Bewertung

Review: #1.15 Diese verdammte Familie

Eine neue Episode von "Die himmlische Joan", in der Luke mit typischen Teenager-Problemen kämpft, Will sich den psychischen Folgen seiner Entführung stellen muss und Adam mit einem anderen Mädchen anbandelt. Joan erhält derweil von Gott den Auftrag, mit Kindern zu arbeiten.

Der Anfang dieser Episode ist sehr dröge und lässt auf nichts Gutes hoffen. Da ist das Basketballspiel von Kevin, Wills schlechte Laune und seine neue Vorliebe fürs Rauchen sowie Gottes eher nichtssagender Auftrag, dass Joan mit Kindern arbeiten soll. Widererwartend gestaltet sich der Fortgang der Episode aber sehr spannend. Aufgrund Joans Arbeit im Kinderhort kann sie Adam nicht wie geplant auf das Konzert begleiten und macht damit die Bahn frei für Iris, die am Ende der Folge mit Adam zusammenkommt. Der Spieß wurde nun einmal umgedreht. War es in #1.05 Ein charmanter Junge noch Adam, der auf seinen Widersacher Clay eifersüchtig war, so muss sich nun Joan die Frage stellen, wie sie zu Adam steht und, ob da nicht doch mehr als nur Freundschaft ist. Um eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, führt Joan ein sehr witziges Selbstgespräch und lässt Helen, die sich ihre Plapperei anhören muss, einfach nicht zu Wort kommen. Als Helen dann doch einmal kurz etwas erwidern kann, beendet Joan kurzer Hand das Gespräch und meint pathetisch, sie könne jetzt nicht mit ihrer Mutter über diese Dinge reden. Sehr lustig! Aufgefallen ist mir dabei auch, dass Mary Steenburgen das komödiantische Genre zu liegen scheint. In den ernsten Szenen gefällt sie mir selten, weil ihre Art des Vortrags immer in so ein monotones 'Gelalle' verfällt, aber die lustigen Szenen bekommt sie wirklich sehr gut hin. Wirklich gut gefallen hat sie mir auch in der Szene, in der sie Iris im Kunstunterricht piesackt, um Joan quasi zu rächen. Weniger begeistert war ich hingegen von den Szenen zwischen ihr und Joe Mantegna alias Will Girardi. Dies liegt jedoch nicht an Joe Mantegna, der - wie ich finde - wieder einmal brillant spielt, sondern an Mary Steenburgens seltsamer Art, die sie in den eher leiseren und ernsten Szenen an den Tag legt. Ich finde, in solchen Momenten versagt sie nahezu jedes Mal. Umso besser, dass sie in dieser Folge viel Raum hat, ihre ironisch-komödiantische Ader auszuleben.

Auch zwischen Kevin und Rebecca herrscht nunmehr heitere und ausgelassene Stimmung. Beide kommen sich näher und verbringen die erste Nacht gemeinsam. Überzeugt hat mich das alles wie immer nicht. Ich finde Kevin und Rebeccas Geschichte einfach unglaublich langweilig. Wenn es nach mir gehen würde, wäre Rebecca schon längst aus der Serie geflogen. Ich will das alles nicht sehen! Überflüssig war für mich ebenso Iris' Geschichte. Sie und ihre Mutter seien von ihrem Vater verprügelt worden. Na ja, häusliche Gewalt ist ein ernstes Thema, keine Frage, aber ob die Thematik unbedingt noch in diese Folge gepresst werden musste, ich habe so meine Zweifel. Und Joans 'böse' Gedanken hinsichtlich Iris, für welche sie sich schlussendlich angesichts deren Familiengeschichte schämt... Meiner Meinung nach hat das keinerlei Wert für den Plot dieser Folge oder den Fortgang der Serie.

Sehr interessant und witzig anzuschauen ist dagegen Luke, der im Anflug einer pubertären Sinnkrise erstmals im Naturwissenschaftsunterricht abgelenkt ist und nicht die richtige Antwort geben kann. Lukes Selbstfindung führt zudem zum Eklat mit seinem Bruder Kevin, dem er vorwirft ihn immer zum Streber und uncoolen Außenseiter degradiert zu haben. Schließlich aber versöhnen sich beide, was - sehr schön dargestellt - auch ohne große Worte funktioniert.

Viel zu kurz kommt in dieser Episode leider Grace, die bis auf ein paar schroffe Kommentare hier und da nicht so wirklich in Erscheinung tritt. Gleiches trifft auf Friedman zu. Grace und Friedman zählen zu meinen absoluten Lieblingen der Serie. Für meinen Geschmack hätten beide viel mehr Aufmerksamkeit in der Serie verdient.

Fazit

Insgesamt steht und fällt diese neue Folge mit Amber Tamblyn. Irgendwie hält sie diese Episode zusammen und trotz der gelegentlichen Schwächen der Handlung greift doch eins ins andere. Vor allem die Dreiecksgeschichte zwischen Adam, Iris und Joan sorgt für neue Impulse. Sehr lustige Momente bietet der Naturwissenschaftsunterricht bei Mrs. Lischak. Letztere ist immer ein Highlight wie finde ich. Alles in allem war diese neue Folge letztlich doch sehr unterhaltsam.

Anne L. - myFanbase

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