Die fantastische Reise - Review Staffel 3

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Wenn man mich bitten würde, die 3. Staffel von "Once Upon a Time" in einem Satz zu beschreiben, würde ich sie als große, fantastische Reise durch Raum und Zeit definieren. Wie auf einem langen Ausflug führt uns die Staffel von Storybrooke nach Neverland, in die Märchenwelt, über New York nach Oz und wieder zurück nach Storybrooke. Deswegen schlage ich vor, gemeinsam zurückzublicken, was der Anlass für diese Abenteuer war und was sich an den einzelnen Standorten abgespielt hat.

Der Anlass der Reise

Die zweite Staffel endete damit, dass Greg und Tamara versuchten, auf Befehl ihres Arbeitgebers Storybrooke zu zerstören. Dieses Vorhaben scheiterte natürlich, wobei ich es ziemlich vorhersehbar fand, dass es letztendlich doch noch einen Weg gab, Storybrooke vor der Vernichtung zu retten.

Außerdem wurde das Reich Neverland in die Geschichte integriert, wodurch es für mich nur noch eine Frage der Zeit war, bis dessen berühmtester Bewohner Peter Pan vorgestellt wird. Wir erfuhren, dass er der geheimnisvolle Arbeitgeber von Greg und Tamara ist und Henry nach Neverland entführen ließ. Mit der Entführung von Henry wurde der Grundstein zur Reise nach Neverland gelegt. Schön zu sehen war, dass kurz nachdem Greg und Tamara mit Henry durch das Portal verschwunden sind, plötzlich alle ehemaligen Streitigkeiten und Probleme zwischen den Charmings und Regina vergessen schienen, da nun alle ein gemeinsames Ziel verfolgten: ihr jüngstes Familienmitglied zu retten. So bildeten Emma, Mary Margaret, David, Regina, Mr. Gold und Hook einen recht ungewöhnlichen Rettungstrupp und reisten ebenfalls nach Neverland, um die Verfolgung aufzunehmen.

Hisst die Segel und auf nach Neverland!

Neverland ist ein Ort der Phantasie und die sagenumwobene Heimat von Peter Pan. Doch im Gegensatz zu dem netten Jungen, der nicht erwachsen werden will, aus dem gleichnamigen Disneyfilm, ist Pan hier ein manipulativer, egoistischer Teenager und hat bis auf den Namen nichts mit der bekannten Disneyfigur gemeinsam. Ein großer Schocker für mich war die Enthüllung, dass Peter Pan der Vater von Rumpelstilzchen/Mr. Gold ist. Zwar wird bereits früh angedeutet, dass die beiden eine gemeinsame Vergangenheit haben, aber dass Pan und Rumpels Vater ein und dieselbe Person sind, hätte ich nicht im Traum für möglich gehalten. Damit ist Pan auch der mittlerweile dritte Schurke aus Henrys Familie, aber darauf gehe ich später nochmal ein.

Pan, der sehr überzeugend von Robbie Kay gespielt wird, bringt Henry durch Manipulation dazu, ihm zu vertrauen. Im Verlauf ihres Versuches, Henry zu retten, bekommt der Rettungstrupp namhafte Unterstützung von einigen sehr bekannten Märchenfiguren, die sehenswert in die Geschichte eingegliedert werden. Zunächst wird die Fee Tinker Bell integriert, die hier aber nicht als eifersüchtiges Anhängsel von Pan fungiert, sondern Emma und den anderen hilft, Pans Lager zu erobern.

Auch Disneys kleine Meerjungfrau Ariel, die perfekt von JoAnna Garcia Swisher portraitiert wird, erhält eine wichtige Rolle in der Mission, Henry zu retten. Da Meerjungfrauen in der Lage sind, zwischen den Welten zu schwimmen, wird Ariel letztendlich nach Storybrooke geschickt, um mit Hilfe von Belle einen magischen Gegenstand zu finden, mit dem Pan besiegt werden kann.

Apropos Storybrooke. Erst in der 7. Folge der Staffel gibt es ein Wiedersehen mit der verschlafenen Kleinstadt in Maine, was mich persönlich nicht gestört hat. Ich empfand es als sehr angemessen, dass man sich sechs Folgen am Stück auf das Abenteuer in Neverland konzentriert hat. Natürlich war von vornherein nicht daran zu zweifeln, dass die Neverland-Mission gelingt und so kommt der Rettungstrupp mit Henry zurück nach Storybrooke. Da Henry und Pan aber unbemerkt die Körper getauscht haben, gelingt es Pan leicht, den dunklen Fluch von Regina zu stehlen und diesen erneut auszusprechen. Im packenden Staffelfinale kann Mr. Gold schließlich seinen Vater besiegen, doch dafür muss er sein eigenes Leben opfern. Dies war zwar emotional bewegend anzusehen, jedoch habe ich keine Sekunde daran geglaubt, dass Mr. Gold tatsächlich stirbt, da er eine zu wichtige Figur ist, auf die nicht so einfach verzichtet werden kann.

Regina kann den Fluch nicht aufhalten, ihn aber verändern, so dass alle ehemaligen Märchenwaldbewohner zurück in ihre alte Heimat geschickt werden und Storybrooke vernichtet wird. Emma und Henry bekommen von Regina neue Erinnerungen geschenkt und beginnen ein neues Leben in New York. Mit der Szene, in der Hook ein Jahr später plötzlich vor Emmas Apartmenttür steht und sagt, dass ihre Eltern ihre Hilfe brauchen, endet die erste Hälfte der 3. Staffel.

Für mich war diese erste Staffelhälfte allein schon eine perfekte Staffel. Die Geschichte um Henrys Rettung war spannend gestaltet, die neuen Figuren wurden perfekt besetzt und sehenswert in die Storyline eingearbeitet und man konzentrierte sich auf die Handlung um den Rettungsversuch und verzichtete endlich auf unnötige Lückenfüllergeschichten, sodass der Spannungsbogen erhalten blieb.

Mit dem Staffelfinale verändert sich, wie im Finale der 1. Staffel, die komplette Situation der Charaktere und so war ich auf die zweite Staffelhälfte gespannt. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Das Leben im Big Apple

Nachdem Emma und Henry neue Erinnerungen von Regina bekommen haben, ziehen sie nach New York und leben dort ein unbeschwertes Leben. Emma lernt einen Mann namens Walsh kennen, bei dem der erste Eindruck selbstverständlich täuscht. Als Hook Emma überzeugt, einen Zaubertrank zu trinken, der ihr die echten Erinnerungen zurückgibt, verändert sich Walsh ihr gegenüber sowohl physisch als auch psychisch und greift sie als geflügelter Affe an. Er wird damit zu einem Wesen, das in der mehrfach verfilmten Geschichte "Der Zauberer von Oz" eine wichtige Rolle spielt und uns einen ersten Wink gibt, worum sich die zweite Staffelhälfte dreht.

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