Bewertung

Review: #3.17 Vier Aliens und ein Baby

Trotz der etwas enttäuschenden letzten Episode gibt es allen Grund, sich auf #3.17 Vier Aliens und ein Baby zu freuen – und das nicht nur aufgrund der Tatsache, dass es die zweitletzte Episode der Serie ist und somit einige Handlungsstränge zwangsweise endlich zu Ende geführt werden müssen. Auch der Titel ist mehr als vielversprechend und deutet darauf hin, dass wir endlich erfahren, was aus Max' Sohn geworden ist.

"If you kill me, you kill Zan."

Wow, wenn das nicht mal ein Auftakt für eine Episode ist! Ein Baby ist mit dem abgestürzten UFO auf die Erde gekommen und ganz abgesehen davon, dass natürlich die Vermutung naheliegt, dass es sich dabei um den verlorenen Sohn von Max handelt, so wird auch noch direkt einiges an Action geboten, denn binnen Sekunden liegen alle Personen im Umkreis von mehreren Metern leblos und blutverspritzt am Boden.

Der nächste Schock ergibt sich wenige Minuten später: Tess ist zurück! Ihr Auftauchen ist wirklich eine Überraschung und man weiß zunächst nicht, ob man sich über diese spannende Wendung freuen soll oder Tess am liebsten wieder zurück auf ihren Planeten schicken würde, ohne sich ihre Erklärungen anzuhören. Immerhin kann man bei ihr nie sicher sein, ob es sich um eine Lüge oder um die Wahrheit handelt. Somit liegt auch direkt die Vermutung nahe, dass sie Zan nur als Druckmittel gegenüber Max benutzt, damit dieser nicht in Versuchung kommt, sie zu töten. Sie weiß, dass er niemals das Risiko eingehen würde, seinen eigenen Sohn zu ermorden und lässt sie somit in Frieden. Hätte er ein wenig weitergedacht, wäre ihm aber bewusstgeworden, dass Tess so oder so eines Tages aufgrund ihres Alters sterben würde und Zan zurücklassen müsste. So hätte Max klar sein müssen, dass es sich um eine Lüge handelt. Aber das sei ihm in Anbetracht der verworrenen Situation verziehen. Mit dem FBI im Nacken lässt es sich eben doch etwas schlechter Nachdenken.

Im Laufe der Episode wird dann aber auch abseits dessen schnell klar, ob man Tess vertrauen kann oder nicht: Ihr selbstverliebtes Verhalten gegenüber Michael gibt einem das Bedürfnis, ihr durch den Bildschirm des Fernsehens hindurch Ohrfeige zu verpassen. Somit kann man auch Liz voll und ganz verstehen, die mit Tess nicht nur den Betrug ihres festen Freundes verbindet sondern auch den Tod ihres besten Freundes – die wohl zwei schlimmsten Dinge, die ihr je im Leben wiederfahren sind. Auch in der Begegnung mit Kyle fällt es einem als Zuschauer nicht schwer, sich auf eine Seite zu schlagen. Tess hat sich das alles wohl viel zu einfach vorgestellt. Letztendlich kommt sie zur Vernunft und sieht ein, in was für ein großes Schlammassel sie alle Beteiligten mit ihrem Auftauchen gebracht hat und opfert sich daher selbst. Damit findet sie doch noch einen versöhnlichen Abschluss in der Serie und bleibt nicht immer als die bitterböse, hinterhältige Tess zurück. Auch wenn die Wandlung innerhalb der Episode sehr schnell erfolgt, so war sie dennoch absolut glaubwürdig. Maßgeblich dazu beigetragen hat wohl auch Liz mit ihrer barmherzigen Entscheidung, Tess nicht an das FBI auszuliefern, von welchem sie ihr restliches Leben lang qualvoll gefoltert worden wäre.

Mindestens genauso überraschend und schnell trifft Max die Entscheidung, seinen Sohn zur Adoption freizugeben, um ihm ein normales Leben als Mensch zu ermöglichen. Sowohl das Gespräch mit Philipp, als er diesem die Entscheidung mitteilt, als auch der letztendliche Abschied gemeinsam mit Liz und seinen Eltern, war herzzerreißend. Obwohl man Zan nur kurz kennenlernen durfte, so hat man ihn doch sehr schnell ins Herz geschlossen und konnte Max jedes seiner Gefühle abnehmen. Jason Behr hat hier selbst ohne Tränen zu vergießen eine großartige schauspielere Leistung abgeliefert.

"A family dinner? That's the emergency? What kind of dinner is an emergency?"

Als Max diese Worte ausgesprochen hat, konnte er wirklich noch nicht vermuten, was in was für ein großes Ereignis sich das scheinbar harmlose Familienessen entwickeln würde. Entsprechend wenig Lust hat er auch darauf, ist er doch gerade erst wieder so richtig glücklich mit Liz. Wenn es jemanden gibt, der sich jedoch noch weniger ein Familienessen mit den Evans wünscht, dann ist es Jesse, der am liebsten gar niemand von der Familie mehr vor die Augen treten würde, bis seine Eheprobleme mit Isabel sich gelöst haben – falls das überhaupt je der Fall sein wird. Der Streit zu Beginn dieser Episode wird zwar nur kurz gezeigt, ist aber sehr intensiv und lässt nicht darauf hoffen, dass die beiden schon bald wieder ein glückliches Ehepaar sind. Nun bleibt also abzuwarten, ob die nervenaufreibenden Ereignisse in dieser Episode die beiden mehr zusammengeschweißt haben oder Jesse nur noch mehr bestätigt haben, dass er eine absolut Verrückte geheiratet hat und lieber flüchten sollte, solange er noch kann.

Philip und Diane konnten in der letzten Episode nur wenige Sympathie gewinnen, dafür verhalten sie sich in dieser umso vorbildhafter. Sie scheinen zu spüren, dass das, was vor sich geht wichtiger ist als ihre eigenen Probleme, das vorerst warten kann. Zu dieser vernünftigen Entscheidung trägt wohl auch Zan bei, der mit seinem süßen Lächeln die beiden zumindest für einige Tage zu glücklichen Großeltern macht.

Fazit

Mit einer mehr als spannenden Wendung trumpft "Roswell" in der zweitletzten Episode der Serie auf und kann damit auf voller Linie überzeugen. Beziehungen werden aufgerüttelt, actionreiche Szenen gezeigt und mehrere Handlungsstränge finden endlich zuerst zueinander und dann ihr wohlverdientes Ende. Wenn man dieser Episode etwas vorwerfen kann, dann nur, dass sie einem schmerzlich bewusst macht, wie sehr man die Serie schon bald vermissen wird.

Laura Krebs – myFanbase

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