Bewertung

Review: #6.20 Kein Job fürs Leben

Foto: Johnny Galecki, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Johnny Galecki, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

War es das nun mit der großartigen Staffel? Nachdem bereits die letzte Folge für einen Dämpfer gesorgt hat, macht es diese Episode nicht wirklich besser. Anstatt sich auf gut geschriebene Charakterentwicklung zu konzentrieren, wählen die Autoren lieber plumpe Gags, schlechte Eigenschaften der Charaktere und eine nicht besonders witzige Story. Die gesamte Folge wirkt ein wenig gezwungen und am Ende fragt man sich, was gerade eigentlich passiert ist.

"Oh, you do what you want, but I don't want to lose my friends over tenure. Friends are forever." - "So, is tenure."

Im Grunde passiert nicht viel. Ein Professor am Caltech stirbt und somit wird eine Stelle auf Lebenszeit an der Universität frei. Zunächst einmal interessiert es die Freunde überhaupt nicht, doch Kripke schafft es, alle gegeneinander aufzuhetzen. Das Potenzial ist zu Beginn ziemlich groß, denn hier handelt es sich nicht nur um einzelne Charaktere, die gegeneinander arbeiten, sondern alle werden mit einbezogen. Howard ist hier außen vor, da er keinen Doktortitel hat und somit überhaupt keinen Nutzen für die Folge hatte. Seine einzelnen Kommentare haben es hier also auch nicht herausgerissen. Stattdessen konzentriert man sich auf Leonard, Sheldon und Raj. Während Leonard und Sheldon ihre Freundinnen in die Situation mit einbeziehen, hat Raj damit zu kämpfen, dass sein Vater ihm einen brandneuen BMW schenkt, jedoch auf heizbare Sitzer verzichtet hat. Dieser Handlungsstrang ist einfach nur sinnlos und zeigt Raj in einem Licht, in dem man ihn nicht sehen will. Als quengeliger Junge braucht er sich in seinem Alter nicht mehr aufführen. Hier sollten die Autoren schnellstens wieder dafür sorgen, dass Lucy zurückkehrt, denn ihnen scheint wohl das Material bei Raj ausgegangen zu sein.

Bei Sheldon und Leonard war die Entwicklung zu Beginn noch vielversprechend, da sie beide mit ihren Freundinnen gesprochen haben und man das Gefühl hatte, dass sie reifer und erwachsener geworden sind. Doch was gut anfing, schlug die falsche Richtung ein. Sheldon ging mit seinen Aussagen sehr schnell auf die Nerven, denn es ist unmöglich, wie er Amy behandelt. Es ist klar, dass er die Beziehung zu ihr nicht so ernst sieht, doch dass er ihr immer wieder unter die Nase reiben muss, dass er sie eigentlich gar nicht schätzt, ist nicht nötig. Es stellt sich die Frage, warum Amy hier nicht den Mund aufmacht und sich dagegen wehrt, denn eigentlich sollte sie sich das nicht gefallen lassen. Dennoch steht sie zu Sheldon, wofür man ihr großen Respekt aussprechen muss. Jeder andere Mensch wäre wahrscheinlich schon lange weg. Doch Amy hilft Sheldon sogar noch, um vielleicht etwas zu erzwingen, das er ihr nie geben kann. In den letzten Folgen hat er eine große Entwicklung gemacht, doch mit dieser Folge ist das alles wieder zunichte gemacht worden. Es ist unverständlich, weshalb die Autoren hier in der Entwicklung so zurückspringen.

"You realize you might kill some of them." - "Then you all can get tenure."

Auch bei Penny muss man sich fragen, warum sie weiterhin nur auf ihr Aussehen beschränkt wird. Einige Zeit hat man sich sehr stark auf ihren Alkoholkonsum konzentriert, danach folgte ihre nicht vorhandene Intelligenz und jetzt ist es ihr Aussehen? Dabei waren wir doch schon bei einer starken Entwicklung zu einer selbstständigen Frau, die aufs College geht und schauspielerisch tätig ist. Natürlich kann sich Kaley Cuoco leisten, sich von dieser Seite zu zeigen, doch in diesem Zusammenhang wirkte das einfach plump und unpassend. Leonard war hier wohl der einzige Charakter, der für ein paar Lacher sorgen konnte, denn als er im Fitnessstudio auftauchte und angefangen hat, auf dem Crosstrainer zusammenzubrechen, gelang den Autoren tatsächlich eine witzige Szene.

Die zweite, sehr witzige Szene wurde uns dann noch einmal am Ende beschert, als Sheldon sich auf den Weg zu Mrs. Davis macht. Wer #6.12 Das Eiersalat-Äquivalent gesehen hat, der weiß, dass Sheldon und Mrs. Davis keine gute Vergangenheit haben. Regina King zurück zu holen, war ein guter Schachzug, denn sie konnte mit ihren Szenen tatsächlich für etwas Aufheiterung sorgen. Sheldon wurde hier zwar als absoluter Idiot dargestellt, doch es war zu einem gewissen Grad noch witzig, sodass man es verzeihen kann. Bei seinem IQ ist es jedoch unverständlich, dass er nicht kapiert, dass sein Handeln und seine Worte sehr rassistisch sind. Man kann jedoch darüber hinweg sehen, denn Mrs. Davis bewältigt die Situation hervorragend und sie ist es, zu der man in diesen Momenten hält und über deren Verhalten und Reaktionen man lachen muss. Sehr schade ist, dass am Ende nicht klar wird, wer die Stelle nun wirklich bekommt. Das macht die Folge noch sinnloser, als sie schon war, da man auf ein Ziel hinarbeitet und dieses am Ende nicht auflöst. Hier hatten die Autoren wohl keinen guten Lauf.

Fazit

Dies war bisher mit Abstand die schlechteste Folge dieser Staffel, da sie keine Charakterentwicklung aufweisen konnte und die Story im Endeffekt zu nichts geführt hat. Hinzu kommen plumpe Witze und eine nervige Darstellung der Charaktere. Leonards Zusammenbruch und Regina Kings Rückkehr schaffen es gerade so die vier Punkte herauszuschlagen.

Alex Olejnik - myFanbase

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