Abschied von "True Blood"
Die besten Storylines

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In sieben Staffeln hat uns "True Blood" viele Geschichten erzählt und uns dabei mit Serienmördern, mythologischen Fabelwesen, blutiger Vampirpolitik, Hexerei und vielen anderen Storyelementen mal mehr, mal weniger begistert. Die besten Storylines küren wir hier.

Der Serienmörder von Bon Temps

Foto: Copyright: HBO / NBC Universal
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Es war der wichtigste Handlungsbogen der ersten Staffel: ein Serienmörder geht in Bon Temps um. Die ersten beiden Opfer, Maudette Pickens und Dawn Green, hatten eine innige Beziehung zu Jason, der von beiden Frauen erfahren hat, dass sie mit Vampiren schlafen. In beiden Fällen kann er seine Wut darüber kaum unterdrücken und verliert die Kontrolle. Kurz darauf kamen beide Frauen um – und Jason ohne Alibi war nicht nur für die Polizei, sondern auch für mich der perfekte Täter. Aber als Krimi-Fan weiß man eigentlich, dass in solchen Fernseh-Fällen selten die einfachste Möglichkeit auch die Lösung ist.

Sookie glaubt aus tiefstem Herzen an die Unschuld ihres Bruders. Um mehr über die Vampir-Beziehungen der beiden Opfer herauszufinden, begibt sie sich mit ihrer neuen Bekanntschaft Bill Compton in eine Vampirbar. Unwillkürlich stellte sich die Frage, ob es einer von den Vampiren der Täter ist. Wenig später erfolgte dann für mich der größte Schock der ersten Staffel: Sookies Großmutter Adele wird auf sehr grausame und blutige Art ermordet. Dass Jason seiner eigenen Familie etwas antut, konnte ich mir nicht vorstellen. Er war für mich sicherlich in der ersten Staffel mit seinen Abneigungen nicht die sympathischste Figur, aber einen solchen Mord hätte ich ihm nicht zugetraut. Wer aber in Sookies Umfeld wäre dazu in der Lage? Sam? Andy? Oder Arlene? Alle drei waren keine Vampir-Fans, dennoch schien keiner genug Beweggründe zu haben, so grausame Morde zu begehen. Als Zuschauer tappte ich im Dunkeln und konnte nur spekulieren, was dazu führte, dass ich mir mit großer Begeisterung jede weitere Folge ansah. Der nächste Mord an Amy Burley, die tot neben Jason im Bett gefunden wurde, ließ mich Jason als Täter ausschließen, weil einfach zu viel auf ihn hindeutete. Logischerweise war das genau der Grund, warum die Polizisten von Bon Temps den jungen Mann für hochverdächtig hielten und ihn festnahmen. Als der Serienmörder wenig später versucht, Sookie zu erwischen, kann sie ihm nicht nur entkommen, sondern auch einen Auszug aus seinen hasserfüllten Gedanken hören. Sie folgt den Spuren in einen Nachbarort von Bon Temps. Der Name des Täters war von da an bekannt: Drew Marshall. Doch wer von den Einwohnern von Bon Temps trug in Wirklichkeit diesen Namen?

Erst bei dem zweiten Mordversuch an ihr im hochdramatischen Staffelfinale erfährt Sookie die wahre Identität des Mörders – der Zuschauer wusste es schon seit Ende der vorletzten Folge: der sympathisch und aufgeschlossen wirkende Rene Lenier. Mit angehaltenem Atem musste der Zuschauer mit ansehen, wie Sookie gelassen mit Rene nach einer Autopanne plaudert und ihn zu sich in Haus einlädt. In letzter Sekunde hört sie in seinen Gedanken seine wahren Absichten. Nach einer packenden Verfolgungjagd gelingt es ihr, ihm zuvorzukommen und damit die Geschichte zu beenden. Ob ich Rene in Verdacht hatte? Höchstens, weil ich aus sämtlichen Krimis weiß, dass meistens eine der sympathischen oder unauffälligen Nebenfiguren der Mörder ist, aber wirklich damit gerechnet habe ich natürlich nicht. Deswegen war für mich die Serienmörder-Handlung die spannendste und überraschendste Storyline der sieben "True Blood"-Staffeln, denn keine der darauffolgenden ließ mich die Serie so begeistert mitverfolgen. | Ceren K.

Erics Gedächtnisverlust

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Durch einen Zauber verliert der mächtige Vampir Eric Northman in Staffel 4 sämtliche Erinnerungen. Er weiß zwar noch, WAS er ist, nämlich ein Vampir, aber nicht mehr, WER er ist. Seine sämtlichen persönlichen Erinnerungen, seine ganzen Lebenserfahrungen, wurden gelöscht und damit auch seine über die Jahrhunderte gewachsene Arroganz und Selbstgefälligkeit. Eric wirkt nun in vielen Momenten herrlich unbeholfen und kindlich. Seine Fassungslosigkeit, als Sookie ihm eine runterhaut, seine Bemühungen, den Teppich nicht dreckig zu machen, und seine ständigen Entschuldigungen, wenn er mal wieder seine Vampirkräfte eingesetzt hat, sind einfach göttlich. Auch seine Mimik, als Sookie ihn dafür rügt, ihre Elfenpatin Claudine ausgesaugt zu haben, und die betrunkene Stimmung, in die ihn Claudines Blut versetzt, machen absolut Spass. Eric, den wir schon dabei beobachten durften, wie er Menschen in Stücke reißt und andere Vampire zu blutigem Matsch verarbeitet, wirkt plötzlich richtiggehend süß und liebenswert.

Bei allem Witz kommt die Tragik aber nicht zu kurz, denn Eric wird immer wieder mit den üblen Taten konfrontiert, die er im Laufe seines "Lebens" begangen hat, und leidet darunter. Auch kann er sich durch die Wirkung von Claudines Blut für eine kurze Zeit wieder im Sonnenlicht bewegen und ist sehr unglücklich, dies wieder zu verlieren. Er erinnert in diesem Moment an ein Kind, das aus gesundheitlichen Gründen nicht mit den anderen Kindern spielen darf, sondern im Haus bleiben muss.

Eric und Sookie kommen sich durch Erics Gedächnisverlust auf besondere Weise näher. Eric ist auf Sookie angewiesen, die ihn zuerst eher widerwillig aufnimmt, aber bald Zuneigung zu diesem anderen, verletzlichen Eric entwickelt, von dem wir uns dann wieder verabschieden müssen, als er seine Erinnerungen zurückerlangt. Die Zeit mit Amnesie-Eric war wirklich Unterhaltung vom allerfeinsten. | Maret Hosemann

Welche Storyline war für euch die beste?

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Erics Gedächtnisverlust
Eine andere Storyline (sagt uns in den Kommentaren, welche es für euch war)

Ergebnisse:

Erics Gedächtnisverlust
Der Serienmörder von Bon Temps
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