Bewertung

Review: #4.01 Die Welt muss warten

Foto: Eliza Taylor, The 100 - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Eliza Taylor, The 100
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Über acht Monate sind vergangen, seit die Zuschauer am Ende von #3.16 Deus Ex Machina (2) mit dem Weltuntergang konfrontiert wurden. Während im Staffelauftakt #4.01 Echoes für die Charaktere kaum Zeit vergangen ist, konnten die Zuschauer sich etwas an den Gedanken gewöhnen. Ich muss gestehen, dass mir die Storyline zunächst nicht wirklich behagte und ich hoffte, dass sich das ganze als ein Trick von A.L.I.E. herausstellt. Diese Hoffnung löste sich schnell in Luft auf, sobald mehr Informationen über Staffel 4 von "The 100" durchsickerten und spätestens der Trailer zeigte, wie ernst es den Autoren mit dieser Storyline ist.

"The youth that inherited the earth." - "And they have 6 months to save it."

Clarke, Bellamy und Co. haben in den vergangenen Staffeln wirklich einige Herausforderungen überwunden, sei es allein nach der Landung zu überleben, sich Reapern, Grounder und wilden Tieren zu stellen, oder eben Mount Weather und einer künstlichen Intelligenz, abgesehen von Gefahren innerhalb der einigen Reihen. Dabei ist jedoch eines zu beachten, egal wie groß oder übermächtig die Bedrohung auch war, es gab immer noch Hoffnung. Die erneute Zerstörung der Welt ist hingegen etwas, dass etwas zu groß sein könnte. Raven, die nach dem Kontakt mit der KI ein Upgrade bekommen hat, sowie Bellamy und Clarke sind jedoch ganz klar bereit sich dem zu stellen und so viele wie möglich zu retten. Ganz allein wird ihnen dies nicht gelingen, weshalb sich auch ein Großteil der Episode darum dreht zunächst Roans Überleben zu sichern und den König auf ihre Seite zu bringen. Eine wirkliche Überraschung ist es nicht, dass Roan überlebt, da schließlich Zach McGowan in den Hauptcast befördert wurde. Schlussendlich geht aber auch viel mehr darum, für welchen Pfad sich Roan entscheidet, nachdem Echo ihm ins Ohr wispert und die Grounder in Polis nach Vergeltung verlangen.

"Ok, Princess. What now?" - "Now we survive."

Wie die Charaktere überleben sollen, ist mir immer noch nicht klar, aber es verspricht spannend zu werden. Die Arker haben es eindeutig - sei es zu Recht oder auch zu Unrecht - geschafft sich noch einmal unbeliebter bei den Groundern zu machen. Auch der Konflikt zwischen Azgeda und Trikru wird sich nicht einfach auflösen angesichts der Gefahr, denn wie Roan schon erwähnt, es geht um vor allem darum die eigenen Leute zu retten. Meiner Meinung nach wissen bereits zu viele Leute von den Atomkraftwerken und gleich wie sehr Indra auch Kane verbunden ist, wird sie wirklich schweigen? Trikru hat eine schwierige Ausgangslage nach dem Verlust so vieler Krieger, sodass Indra vielleicht einfach handeln muss, wenn sich eine passende Gelegenheit bietet. Denn obwohl es sich zunächst gut anhört gemeinsam zu überleben, ist sich doch am Ende jeder selbst der Nächste und will anschließend zunächst die eigenen Leute retten.

"Is it weird I want to go back in?"

Die Stadt des Lichts scheint als Option zunächst nicht mehr im Rennen sein, denn selbst wenn Raven den Code rekonstruieren kann, muss jemand diese Technik nicht auch warten? Jasper zumindest wünscht sich zurück in diese Welt ohne Schmerz, während Jaha klar wird, wofür er mitverantwortlich ist. Indra versteht beim ersten Wiedersehen mit Kane, dass er keine Kontrolle über sich hatte, aber bei Jaha sieht die Angelegenheit anders aus. Ihn kennen die Grounder nur als die rechte Hand der KI, sodass sie ihn für die Geschehnisse verantwortlich machen. Jaha versucht zu helfen, was bei den Groundern nicht wirklich erwünscht ist, wovon er sich aber auch trotz seiner Verletzung nicht abhalten lässt. Jaha gehört zu den Charakteren, mit denen ich bisher immer am wenigstens anfangen konnte, dennoch sorgen seine Handlungen in dieser Episode dafür, dass er in meiner Gunst steigt. Neben ihm erhalten auch alle anderen wichtigen Charakteren - abgesehen von Jackson und Miller, die nur kurz erwähnt werden - Screenzeit, die ihre aktuellen Situation zeigt. Wer kämpft, wurde ja schon erwähnt, Abby wird sich um die Verletzten kümmern, Kane alles tun um Roan auf dem Thron zu halten, Murphy beschließt mit Emori aus Polis zu fliehen, Octavia ist bereit ihren Bruder zu unterstützen und Jasper will nur die letzten Tage genießen. An dieser Front gibt es bisher keine wirklichen Überraschungen, aber es geht eben in der Episode auch hauptsächlich darum die Weichen für kommenden Episoden zu stellen. Zusätzlich gibt es einen kurzen Blick auf einen der neuen Charaktere der Staffel, gespielt von Tati Gabrielle und einige tolle Bellarke-Szenen.

