Bewertung

Review: #3.18 Der Abschied

Es ist soweit: Das Serienfinale von "Roswell" ist da! Die Autoren haben nur noch eine Gelegenheit, alle offenen Handlungsstränge zu beenden. Im Fokus steht hierbei die Sicherheit der Außerirdischen vor dem FBI sowie natürlich die Zukunft der Charaktere und ihren Beziehungen nach dem High School-Abschluss.

"Good luck to the class of 2002!"

Der Rahmen für den finalen Showdown zwischen dem FBI und den Außerirdischen bietet die Abschlussfeier der High School. Somit dreht sich in dieser Episode alles um die Zukunft der Charaktere. Das bietet eine gute Möglichkeit, zu zeigen, wie deren Leben nach der Serie weiterverläuft anstatt ein abruptes Ende zu bereiten, was mir von der Idee her sehr gut gefällt.

Doch nicht nur Blicke in die Zukunft werden während der Folge geworfen, hin und wieder wird auch zurückgeblickt. Als alle zusammen in der Wüste stehen und sich überlegen, wie sie weiter vorgehen, fühlt man sich an die zahlreichen Momente erinnert, als an genau diesem Platz bereits zukunftsträchtige Entscheidungen getroffen wurden. Der maßgebliche Unterschied zu dieser Episode ist die Tatsache, dass die Gruppe gewachsen ist. Mittlerweile wissen weitaus mehr Personen über das Dasein der Roswell-Aliens bescheid als noch zu Beginn und somit sind auch viel mehr Personen in Gefahr, vom FBI befragt oder gefangen genommen zu werden. Bedenkt man, dass Jim Valenti einst der Feind war, vor dem die Außerirdischen sich in Acht nehmen mussten und Kyle der nervige Ex-Freund war, der Liz und Max' Beziehung im Weg stand, so grenzt es fast schon an ein Wunder, dass die beiden ein Teil des großen Ganzen geworden sind.

Maria hingegen war zwar auch immer dabei, scheint sich aber über ihre Position innerhalb der Gruppe nicht mehr im Klaren zu sein. Ist sie nun einfach nur die alte Flamme von Michael oder gehört sie durch ihr Mitwissen und ihre Liebe zu einem Alien genauso dazu wie Liz? Ich finde, Michael beantwortet diese Frage bei seinem Abschied mit seinen Worten ziemlich genau – Maria gehört dazu, sie gehört zu ihm. Der Moment gehört eindeutig zu einem der emotionalsten der ganzen Episode.

It's meant so much to me. You know, from day one. From the moment that I kidnapped you and stole your car…I knew you were the girl for me. I never wanted anyone else. I still don't. Just wherever I'm going, whatever I'm doing just know I'll always love you.

"Liz Parker, will you marry me?"

Man rechnet in einem Serienfinale ja mit vielem, doch was für mich wirklich fern war, war, dass Liz und Max sich verloben! In einem Flashforward am Ende der Episode hätte ich so etwas vielleicht erwartet, aber nicht mitten in der Episode, in der die beiden noch nicht einmal ihren High School-Abschluss in der Tasche haben. Für Zuschauer, die über die drei Jahre hinweg immer mit Liz und Max mitgefiebert haben, war es aber sicherlich ein wundervoller Moment. Max' Worte waren mindestens genauso bedacht gewählt wie Michaels Liebeserklärung an Maria.

"We're all gonna be killed."

Für die nötige Portion Spannung neben all den romantischen Liebeserklärungen sorgt die Verfolgung des FBI während der Graduierungsfeier. Als die Folge so vor sich hinplätschert und die Abschlussfeier bereits bevorsteht, befürchtet man schon fast, dass hier etwas passieren muss. Die Flucht gelingt dann relativ problemlos, wenn man betrachtet, was die Außerirdischen sonst schon alles tun mussten, um vor dem FBI zu fliehen. Max übernimmt als König die Hauptverantwortung, die er zu Beginn der Episode nicht haben wollte. Nach der geglückten Flucht kann man sich aber kaum an dem Erfolg erfreuen, da den Zuschauer zwei Abschiedsszenen erwarten – einer trauriger als der andere.

The fact that you would come here and you're willing to do this it means more to me than you will ever know – but I can't let you do it.

Zuerst beendet Isabel ihre Beziehung zu Jesse, was für mich eine der größten Überraschungen der Episode und womöglich sogar der ganzen Staffel darstellt. Immerhin haben die beiden so lange an ihrer Beziehung gearbeitet und Jesse hat die Tatsache, dass sie eine Außerirdische ist trotz aller Streitigkeiten und Probleme doch äußerst gelassen aufgenommen als es ein anderer Mann getan hatte. Und dennoch scheitert ihre Beziehung am Ende. Ich bezweifle auch leider, dass Jesse nach dem, was er in Roswell erlebt hat, je wieder ein normales Leben führen kann, selbst wenn er wieder eine neue Frau für sich findet und wieder ein geregeltes Leben führen kann. Dieser Teil der Episode stellt also einen kleinen Wehmutstropfen dar. Andererseits zeigt es, dass die Autoren nicht auf Teufel komm raus versucht haben, allen Charakteren ein Happy End zu beschweren. Zugegeben war es für Isabel und Jesse einfach nicht der richtige Moment, nachdem sie sich in der letzten Episode noch lautstark gestritten haben. Somit wäre eine plötzliche Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung zwischen den beiden auch nicht zu hundert Prozent glaubwürdig gewesen.

Die Tatsache, dass Kyle sich anschließend von seinem Vater verabschiedet wird, um mit den Aliens Roswell zu verlassen, stellt die Vermutung nahe, dass vielleicht Isabel und er endlich zueinander finden. Großartige Freundschaftsmomente hatten sie über die drei Staffeln hinweg immer wieder, doch als Paar kann ich sie mir weniger vorstellen. Was die Zukunft der beiden angeht, kann sich aber aufgrund des offenen Endes jeder Zuschauer selbst nach seinen Wünschen zusammenreimen, was den beiden nach dieser Episode noch alles im Leben widerfahren wird.

Liz' Worte am Ende der Episode – und damit auch am Ende der gesamten Serie – fassen noch einmal wunderbar zusammen, was "Roswell" uns die drei Jahre über gezeigt hat: Das Leben der Außerirdischen in der Stadt, die sogar in unserer realen Welt durch eine angebliche UFO-Sichtung im Jahr 194z weltberühmt wurde. Wir haben die Charaktere bis auf wenige Ausnahmen nie an anderen Orten agieren sehen und so ist es durchaus ungewohnt, sie in diesem Finale an einem anderen, unbekannten Ort zu sehen.

So that's the end. Our life in Roswell. What a long, strange trip it's been. Will we ever go back?

Fazit

Die Episode bat uns nicht so viel Spannung wie #3.17 Vier Aliens und ein Baby. Dafür wurde der Fokus mehr auf die Charaktere, ihre Beziehungen sowie ihre Zukunft gelegt, die sie teils auseinandergerissen, teils aber auch noch mehr zueinander geführt hat. Dadurch bietet sich eine insgesamt sehr emotionale Episode, die aber im Vergleich zu anderen nicht so sehr mitreißen kann und somit die volle Punktzahl knapp verfehlt. Was bleibt, ist Danke zu sagen für drei spannende Jahre "Roswell"!

Laura Krebs – myFanbase

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