Review: #5.01 Der Schlampen-Reflex

Nach dem großen Cliffhanger in der letzten Episode und den langen Monaten, in denen ich mich auf "The Big Bang Theory" gefreut habe, muss ich leider sagen, dass ich doch sehr enttäuscht vom Staffelauftakt bin. Es gab zwar reichlich witzige Szenen, über die man lachen konnte, doch ich habe die ganze Zeit auf das gewisse Etwas gehofft, das leider nicht gekommen ist.

"You can't ruin a friendship with sex. That's like ruining ice cream with chocolate sprinkles."

Wir haben also auf der einen Seite Penny und Raj, die angeblich miteinander geschlafen haben. Dass sich diese Situation auf alle Freundschaften auswirkt, ist natürlich klar, doch irgendwie hat hier etwas gefehlt. Wie sich zwar herausstellt, haben die beiden nicht wirklich miteinander geschlafen, doch sie wollen das erstmal für sich behalten, was ich an Pennys Stelle nicht wirklich nachvollziehen kann, weil es ja schließlich Auswirkungen auf sie und Leonard hat. Und auch Raj müsste die Freundschaft wichtiger sein, als eine angebliche Affäre, die nie geschehen ist. Mir hätte es viel besser gefallen, wenn sie wirklich miteinander geschlafen hätten und man damit die Storylines entwickelt. So steht das nun im Raum und nur Penny, Raj und die Zuschauer kennen die Wahrheit. Für mich jetzt etwas, das nicht unbedingt sein muss. Schließlich merkt man Leonard an, dass ihn das Ganze wirklich mitnimmt. Er sagt zwar, dass er keine Gefühle für Penny hat und nicht mehr mit ihr zusammen sein will, doch wir alle wissen, dass das nicht der Wahrheit entspricht. Zwischen den beiden wird immer etwas sein und ich finde es schade, dass die Autoren das so herunterspielen, ganz besonders wenn er sich in der Situation auch noch an Priya hängt.

"I had trouble putting it on and you tried to help and... that's all she wrote."

Das Gespräch zwischen Penny und Raj hat mir aber dennoch gefallen, weil es zwar mit einigen Witzen aufgepeppt war, doch man hat andererseits auch gemerkt, wie angespannt und krampfhaft die Situation ist. Sie fühlen sich beide unwohl, ganz besonders Penny, die in dem Moment noch glaubt, dass sie einen großen Fehler begangen hat. Ich finde ihre Reaktion aber sehr gelungen, weil sie nicht einfach ausflippt, sondern merkt, wie wichtig das Ganze für Raj ist. In diesem Moment tat er mir wirklich Leid, weil er auch endlich Glück in der Liebe verdient hat. Da hätte ich ihn am Liebsten auch in den Arm genommen. Immerhin bleiben die beiden befreundet und das war schön, mit anzusehen. Dass sie die Sache jedoch als ihr kleines Geheimnis für sich behalten sollen, kann ich nicht ganz nachvollziehen und finde es schade.

"Buck up, sissypants!"

Wenn man nun Leonards Seite sieht, finde ich seine Reaktionen auch etwas seltsam. Er ist zwar wütend und bringt Raj in eine ganz dumme Situation gegenüber Howard, doch die beiden verhalten sich weiterhin einigermaßen normal. So richtig darüber sprechen tun sie auch nicht und das finde ich nicht so gut gelungen, denn solche Vorfälle sind es, die Freundschaften normalerweise immer zerstören. Ich hätte mir gewünscht, dass man hier mehr auf die beiden eingeht und nicht alles nur mit irgendwelchen Witzen herunterspielt. Das hat nicht wirklich gepasst. Und das Leonard am Ende Raj auch noch vorwirft, dass er ihm nichts von Priyas Rückkehr erzählt hat, finde ich auch unpassend. Irgendwie wurde hier nach Gründen gesucht, Raj schlecht zu machen und anstatt das Ganze auszudiskutieren, sammelt man Gründe, um ihn schlecht stehen zu lassen. Auch das Thema Bernadette fand ich eher unpassend, weil das für mich auch eine größere Sache ist, die hier nicht rein gehört. Wirklich schade, denn ich denke, man hätte an dieser Stelle viel mehr aus der Situation schaffen können. So ist das Thema jetzt irgendwie behandelt und man hakt es einfach ab. Vielleicht wird man in den kommenden Episoden noch mehr davon sehen, aber ich bezweifele das. Und für so einen großen Cliffhanger ist die Auflösung meiner Meinung nach einfach nicht gelungen.

