segeln will, um eine neue Geschäftsidee zu entwickeln, die ihm jedoch schon nach wenigen Sekunden einfällt, so dass er nicht einmal aus New York heraus fahren muss.

"So the whole show just takes place here at 30 Rockefeller Plaza?"

Im Epilog springt die Episode ein Jahr in die Zukunft. Pete hat, wie schon die gesamte Episode angedeutet, tatsächlich seinen eigenen Tod vorgetäuscht, wird aber von seiner Frau wieder zurück nach Hause gezerrt. Armer Pete – sein Leben hat sich kein bisschen verändert.

Auch bei Liz hat sich nicht wirklich etwas verändert. Sie arbeitet weiterhin bei NBC und ist dort für eine Show verantwortlich, die Grizz im Fokus hat und ein wahrer Hit beim Sender geworden ist. Tracy hat nach Jahren seinen Vater wieder gefunden, während Jenna das tut, was sie am besten kann – anderen Stars gewaltig auf die Nerven gehen. Jack hingegen hat mit seiner Idee von vor einem Jahr seinen Traumjob ergattert und ist nun Chef von General Electric. Er und Liz sind noch immer dicke Freunde, auch wenn sie sich nicht mehr wirklich oft sehen können.

Die Angst, die sie alle hatten, dass ihre kleine Familie auseinanderbrechen würde, hat sich also als unbegründet herausgestellt und es ist schön zu wissen, dass alle mit ihrem Leben weitermachen können und doch irgendwie alles beim alten geblieben ist.

Und in einem unglaublichen Twist am Ende sitzt ein nicht um eine Minute gealterter Kenneth Parcell im Büro des Senders von NBC und hört der Urgroßenkelin von Liz Lemon zu, wie sie ein Projekt bewirbt, dass auf dem Leben ihrer Ahnin basiert. Begeistert gibt er grünes Licht für das Projekt. Es ist absolut unerwartetes und schockierendes Ende, mit dem so wohl keiner gerechnet hatte. Die ganze Show war also nur eine Erzählung einer jungen, ambitionierten Frau und existierte nur in deren Kopf und in den Tagebüchern ihrer Urahnin. Ganz wie in der Serie "Chefarzt Dr. Westphal", die mit einem ähnlichen Kniff endete. Natürlich hätte dies nicht unbedingt sein müssen, aber es zaubert einem dann doch ein Lächeln auf die Lippen, denn es ist einfach "30 Rock".

Fazit

Ein herrliches Ende für eine fantastische Show, die viel zu wenig vom breiten Publikum gewürdigt wurde und im Comedy-Sektor ein großes Loch hinterlassen wird. Danke, Tina Fey für sieben Jahre grandiose Unterhaltung. Für tolle, einzigartige und liebenswerte Charaktere, die ihresgleichen im TV noch lange suchen werden. Und danke für die Möglichkeit, einmal pro Woche so richtig lachen zu können. Schade nur, dass so wenige Menschen bis zum Ende dabei waren. Doch selbst darauf hat Tina Fey eine geniale Antwort parat:

Thank you, America. That's our show. Not a lot of people watched it. But the joke's on you, 'cause we got paid anyway.

In diesem Sinne: Goodbye, "30 Rock!" Danke für sieben wundervolle Jahre.

Melanie Wolff - myFanbase

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