Die fantastische Reise - Review Staffel 3

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Wir werden mit dem Wirbelsturm nach Oz geweht. Dabei greifen die Serienmacher erneut in das "Lost"-Archiv und zaubern Rebecca Mader hervor, die den Part der berüchtigten grünen Hexe erhält, wobei ich dies sofort als passende Besetztung empfand.

Henry? Deine vor Neid grünfarbene Stieftante kommt!

Obwohl Storybrooke vernichtet wurde, existiert die Kleinstadt plötzlich wieder und erstrahlt in altbekanntem Glanz, als ob sie nie weggewesen wäre. Und das kann nur eines bedeuten: der dunkle Fluch wurde erneut ausgesprochen. Ich war mir hundertprozentig sicher, dass Zelena dafür verantwortlich sein musste. Positiv überrascht war ich daher, als aufgelöst wird, dass Snow/Mary Margaret den Fluch ausgesprochen hat und sogar bereit war, Charming/David zu opfern, um Emma wieder zu finden und mit ihrer Hilfe Zelena zu besiegen.

Zu Beginn fragt man sich die ganze Zeit, was Zelena vorhat. Schließlich wird enthüllt, dass sie Reginas Halbschwester ist und einen Zeitreisezauber durchführen will, um die Geschichte zu verändern und quasi Reginas Platz einzunehmen. Und mit wessen Hilfe versucht sie diesen Plan durchzuführen? Richtig, mit der von Rumpelstilzchen. Damit Rumpelstilzchen wieder zum Leben erweckt werden konnte, musste jemand sein Leben opfern, was Neal unwissentlich tat. Somit stirbt mit Neal nach Sheriff Graham der zweite Hauptcharakter, dem ich allerdings nicht sonderlich hinterher trauern werde, da ich ihn nie richtig mochte.

Für mich war die Entwicklungen der Charaktere, besonders die von Regina, ein Highlight dieser Staffel. Während Regina in Neverland noch ein wenig "gezwungen" mit Emma und deren Eltern zusammenarbeitete, um Henry zu retten, fasst sie in der zweiten Staffelhälfte immer mehr Vertrauen zu ihren ehemaligen Feinden. Als nun ihre grüne Halbschwester für Schwierigkeiten sorgt, arbeitet das "Neverland-Team" freiwillig zusammen, weil sie so viel stärker sind.

Im Verlauf dieser Staffelhälfte gibt es tolle Gespräche zwischen Emma und Regina bzw. zwischen Mary Margaret und Regina. Nach all den Kämpfen der Vergangenheit entsteht ein fast familiäres Verhältnis. Es war schön, Regina endlich mal wieder glücklich zu sehen, da sie auch durch ihre Beziehung mit Robin Hood vollkommen neu aufblüht.

Als einzigen kleinen Kritikpunkt der Staffelhälfte sehe ich das Ende von Zelenas Geschichte. Die ganze Zeit wirkt Zelena so mächtig, so unbesiegbar und dann muss man ihr einfach ihren Anhänger abnehmen und schon ist sie hilflos, Von diesem Ende war ich ein bisschen enttäuscht, das hätte man viel besser gestalten können. Außerdem war ich ziemlich überrascht, dass Zelenas Geschichte schon vor dem Staffelfinale beendet wurde, denn eigentlich hätten die Autoren noch mindestens eine weitere Episode benötigt, um Zelenas Storyline zufriedenstellend abschließen zu können. Doch da die Autoren mit dem zweistündigen Staffelfinale den Grundstein zur kommenden vierten Staffel legen wollten, musste die Geschichte um Zelena schneller und somit halbherziger beendet werden. Letztlich wird Zelena von Mr. Gold getötet, aber Zelena wäre nicht Zelena, wenn sie sich ohne Schaden anzurichten verabschieden würde. Ihr Tod bewirkt, dass ihr Zeitreiseportal sich doch noch öffnet.

Die Reise durch die Zeit

Das Staffelfinale dient nicht nur, wie bereits erwähnt, als Grundpfeiler für die 4. Staffel, sondern kann auch mit einer ganz besonderen Geschichte überzeugen und die wirklich sehenswerte Staffel toll abschließen.

