Bewertung

Review: #3.14 Im falschen Körper

Spätestens nach dieser Episode lohnt es sich, einen Blick auf die Liste der verbleibenden Folgen der Staffel zu richten: Nur noch vier Episoden, dann verabschiedet sich "Roswell" von unseren Bildschirmen. Noch in keiner Folge zuvor wurde dies so deutlich wie in #3.14 Im falschen Körper.

"You can't take her to the hospital, you can't!" – "Why? Tell me why." – "Because your wife isn't human."

Die Episode knüpft nahtlos an #3.13 Ein Mord als Test an und geht somit gleich rasant weiter. Während Isabel fassungslos auf Max' Tod reagiert und es nicht akzeptieren will, scheint es Michael durch die Ereignisse die Sprache zu verschlagen. Doch in einem sind sich die beiden einig: Den Personen, die ihnen ihren besten Freund und Bruder genommen haben, gehört das Handwerk gelegt. Bei dem Versuch sie aufzuhalten wird Isabel angeschlossen und so ist der große Moment, indem Jesse erfährt, dass er eine Außerirdische geheiratet hat, , endlich gekommen. Die große Bombe ist geplatzt, doch Jesse zeigt kaum eine Reaktion – was wohl darauf zurückzuführen ist, dass er erst einmal das Leben seiner Frau retten will. Unter anderen Umständen wäre seine Reaktion auf diese Information sicherlich anders ausgefallen.

Es scheint so, als würde er erst am darauffolgenden Tag, als sich Isabels Zustand stabilisiert, zu realisieren, was Michael ihm am Tag zuvor überhaupt für ein Geheimnis anvertraut hat. Zu ihrem und vor allem Isabels großem Glück haben sie zumindest einen Arzt gefunden, der auch bei 45 Grad Fieber kaum dumme Fragen stellt und versucht zu helfen, wo er kann. Lange muss man als Zuschauer jedoch ohnehin nicht um Isabel bangen, denn bereits in der Mitte der Episode kommt sie wieder zu sich. Der Schuss und die damit verbundene Lebensgefahr schien für die Autoren also nur ein Mittel zum Zweck zu sein, um Jesse in den Kreis der wissenden Personen aufzunehmen. Immerhin bietet Isabels schnelle Genesung genügend Raum, um am Ende der Folge ein emotionales Gespräch zwischen Jesse und ihr zu zeigen, in dem sich beiden aussprechen. Jesse verzeiht ihr die Lüge nicht sofort, was in dieser Größenordnung auch mehr als nachvollziehbar ist. Dennoch lässt das Ende darauf hoffen, dass die beiden bis zum Staffel- bzw. Serienfinale ihr Happy End finden werden.

"I feel like someone walked over my grave."

Alle Zuschauer, die daran geglaubt haben, dass Max wirklich gestorben ist, können nach etwa einem Viertel der Episode aufatmen, denn da hat Jason Behr seinen ersten Auftritt der Episode. Noch steckt der Mann Clayton in ihm, doch eigentlich ist von Anfang an klar, dass Max noch in ihm schlummert und irgendwann wieder die Oberhand über seinen Körper erlangen wird – wozu sind wir denn sonst in einer Mystery-Serie, in der übernatürliche Dinge geschehen können?

Leider wirkt auch diese Storyline nur wie ein Mittel zum Zweck, um Max und Liz wieder zusammenzubringen. Ein weiterer Sinn der beiden neu eingeführten Charaktere Clayton und Meris erschließt sich mir nicht, was ich eigentlich schade finden. Da ich sowieso zu keinem Zeitpunkt daran geglaubt habe, dass Max wirklich endgültig tot sein könnte, empfand ich bei diesem Handlungsstrang kaum Spannung.

"Max is dead. I know it."

Liz reagiert schon fast melancholisch auf den Tod ihres (Ex-)Freundes. Dass sie dann ausgerechnet das erste Mal nach ihrer Abreise auf ihn trifft, als er gerade nicht er selbst ist und sie betrunken ist, ist schon eine komische Situation. Immerhin erkennt sie später bei vollem Bewusstsein sofort, dass es nicht wirklich Max ist, sondern ein Irrer, der sie verfolgt. Dass sie dann vor die Wahl gestellt wird, weiterhin von Clayton drangsaliert zu werden oder mit ihm auch Max zu töten, ist wohl die härteste Entscheidung, vor die man sie je hätte stellen können. Kein Wunder also, dass sie zu lange überlegt und das Zögern schließlich dazu führt, dass beide gemeinsam aus dem Fenster stürzen. Der darauffolgende Moment ist sehr schön inszeniert. Dass man noch einmal einige der schönsten Szenen aus Roswell sieht und dabei nicht nur Momente zwischen Liz und Max reflektiert werden, sondern beispielsweise auch Alex seinen Platz in dem Flashback findet, erinnert auch sogleich wieder daran, dass die Serie auf sein Ende zugeht.

Das wird noch einmal verdeutlicht, als Max sich dafür bedankt, dass Liz ihn zurück ins Leben geholt hat und ihm damit denselben Dienst erwiesen hat wie er ihr in der allersten Folge. Dass nun alle Probleme gelöst zu scheinen sind und Liz sich wieder in seiner Nähe aufhalten kann ohne in unsägliche Schmerzen zu verfallen, finde ich von den Autoren etwas einfach gelöst. Max musste also zuerst von einem alten Mann eingenommen werden, damit er Liz wieder zu nahekommen kann? Das macht irgendwie keinen Sinn. Hier hätte ich mir eine genauere Erklärung gewünscht, aber vielleicht kommt die Auflösung auch noch in einer der folgenden Episoden – noch bleibt ja glücklicherweise genügend Zeit.

Fazit

Die Episode macht sehr deutlich, dass das Serienende von "Roswell" naht. Die Weichen sind nun gelegt, um für alle Charaktere ein Happy End in der letzten Folge herbeizuführen. Zurückblickend wurden aber einige Handlungsstränge nicht konsequent zu Ende geführt, sondern auf die Schnelle aufgelöst, weswegen diese Episode trotz der Emotionalität nicht die volle Punktzahl bekommen kann.

Laura Krebs – myFanbase

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