Die Echos der Vergangenheit

Die Episode macht ihrem Titel alle Ehre und so möchte ich an diesen Stelle anstatt der sonst üblichen Randnotizen lieber auf die Anspielungen eingehen, die sich auf Ereignisse aus vergangenen Episoden beziehen.

  • Raven lässt sich von ihrer Verletzung immer noch nicht von der Arbeit abhalten und auch Kanes Kreuzigung hat Spuren hinterlassen. Seine Wunde am Handgelenk sieht gar nicht gut aus, aber dafür bleibt nicht viel Zeit.
  • Emori offenbart Murphy, dass sie nur den Chip genommen hat, weil Jaha ihr versprach sie zu ihm zu führen. Nun ja, dieses Versprechen hat er gehalten. Das Gespräch zwischen den beiden erinnert ebenfalls daran, dass die Arker Murphy bereits oft ausgestoßen haben und die Grounder nicht gut auf jene zu sprechen sind, die Mutationen aufweisen.
  • Die Beziehung von Monty und Harper wird kurz thematisiert und die beiden schon wieder von Raven gestört, die wie Monty es so schön ausdrückt, einfach nicht klopfen kann. Könnte die Rache dafür sein, als der von Nüssen berauschte Monty einfach in das Zelt von Finn und Raven gestürmt ist.
  • Als Jasper alles für seinen Selbstmord vorbereitet, bringt er noch Mayas Lieblingsbild (The Lovers Whirlwind von William Blake) in Sicherheit und hört einen Song mit ihrem iPod. Zudem lehnt der Abschiedsbrief an der Brille, welche in Staffel 1 noch Jaspers ständiger Begleiter war. Die gesamte Szene spielt zudem auf eine gestrichene aus dem Staffel 3 Finale an, in welcher Jasper sich eigentlich nach der Befreiung erschießen sollte.
  • Bellamy spielt gegenüber Clarke nicht nur darauf an, dass es ziemlich anstrengend ist sie am Leben zu erhalten, sondern spricht sie am Ende der Episode auch wieder mit ihrem alten Spitznamen Prinzessin an.
  • Nicht nur Clarke erwähnt Lexa, sondern auch Echo erinnert ihren König daran, dass er den damaligen Kampf gegen Lexa nicht gewonnen hat. In seiner Rede bezeichnet Roan zudem Lexa als letzten rechtmäßigen Commander und ehrt sie.
  • Echo spricht mit Bellamy über die Zerstörung von Mount Weather und will Clarke mit den Worten "Für meine Königin" töten.
  • Das Massaker an der Grounderarmee ist nicht vergessen, aber Bellamy bietet sich eine Möglichkeit es eines Tages wieder Wert zu sein, dies alles ebenfalls zu überleben. Kanes Worte klingen sehr geschliffen, vielleicht entspringen sie sogar einer Predigt seiner Mutter.
  • Auch Pikes Tod wird kurz adressiert, aber Octavia scheint keine Konsequenzen befürchten zu müssen.

Fazit

Die Episode bildet einen gelungenen Start in die neue Staffel von "The 100", indem sie an die Ereignisse im Finale nahtlos anknüpft und sofort klarmacht, dass das Ende der Welt nun wirklich die übergeordnete Storyline von Staffel 4 wird. Auch wenn die Autoren sich damit einiges vorgenommen haben, scheint das Konzept bisher aufzugehen. Ich zumindest bin gespannt, wie unsere Helden sich dieser Herausforderung stellen und was die kommenden Episoden noch bringen.

Charleen Winter - myFanbase

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