Bewertung

Review: #5.05 Aus Mangel an Beweisen

Nachdem Matthew Casey bereits in der vergangenen Folge einen großen Teil der Handlung getragen hat, steht er auch in #5.05 Aus Mangel an Beweisen durch einen Einsatz im Mittelpunkt. Dieser bringt ihn nicht nur zum Nachdenken, sondern könnte auch seine Freundschaft zu Kelly Severide auf eine harte Probe stellen, sollte der Fall noch weitere Beachtung bekommen.

Wer hat Recht?

Ich finde es immer interessant, wenn ein Einsatz im Mittelpunkt der Folge steht und man die Eigenschaften der Charakter dadurch verdeutlicht und das Agieren noch besser nachvollziehen kann. In meiner letzten Review hatte ich ja angemerkt, dass ich es immer etwas schade finde, wenn Matt bei gefährlichen Einsätzen ohne irgendwelche Schäden davon kommt, die sein Leben nicht mal zeitweise beeinflussen und ihn teilweise aus der Bahn werfen. Anscheinend haben sich die Autoren in diesem Punkt ein Herz gefasst und Matt mal von einer nachdenklichen und emotionalen Seite gezeigt.

Obwohl Matt durch den Einsatz keinen körperlichen Schaden davon getragen hat, merkt man ihm doch sehr deutlich an, wie sehr ihm der Tod von Karra an die Nieren geht, was natürlich verständlich ist. Denn auch wenn er seine Gedanken nicht laut ausspricht, kann man doch erkennen, dass er sich Vorwürfe macht, dass er sie nicht retten konnte. Ich denke, für Matt ist dieser Verlust nicht nur als Feuerwehrmann sehr tragisch, sondern ruft auch den Verlust seiner damaligen Verlobten Hallie Thomas wieder ins Gedächtnis, die er auch nicht retten konnte, obwohl er rechtzeitig vor Ort gewesen ist. Und dennoch liegt die Tragik nicht einzig und alleine in dem Fall, sondern vielmehr darin, dass Matt und Kelly sehr unterschiedlicher Auffassungen sind, was das Verhalten von Karras Mann angeht.

Ehrlich gesagt bin ich da auch eher auf der Seite von Matt. Sicherlich wirkte es so, als würde Darin tatsächlich um seine Frau trauen und es kann natürlich ebenso gut sein, dass Karras Schwester übertreibt. Allerdings gab es bei der Beerdigung, die nur Matt beobachtet hat, auch einen Moment, der mich stutzig werden ließ. Während alle Anwesenden um die Verstorbene getrauert haben, wirkte Darin auf mich, als sei er froh, dass Karra tot ist und ich meine sogar ein ganz zartes Lächeln gesehen zu haben. Mir ist durchaus bewusst, dass jeder anders mit der Trauer umgeht und man hört oft genug, dass Leute während einer Beerdigung lächeln oder gar lachen und dennoch werde ich den Eindruck nicht los, dass mehr dahintersteckt und Darin etwas zu verbergen hat. Ich hoffe einfach, dass der Fall noch aufgeklärt wird, auch wenn die Brandermittlung anscheinend damit abgeschlossen hat und es ganz danach aussieht, als würde Darin Matt und Kelly gegeneinander ausspielen.

Ich finde es ehrlich gesagt zum einen sehr schade, dass Kelly schon wieder ein ähnliches Verhalten wie damals bei Scott Rice zeigt, als es durch ihn auch schon zum Anecken zwischen Matt und Kelly gekommen ist. Zwar liegt der Fall diesmal anders und Kelly ist nicht allzu persönlich involviert und dennoch missfällt mir sein Verhalten sehr. Ich hoffe wirklich, die beiden Freunde kommen auf einen Nenner, sollte demnächst doch noch die Wahrheit über die mögliche Brandstiftung herauskommen. Ein bisschen einfallslos finde ich es schon, dass es auch in dieser Staffel um Brandstiftung geht. Nachdem in der dritten Staffel bekannt wurde, dass der Tod von Leslie Shay durch eine Brandstiftung verschuldet wurde, erleben wir nun in jeder Staffel einen solchen Fall, was ich persönlich schon seltsam finde. Aber warten wir mal ab, was noch passieren wird.

