Bewertung

Review: #1.04 Es ist alles Gold, was glänzt

Nachdem wir in den letzten Folgen besonders bemängelt haben, dass Peter Burkes Frau Elizabeth nur wenig Screentime hat, ging es in dieser Folge direkt mit ihr los. Der Mann ihrer Freundin Dana Mitchell wird beschuldigt, goldene Skulpturen aus dem Irak ins Land geschmuggelt zu haben, und sie will, dass Peter ihm hilft, den Fall aufzuklären. Dabei stellt sie ein paar kontroverse Fragen und erhofft sich die Unterstützung von Neal, die sie aber nur teilweise bekommt. Im Laufe der Untersuchung erfahren wir, dass Elizabeth ein sehr verständnisvoller und warmherziger Mensch ist. Sie steht Dana bei, wofür Peter aber ein bisschen zurück stecken muss. Der kann mit Danas Tränen und dem ganzen Gefühlschaos nicht besonders viel anfangen.

Neal hat es in dieser Folge hingegen gar nicht so leicht, sich zu behaupten. Nachdem er sich schon nahezu als gleichwertiges Mitglied in Peters Team gefühlt hat, erfährt er dieses Mal einen kleinen Rüffel, als er für Botengänge benutzt wird. Selbst Lauren findet das witzig, obwohl sie zugleich ziemlich fasziniert von ihm ist. Während es beruflich also etwas holprig für Neal wird, schafft er es auf privater Ebene immer mehr Vertrauen bei Peter zu fassen. Die Dialoge, die zwischen den beiden entstehen, sind unglaublich amüsant und nehmen fast therapeutische Züge an.

Im Fall Mitchell kommen Neal und Peter derweil erstaunlich gut voran. Erst erzählt John Mitchell den beiden, dass Patrick Ames ihn dazu anstiften wollte, Ware zu schmuggeln, was er jedoch ablehnte, und dann weist Neal darauf hin, dass John keine Brandnarben hatte, die er sich durch das Einschmelzen des Goldes aber zugezogen hätte. Ein bisschen zu einfach wird es Peter dann gemacht, als er die Arme von Ames Bodyguard sieht, die völlig verbrannt sind. Dazu noch die viel zu guten und seltsam platzierten Fingerabdrücke auf den goldenen Gegenständen und schon ist klar, dass irgendjemand John Mitchell ans Messer liefern wollte bzw. ihn einfach geopfert hat. Es trifft sich gut, dass Johns Frau Dana während dieser Zeit bei den Burkes zuhause wohnt, denn so kann Peter sie jederzeit befragen. Dabei fehlt ihm jedoch das nötige Fingerspitzengefühl, was ihn im Fall wieder ein großes Stück voranbringen würde. Zum Glück hat er Elizabeth, der Dana ein paar hilfreiche Informationen anvertraut.

Neals Beobachtungsgabe finde ich immer wieder faszinierend. Durch seine charmante Art kommt er leichter an Informationen, kein Wunder, dass er für so viele Betrugsfälle schon ungeschoren davonkam. Als Peter die Journalistin Alisha Teagen befragen will, merkt Neal, dass diese ihm aus dem Weg geht, und folgt ihr unauffällig. Dabei kann er sich aus jeder brenzligen Situation winden. Es macht richtig Spaß, dabei zuzusehen. Auch hier wird wieder deutlich, dass Peter ohne Neal völlig aufgeschmissen wäre. Dieser kann sich nämlich unauffällig unerlaubten Zugang zu Teagens verschlossenen Schreibtischschubladen verschaffen und findet so neue Beweismittel. Peter kann und darf damit nichts anfangen, es spricht jedoch nichts dagegen, dass Neal der Sache weiter auf den Grund geht und so Teagen ein bisschen aus der Reserve lockt bis diese gesteht. Auch später als sie Patrick Ames die Kunstgegenstände entlocken wollen, ist Neal derjenige, der weiß, wie man mit der Situation am besten umgeht. Und ohne Mozzie wäre ihnen Ames wohl entwischt. Peter kann sich also glücklich schätzen, ein Team von Betrügern auf seiner Seite zu haben, auch wenn er das sicher anders sieht.

Auch im Fall Kate kommt Neal wieder ein Stückchen weiter. Er entschlüsselt die Bedeutung der U-Bahn-Karte, die er auf der Bordeauxflasche gefunden hat. Zusammen mit Mozzie will er der Sache auf den Grund gehen, doch Peter kommt dazwischen. So erfährt auch er von der Weinflasche und ansatzweise davon, was mit Kate passiert ist. Inwieweit Peter nun tatsächlich eingeweiht wurde, ist aus dem Gespräch nicht hervorgegangen. Vielleicht könnte Peter Neal sogar helfen, wenn dieser offen darüber sprechen würde, aber Neal befürchtet wahrscheinlich, dass da zuviel dran hängt.

Fazit

Alles in allem wurde es Peter in dieser Woche sehr leicht gemacht, den Fall zu lösen. Es war vieles sehr vorhersehbar und damit nicht spannend genug. Was die zwischenmenschliche Beziehung von Peter und Neal angeht, haben wir dieses Mal wieder einige schöne Szenen gesehen. Während man die letzten Male eher ein Vater-Sohn-Verhältnis gespürt hat, wechselt es inzwischen aber eher auf eine gleichgestellte Vertrauensbasis. Was Elizabeth angeht, hoffe ich, dass die Autoren bald mehr Verwendung für sie finden, denn nicht jede Woche kann sie einer Freundin unter die Arme greifen.

Catherine Bühnsack - myFanbase

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