Bewertung

Review: #1.16 Yo, Schneewittchen

In dieser neuen Episode von "Die himmlische Joan" lernt Protagonistin Joan Seil springen und macht dabei die Bekanntschaft der jungen Caspar, die ein größeres Problem zu haben scheint als auf den ersten Blick zu vermuten war. Die Geschichte von Caspar als Anknüpfungspunkt für diese Folge stellt sich als gelungener Kunstgriff der Autoren dar. Scheinbar nebenbei werden dabei wiederum Verbindungen mit der Girardi-Familie geknüpft und einige neue, interessante Aspekte zu Tage gefördert.

So wird erstmals die Beziehung zwischen dem jüngsten Girardi - Luke - und seinem Vater Will thematisiert. Luke fühlt sich von seinem Vater vernachlässigt, was er in sehr mitreißender Art und Weise zum Ausdruck bringt. Leider war es für mich auch das erste Mal, dass Will alias Joe Mantegna nicht wirklich überzeugen konnte. Irgendwie ist seine Darstellung zu verhalten. Es macht fast den Eindruck, als würde ihm der Plot selbst nicht so ganz gefallen. Was Joe Mategna in dieser Folge nicht gelingen will, schafft Michael Welch alias Luke Girardi umso müheloser. Er spielt wirklich überzeugend und tritt definitiv aus dem Schatten der Bedeutungslosigkeit der letzten Folgen heraus.

Ebenso überzeugend wie Michael Welch, war in dieser Episode überraschenderweise Mary Steenburgen alias Helen Girardi. Sie bringt es dieses Mal einfach auf den Punkt. Die Auseinandersetzung von Helen und Adam um Sinn und Inhalt von Kunst ist tiefgründig und wird vor allem von Mary Steenburgens guter schauspielerischer Leistung getragen.

Daneben stellt Joan in dieser Episode wieder einmal ihre Liebenswürdigkeit unter Beweis. Ihr unermüdlicher Einsatz für Casper ist sehr beeindruckend. Hierdurch gewinnt der Charakter der Joan noch mehr Sympathiewerte. Sehr lustig gestalten sich dieses Mal auch die Begegnungen mit Gott. Zum Brüllen komisch ist der Auftritt von Gott in Gestalt des Straßenmusikers, der den Titelsong der Serie - "One of us" von Joan Osborne - total verhunzt. Ein weiteres Highlight dieser Folge waren für mich wieder einmal Glynis und Friedman. Ihre tollpatschige Vorstellung im Sportunterricht ist einfah urkomisch. Und, wir lernen: Der Medizinball ist Friedmans natürlicher Feind!

Und dann war da ja noch etwas... Kevin und Rebecca. Für mich nur noch ein einziges Übel. Kevins Flirt mit der Buchautorin und das sich anschließende Eifersuchtsdrama mit Rebecca konnten mich nicht vom Hocker reißen. Sollte es tatsächlich jemanden geben, der diese Geschichte um Kevin und Rebecca gut findet, ich kann es kaum glauben. Mein Appell: Schmeißt Rebecca aus der Serie!

Fazit

Die Geschichte um Caspar als Aufhänger der Folge ist ungewöhnlich, bildet aber wider erwartend das Verbindungsstück zum Leben und den zwischenmenschlichen Beziehungen der Mitglieder der Girardi-Familie. Durch den Brückenschlag zu Caspar werden auch die Geschichten der Hauptcharaktere der Serie scheinbar flüchtig, aber doch nachhaltig weitergesponnen. Einen besonders starken Eindruck hinterlässt dabei Michael Welch, der den Charakter Luke sehr gut und überzeugend verkörpert. Interessant ist auch, dass es in dieser Folge keine wirkliche (Auf-)Lösung zu geben scheint. Casper verschwindet und Joan bleibt ratlos mit der Frage nach dem 'Warum?' zurück. Werden Beziehungen einmal geknüpft, so können sie weder durch Zeit noch Raum getrennt werden, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, so die Antwort am Ende dieser Folge. Trotz des ungewissen Verbleibs von Caspar können wir also davon ausgehen, dass die Verbindung zwischen Caspar und Joan in irgendeiner, wenn auch nicht bestimmter, Form bestehen bleibt. Eine sehr schöne Vorstellung wie ich finde und ein außergewöhnlicher Schluss einer besonderen Folge.

Anne L. - myFanbase

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