Buchveröffentlichung adé

Als im Staffelauftakt bekannt wurde, dass Randy 'Mouch' McHolland einen Erotikroman schreibt, freute ich mich insgeheim darauf, sollte das Buch veröffentlicht werden. Als dann immer deutlicher wurde, dass Mouch und Sylvie Brett eher über ihre Erlebnisse innerhalb von Wache 51 schreiben, war das Thema Buchveröffentlichung für mich eigentlich so gut wie erledigt. Ich meine: Wer von den Kollegen will schon sein Erlebtes als Buch haben, was auch noch für Millionen anderer Menschen durch eine Veröffentlichung zugänglich gemacht wird? Das hat mich sehr an Violet Turner aus "Private Practice" erinnert, die in der vierten Staffel auch ein Buch über ihre Kollegen geschrieben hat, die alles andere als begeistert gewesen sind. Bei ihr lag der Fall am Ende dann doch noch etwas anders. Denn sie hat durch ihr Buch anderen Mut gemacht, was bei Mouch und Sylvie aber nicht der Fall ist.

Dennoch war es recht amüsant zu sehen, wie Chief Grimes sich über den Inhalt aufgeregt hat. Ich frage mich die ganze Zeit, ob Connie das ganze Buch gelesen hat. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, müsste die Antwort "Ja" sein. Allerdings war die Schreiberei der beiden keine verschwendete Zeit, was ich sehr schön finde. Denn nachdem Trudy Platt in der letzten Folge erfahren hat, was ihr Mann mit seiner Kollegin zu schaffen hat, hat sie ihm Unterstützung zugesichert. Ich finde es toll, dass sie nicht nur einen Buchclub gegründet hat, sondern auch unglaublich stolz auf Mouch und begeistert von dem Buch ist. Schade, dass die Handlung damit wahrscheinlich jetzt abgeschlossen ist. Mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht, ihn auch mal nicht nur als Feuerwehrmann zu sehen.

Carlos und James

Neben dem emotionalen Einsatz und der Buchveröffentlichung von Mouch und Sylvie, gibt es auch noch ein Highlight, was Chief Wallace Boden betrifft, aber dazu komme ich gleich noch genauer. Erst einmal möchte ich auf Carlos zu sprechen kommen, der Graffitis an die Mauern der Wache 51 gesprüht hat. An sich finde ich Graffitis nicht schlimm, wenn sie gut gemacht sind, zu einer Verschönerung beitragen und sich an einer Stelle befinden, an der es keinen weiter stört, doch da ist eine Feuerwache nicht gerade geeignet.

Auch wenn ich die Handlung um Carlos jetzt nicht als besonders wichtig empfand, gefiel es mir sehr, dass Christopher Herrmann seine Qualitäten als Vater unter Beweis stellen konnte und es für mich so aussah, als habe Carlos verstanden, worauf er hinauswollte. Allerdings war dies nicht das Highlight. Das Highlight war, dass Boden und sein (Stief-)Sohn wieder Kontakt zueinander haben. Nachdem man James in #1.13 Tot und warm das erste Mal zu Gesicht bekam, wurde es dann sehr ruhig um die Beziehung der beiden und es ist bei mir ein bisschen in Vergessenheit geraten. Leider kann ich mir auch nicht vorstellen, dass James wirklich nur aus dem Grund aufgetaucht ist, da Boden ihm eine SMS geschrieben hat. Vielleicht bin ich tatsächlich etwas paranoid, doch ich glaube, hinter seinem Auftauchen steckt noch etwas anderes. Das wird hoffentlich in nächster Zeit geklärt.

Randnotizen

  • Es ist schön, Boden und Donna Robbins mal wieder vereint zu sehen. Leider sind diese Momente sehr selten, was sie umso besonderer machen. Und ihr gemeinsamer Sohn ist so niedlich. Kaum zu glauben, dass er mittlerweile fast zwei Jahre alt sein müsste.
  • Dass Sylvie ein gutes Herz hat, wusste man spätestens in der dritten Staffel, als sie Celia unter ihre Fittiche genommen hat. Schön, dass sie auch in dieser Staffel Herz beweist und mit Alan zum Ball geht, da er auch durch seine halsbrecherische Aktion Heather nicht für sich gewinnen konnte.

Fazit

Diesmal stand ein Einsatz im Vordergrund, der auch die Freundschaft von Matt und Kelly auf eine harte Probe stellt, wenn die Brandursache nicht eindeutig geklärt wird. Es bleibt zu hoffen, dass die Situation die beiden nicht entzweit. Spannend bleibt es auch bei Chief Boden, der wieder Kontakt zu James hat, bei dem man sicher Vorbehalte haben kann.

Daniela S. - myFanbase

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