Hook und Emma werden durch Zelenas Zeitportal gezogen und landen in der Vergangenheit, bevor Snow und Charming sich kennenlernten. Emma muss dort die Erfahrung machen, dass ein Geräusch zum falschen Zeitpunkt fatale Auswirkungen haben kann, denn dadurch verhindert sie die Begegnung ihrer eigenen Eltern und muss dies schnell wieder zurechtrücken, da sie sonst ihre eigene Existenz auslöscht.

Unterstützung bekommt Emma von Hook und Rumpelstilzchen. Der Verlauf der eigentlichen Kennlerngeschichte von Snow und Charming wird letztlich zwar verändert, aber das Ergebnis bleibt: die beiden verlieben sich. Emma kann endlich nach Hause zurückkehren, während gleichzeitig in Grannys Diner die Geburt von Emmas kleinen Bruder gefeiert wird. Unglücklicherweise sorgt Emma dafür, dass Marian, die eigentlich längst verstorbene Frau von Robin Hood, mit in die Gegenwart gelangt, was ein Schock für Regina und für die Zuschauer ist. Abzuwarten bleibt, wie sich die komplizierte Situation auf die Beteiligten auswirkt.

Und es wird frostig ...

Nachdem es Emma und Hook gelungen ist, nach Storybrooke zurückzureisen, und während die letzten Minuten des Finales von Staffel drei liefen, hatte ich noch immer keinen blassen Schimmer, was die vierte Staffel bringen würde. Die Überraschung war somit sehr groß. Nicht nur Emma, Hook und Marian sind durch das Portal nach Storybrooke heimgekehrt, sondern auch Elsa die Eiskönigin, worüber ich mich besonders freue.

Da sie in einem Gefäß von Rumpelstilzchen eingesperrt war, hat sie sicherlich noch ein Hühnchen mit diesem zu rupfen, was befürchten lässt, dass Storybrooke in Schnee und Eis versinken wird, doch das bleibt zu diesem Zeitpunkt nur Spekulation.

Fazit

Seit mittlerweile drei Staffeln begeistert "Once Upon a Time" mit tollen Charakteren, überzeugenden Storylines und den kreativsten Neuinterpretationen verschiedenster Märchen und Sagen, die zusammengeschnürt ein völlig neues Gesamtbild ergeben. Für mich war die dritte Staffel diesbezüglich die bislang beste Staffel der Serie. Das liegt unter anderem daran, dass es im Grunde zwei Staffeln in einer gab. Die Aufteilung in eine Herbst- und eine Frühjahrsstaffel hatte den Hintergrund, dass die Serie im Laufe der 2. Staffel aufgrund der unregelmäßigen Ausstrahlung deutlich an Zuschauer verlor und man das Problem so beheben wollte.

Dadurch, dass die beiden Halbstaffeln jeweils 11 Episoden umfassen, wurde kein Handlungsstrang unnötig in die Länge gezogen und es gab keine richtigen Lückenfüllergeschichten. Zudem empfand ich die neuen Charaktere, wie z.B. Peter Pan, Zelena, Ariel oder Tinker Bell, als sehr sehenswert und gut in die Geschichte eingegliedert.

Wie bereits angekündigt, möchte ich nun noch einmal auf die Schurken der Serie eingehen, die bis auf Greg und Tamara allesamt aus Henrys Familie stammen. Zuerst scheiterte der 28 Jahre andauernde Racheplan seiner Adoptivmutter, in der zweiten Staffel gabs Ärger mit Oma Cora, die seinen Opa Rumpelstilzchen vernichten wollte. Als wäre das noch nicht genug, lässt ihn sein Uropa, der nicht altern will, in Staffel drei nach Neverland entführen und seine Stieftante versucht seiner Adoptivmutter alles zu nehmen, was sie liebt. Ganz schön verzwickte Familienkonstellation, die in den Talkshows dieser Welt bestimmt für Unterhaltung sorgen würde.

Ich hoffe, dass der neue Schurke in der nächsten Staffel mal nicht aus den eigenen Reihen kommt. Mit Elsa der Eiskönigin wird die 4. Staffel der Märchenserie sicherlich einen neuen Aufschwung in den Einschaltquoten erleben und es bleibt zu hoffen, dass die Serie das Niveau der grandiosen 3. Staffel halten kann.

Marcel F. - myFanbase