"You heard, what I did?" - "Well, I heard, who you did." - "God, I screwed up everything. I hurt Leonard, I hurt Raj. What is wrong with me? I feel like two totally different people, Dr. Jekyyl and Mrs. Whore."

Das einzig Positive neben dem Gespräch von Penny und Raj waren für mich die Reaktion von Bernadette und die Szenen mit Amy und Penny. Bernadette hat mich absolut überrascht, als sie in Rajs Wohnung stürmt und ihn zur Schnecke macht und das auch noch in der Tonlage, wie Mrs. Wolowitz sie benutzen würde. Ich habe mich kaputtgelacht und fand das wirklich süß gemacht, weil sie am Ende sogar noch darauf eingeht, dass Raj ein netter Mann ist, den jede Frau gern hätte. Das fand ich gut gelöst und macht Bernadettes Auftritt besonders. Die Szenen von Penny und Amy waren für mich auf jeden Fall das Highlight, weil hier die Storyline aus der letzten Staffel weitergeführt wird. Amy denkt immer noch, dass sie Pennys beste Freundin ist und dank ihrer Sprüche lag ich vor Lachen auf dem Boden. Einfach nur klasse! Ich freue mich jetzt schon auf die Season mit den beiden, weil ich mir sicher bin, dass man hier noch viel mehr rausholen kann. Wer bitte möchte denn auf Amys Verrücktheit verzichten? Also ich auf jeden Fall nicht mehr.

"For the record, I do have genitals. They're functional and aesthetically pleasing."

Neben Amy, die sich langsam zu meinem Favoriten herauskristallisiert, konnte mein anderer Liebling leider nicht so ganz überzeugen. Sheldon hat den Staffelauftakt zwar super eingeführt, doch seine Story mit dem Paintball war für mich nur langweilig und nebensächlich und ich hätte mir gewünscht, dass man sich hier zu Beginn der Staffel etwas Größeres für ihn ausdenkt. Das war ja fast schon langweilig und das mag ich bei "The Big Bang Theory" nicht sehen. Hätte er mehr von solchen Szenen wie am Anfang der Episode gehabt, hätte ich mich einfach nur kaputtgelacht über ihn, doch so musste ich mich ja fast schon aufregen. Genauso, wie über Pennys Gedanken, zurück nach Nebraska zu gehen. Ok, in ihrer Situation hätte ich wahrscheinlich auch daran gedacht, aber sie dann aus diesem Loch zu holen, indem man ihr eine Hämorriden-Werbung verschafft, finde ich nicht gut. Aus dieser Story hätte man auf jeden Fall noch mehr machen können, doch so will sie weg, bekommt plötzlich sie ein Angebot, bleibt da und Leonard ist auf einmal auch noch stolz auf sie. Happy-End! Also ich weiß nicht, das hat bei mir einfach nicht gezündet.

Fazit

Dieser Staffelauftakt hatte es bei mir nicht einfach. Ich habe mich über viele Dinge aufgeregt, als dass ich sie genießen konnte. So gab es nur wenige Highlights, bei denen ich sagen konnte, dass dies der Grund ist, warum ich "The Big Bang Theory" liebe. Ich hoffe sehr, dass mich die zweite Episode wieder richtig mitnimmt und die Vorfreude auf die kommende Staffel wieder steigt. Nach dieser Folge bin ich auf jeden Fall noch nicht so ganz überzeugt. Aber zum Glück gab es ja noch Bernadette und Amy, durch die die Folge noch die Kurve gekriegt hat.

Alex Olejnik - myFanbase

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