Bewertung

Review: #3.15 Der Kampf um den Thron

Der Countdown läuft, nur noch vier Episoden bis zum großen Serienfinale von "Roswell". Nach der nervenaufreibenden letzten Folge gibt es viele offene Handlungsstränge, die es gilt zu klären. Im Mittelpunkt von #3.15 Der Kampf um den Thron steht hierbei vor allem der entstandene Konflikt zwischen Isabel und Jesse.

"You have to realize that if anyone finds out the truth, we're all in danger."

Jesse sucht nach den neuen Erkenntnissen über seine Ehefrau zunächst Rat bei einem Therapeuten. Das Geheimnis der Aliens bewahrt er, indem er diesem erzählt, dass es sich bei seiner Isabel, Max und Michael um organisierte Verbrecher handelt – alles andere wie etwa die Wahrheit hätte der Therapeut ihm wohl auch nicht abgenommen. Obwohl Jesses Verhalten nach außen hin sehr vernünftig wirkt, so wird während der Episode sehr schnell klar, dass ihn eine innere Unruhe plagt und er sogar Ängste gegenüber seiner Frau hat, was ein normales Eheleben unmöglich macht.

Dennoch empfindet Jesse so viel für Isabel, dass er bereit ist, über die Tatsache, dass es sich bei ihr um eine Außerirdische handelt, hinwegsehen kann. Was er hingegen nicht ignorieren kann, ist, dass sie ihre Eltern belügt, er von ihrem Bruder verfolgt wird sowie dass er keinerlei Privatsphäre mehr hat. Sein Anliegen, Roswell gemeinsam mit Isabel zu verlassen, ist somit mehr als nachvollziehbar. Auf der anderen Seite kann man aber auch Verständnis für Isabel aufbringen, die nun zwischen dem Mann, den sie liebt und den Personen, die sie aufgezogen und mit denen sie aufgewachsen ist, steht. Sich zwischen Familie und Freund beziehungsweise Mann entscheiden zu müssen, ist ein Thema, dem sich nicht nur Mystery-Serien wie "Roswell" widmen, sondern das auch im ganz normalen Leben ohne das Zutun von übernatürlichen Kräften passieren kann. Diese Handlung ist also direkt aus dem Leben.

Dass sich Isabel dann letztendlich doch so schnell für Jesse entscheidet und sich nicht einmal die Zeit nimmt, ihre Koffer zu packen, erscheint etwas kopflos und passt auch nicht zu Isabels sonst so klugem Charakter. Der Ausgang der Episode, indem Jesse den FBI-Agenten tötet, ist dann mehr als überraschend. Wer hätte gedacht, dass er sich so schnell zu seiner Frau bekennt und für sie sogar einen anderen Menschen tötet? Das passt nicht zu dem sonst so braven Jesse, der sich bisher besonders was das Gesetz angeht doch immer korrekt verhalten hat. Immerhin bewahrt das Paar am Ende einen so kühlen Kopf, dass sie die Leiche des FBI-Agenten verbrennen und so dafür sorgen, dass Jesses Tat nicht nachverfolgt werden kann.

Die letzte Szene der Episode ist dann sehr bezeichnend: Jesse versucht wieder in das normale Leben zurückzukehren, indem er sich eine Kochsendung im Fernsehen ansieht, während er in Gedanken jedoch offensichtlich immer noch bei dem Mord ist, denn er erst wenige Stunden zuvor begangen hat. Isabel versucht derweil den Scherbenhaufen wegzukehren, denn ihre engsten Freunde in ihrer Wohnung und letztendlich auch in ihrer Ehe hinterlassen haben.

"Max, it's not that I don't want to, it's just things can't go back to the way they were."

Max sucht derweil die Nähe zu Liz, die jedoch vorerst noch auf Abstand geht, was nach den letzten Vorkommnissen auch genauso verständlich ist wie Jesses Distanz zu Isabel. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass Max und Liz in den kommenden letzten drei Episoden wieder zueinander finden können und als das Paar der Serie ihr wohlverdientes Happy End bekommen werden.

Schön in diesem Zusammenhang zu beachten ist die Freundschaft zwischen den Eltern der beiden. Liz' Vater, der so lange Zeit ein so ungemütlicher Charakter war und dem Traumpaar der Serie im Wege stand, steht plötzlich auf der Seite von Max und verteidigt diesen. Phillip Evans hingegen traut seinem Adoptivsohn zwar noch nicht vollends, zeigt aber auch, dass er im Grunde ein sehr guter Mensch ist, indem er Jeff anbietet, ihm dabei zu helfen, Rückzahlungen von dem Internat zu bekommen. Da dieser zu Beginn des Gesprächs offenbart hat, dass es im Crashdown Café weniger gut läuft, ist es für ihn sicherlich eine große Hilfe. Ich hoffe, dass die finanziellen Probleme, die ihn scheinbar plagen, dadurch gelöst sind und dies in den letzten drei Episoden der Serie nicht noch zum Thema wird. In diesen gibt es doch weitaus wichtigere Themen zu behandeln wie Max' Sohn auf dem anderen Planeten sowie der Kampf mit dem FBI.

"I knew it. I'm in charge."

Während Jesse, Isabel, Liz und Max hauptsächlich mit ihren Beziehungen zu kämpfen haben, widmet sich die Handlung um Michael dem mystischen Teil der Serie. Er entdeckt, dass er nach Max' zwischenzeitlichem Tod dessen Platz als König eingenommen hat. So viele gute Taten wie Michael bereits erbracht hat, so vorhersehbar ist es dennoch, dass ihm diese Verantwortung schnell zu Kopf steigt. Kaum ist er sich seiner neuen Position bewusst, denkt er, er müsse die Verantwortung für alles übernehmen, was zunächst der unschuldige Therapeut von Jesse zu spüren bekommt.

Der Konflikt, der dadurch zwischen Max und Michael aufkommt, ist in jedem Fall spannend zu beobachten. Zwischen den beiden herrscht so viel Chemie, was bereits während der vergangenen Staffeln sowohl zu tollen Freundschaftsszenen als auch zu nervenaufreibenden Streitereien geführt hat. Die Versöhnung der beiden ging mir dann fast zu schnell, da hätte man doch einiges mehr herausholen können. Doch in Anbetracht der Zeit, die der Serie noch bleibt, um alle offenen Handlungsstränge zu Ende zu erzählen, ist es wiederum verständlich, dass hier eine schelle Auflösung der Auseinandersetzung stattfinden musste. So hat die Episode einen runden Abschluss. Zwar macht keiner der Charakter im derzeitigen Zustand Freudensprünge, doch immerhin besteht für niemanden eine akute Gefahr und jeder verträgt sich mit jedem.

Fazit

Trotz einiger nicht ganz passender und nachvollziehbarer Verhaltensweisen der Charaktere, gehört #3.15 Der Kampf um den Thron zu den sehr guten Episoden der Serie. Besonders die Beziehung der Charaktere untereinander steht hier im Vordergrund, was die Episode gepaart mit einigem an Spannung zu einer sehr emotionalen Angelegenheit macht.

Laura Krebs – myFanbase

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