Bewertung

Review: #5.17 99 Probleme

In dieser Folge hat man ganz besonders gemerkt, dass sich die Serie auf das Staffelfinale zubewegt und dass einige Vorkehrungen für die 100. Folge getroffen werden, die man schon nächste Woche zu Gesicht bekommen wird.

I can't do this alone

Dieses Mal gab es einen wirklich rasanten Start in die Folge, da Sam und Dean offensichtlich auf der Flucht vor Dämonen waren, die Sam auch ziemlich zugesetzt haben. Spannung war also von der ersten Minute an gegeben. Kurz darauf war man dann schon ein bisschen verblüfft, als plötzlich ein Gruppenexorzismus von Männer durchgeführt worden ist, die sich sich als ganz gewöhnliche Bürger herausgestellt haben. Sam und Dean wurden von diesen in eine Stadt gebracht, in der jeder Bewohner mit einer Waffe umzugehen weiß und sogar Kinder wissen, wie man Munition herstellen kann. Ja, die Apokalypse ist im vollen Gange.

Für Sam und Dean muss es schlimm gewesen sein zu sehen, wie die Bewohner der Stadt in der Kirche um Gottes Hilfe beten, während die Brüder eigentlich wissen, dass dieser sich eine Auszeit nimmt. Gott hat bestimmt nicht mehr vor, Trost zu spenden. Die Stadt kann sich aber nur so gut gegen Dämonen wehren, da angeblich ein Prophet unter ihnen lebt. Leah ist die Tochter des Pfarrers, oder zumindest war sie es einmal, da jetzt die sogenannte "Hure von Babylon" ihre Gestalt angenommen und Leah höchstwahrscheinlich vor einigen Monaten getötet hat.

Die "Hure von Babylon" erscheint, wenn Lucifer auf die Erde kommt, und macht falsche Prophezeiungen, um soviele Menschen wie nur möglich in die Hölle zu befördern. Das ist eine wirklich interessante Idee und es war schrecklich mit anzusehen, wie die Bewohner allmählich in der Lage waren, ihre Freunde und Nachbarn zu töten. Überraschend ist so ein Verhalten aber nicht, da die Menschen zu vielem fähig sind, ganz besonders wenn sie sich in so einer ausweglosen Situation befinden und daran glauben, dass sie auf diesem Wege ins Paradies kommen.

In der Zwischenzeit geht es mit dem Leidensweg von Dean weiter, der komplett nachvollziehbar ist und sich so weit entwickelt, dass Dean zunächst gar kein Interesse an den Vorkommnissen in der Stadt hegt. An dieser Stelle kam dann der länger ersehnte kleine Gefühlsausbruch von Sam, den man allerdings fast nicht als Ausbruch bezeichnen kann. Sam verdeutlicht seinem Bruder schlichtweg, dass er ihn braucht. Er kann ohne Dean nicht weitermachen und sich nicht vorstellen, dass dieser sich selbst und alles um sich herum aufgibt. Deans Reaktion darauf ist konsequent, da ihn die Ereignisse in der letzten Zeit und vor allem aus der letzten Folge so weit gebracht haben, dass er nicht so einfach positiv in die Zukunft schauen kann. Sams Einsatz ist zwar lobenswert, scheint aber wirklich zu spät zu kommen.

Are you drunk?

Seitdem man nicht mehr auf Gott hoffen kann, scheint es auch mit Castiel bergab zu gehen, der aber gerade dadurch für einige amüsante Szenen sorgt. Der Engel ist wirklich ein gebrochener Mann und trinkt in seinem Frust gleich einen ganzen Schnapsladen leer. Seit #5.10 Abandon All Hope... weiß man ja, dass man sehr viel Alkohol braucht, damit dieser überhaupt eine Wirkung auf einen Engel hat. Hier kommt Castiel gerade im richtigen Moment, um Sam mitzuteilen, dass Leah kein Prophet ist und dringend aufgehalten werden muss. Doch bevor man dieses Vorhaben in die Tat umsetzen kann, benötigt Castiel erst einmal ein paar Tabletten gegen seinen Kater, die ihm Dean gibt.

Das Gespräch der beiden war traurig und hat ein paar Ähnlichkeiten zwischen Dean und Castiel ans Licht gebracht. Beide haben Probleme mit ihrem Vater, sei er nun lebendig oder nicht, und leiden sehr darunter. Das Leiden hat man bei "Supernatural" allerdings auch als Zuschauer gelernt, da man einfach mit den Charakteren mitfühlt und sich immer wieder fragt, wie ein Mensch, oder beziehungsweise ein Engel, so viel Schmerz ertragen kann.

Dean scheint in seiner Hoffnungslosigkeit auch nur einen Ausweg zu sehen, der richtig deutlich wird, als er es schafft, Leah mit einem besonderen Pflock zu töten, obwohl das nur ein Diener Gottes vollbringen kann. Dies hat nämlich zu bedeuten, dass er irgendwas getan hat, was ihn zu einem solchen Diener macht, und Sam erkennt sofrt, dass Dean allmählich bereit ist, "Ja" zu Michael zu sagen. Auch wenn die Brüder gerade ihre Differenzen haben, so kennt Sam seinen Brüder immer noch gut und ist zu Recht um ihn besorgt. Dean schafft es aber dennoch seinen Bruder auszutricksen, fährt mit dem Impala einfach davon und lässt einen verzweifelten Sam zurück.

Happy Life

Die Musikuntermalung war einfach perfekt, als Dean mit seinem Wagen auf dem Weg zu Lisa war, mit der man nicht wirklich gerechnet hat. Zwar weiß man seit #3.01 Den Kindern geht es gut, dass Lisa und ihr Sohn Ben Dean etwas bedeuten, jedoch hat man nicht erwartet, dass das so ein Ausmaß animmt. Dean sehnt sich offensichtlich wirklich sehr nach einer Familie. In einem Paralleluniversum würde es passen, dass er mit Lisa zusammen ist und mit dem kleinen Ben Heavy Metal hört. Sie stehen für einen Wunsch, der nicht zu erfüllen ist, da Dean sich keine Illusionen macht und mit seinem Tod rechnet. Trotzdem möchte er die beiden in Sicherheit wissen, was eine sehr schöne Geste ist, und Bedingungen an die Engel stellen, bevor sein Körper nichts weiter sein wird als eine Hülle. Da kann man aber gespannt sein, ob Zachariah wirklich noch Verhandlungen zulässt.

Das Ende der Folge legt einen guten Grundstein für die nächste und man ist sehr angespannt, weil man wissen möchte, inwieweit die Engel überhaupt noch auf Dean zählen, und ob Sam und Castiel Dean finden werden, um ihn von seiner Entscheidung abzubringen.

Fazit

Die Apokalypse steht bevor und das schon sehr bald. Die Situation der Bewohner hat das sehr gut verdeutlicht, doch im Endeffekt war es interessanter zu sehen, wie sich die zwischenmenschliche Beziehung der Brüder entwickelt und wie Dean sein Limit erreicht hat.

Lukas O. - myFanbase

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