Bewertung

Review: #9.08 Spione wie wir

Foto: Mayim Bialik, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Mayim Bialik, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In fast schon ungewohnter Konsequenz gehen die Autoren auch in dieser Episode der Beziehung von Amy und Sheldon intensiv nach und bauen im Prinzip alles um die beiden auf. Leider bleibt dabei trotzdem die Entwicklung etwas auf der Strecke, weil man mal wieder eine Storyline so aufbaut, dass man viel zu lachen hat und am Ende fast genau wieder an der gleichen Stelle ist wie zuvor. Das ist schade, wiegt bei dieser herrlichen Episode aber nicht so schwer wie sonst, weil es herrlich war, Sheldon und Amy auf der Suche nach dem neuen Glück zu erleben.

"Well, some people think the sexiest organ is the brain." - "No one ever bought me drinks at a bar because my brain just popped out of my shirt."

Amy hat ein weiteres Date mit einem Briten und Bernadette und Penny sind enorm aufgeregt, so dass sie ein Grenze überschreiten und Amy nachspionieren. Das ist allerdings nur ein kleines Beiwerk, welches uns zeigt, welche verborgenen Geheimnisse Bernadette immer mit sich herum trägt. Trotz aller Überwachungsmethoden bekommen sie die besten Sachen nämlich nicht mit. Sie denken, dass das Date gut läuft, doch für Amy ist es eigentlich die Hölle, weil sich heraus stellt, dass ihr neuer Freund ein riesiger Fan von Sheldon ist und sich der gesamte Abend quasi nur um Amys Ex dreht. Das ist wirklich das worst case Szenario, das man sich vorstellen kann. Amys Sarkasmus ist dabei herrlich und sie versucht wirklich, alles so hinzunehmen und nicht überzubewerten, aber Dave ist voll im Teenie-Modus und mehr als nur überschwänglich. Es ist eigentlich beeindruckend, dass Amy das so lange über sich ergehen lässt, was vor allem zeigt, wie verloren sie in der Welt des Datings doch ist. Sie traut sich gar nicht richtig, Ansprüche zu stellen. Vielleicht denkt sie auch, dass es schlimmer als mit Sheldon schon nicht werden könne, doch man ist sich hier bei Dave nicht wirklich sicher. Was soziale Kompetenzen angeht, ist er jedenfalls genau so unsensibel wie Sheldon. Amy tut einem hier schon leid, so lustig das auch alles ist. Hoffentlich wagt sie sich noch mal in ein anderes Date, was man auch als ein solches bezeichnen könnte. Ich würde mir schon wünschen, dass Amy nicht deswegen zu Sheldon zurück kommt, weil alle Alternativen noch schlimmer sind, sondern dass sie emotional einfach merkt, wie viel Sheldon ihr eben doch immer bedeuten wird.

"No one does a better job pretending to be a person than I do. Siri comes close, but I know more jokes."

Während Amy also von Bernadette, Penny und gezwungenermaßen auch Leonard beobachtet werden und ein paar Sprüche reißen dürfen, hat sich Sheldon Raj und Howard zur Unterstützung eingeladen. Nach seiner erneuten Enttäuschung, weil Amy sich scheinbar weiter entwickelt hat, will er erneut einen Versuch unternehmen, Amy hinter sich zu lassen und einen neuen Reiz zu setzen. Schnell wird klar, dass die Frau dabei eigentlich nicht im Mittelpunkt steht. Das Trio denkt sich jedenfalls den ultimativen Kompatibilitätstest aus und tatsächlich gibt es noch eine Frau, die wie für Sheldon geschaffen wäre. Doch auch hier nutzt man das Potenzial nicht, sondern widmet alles einem für Sheldon typischen Gag, der mehr Wert auf Spielregeln legt, anstatt der Realität ins Auge zu gucken. Mit Vanessa hätte man wirklich Potenzial für einige Folgen gehabt, einfach um vielleicht einfach ein paar Eifersüchteleien bei allen Frauen herauf zu beschwören. So macht man hier aber gleich wieder einen Strich unter die Geschichte und kann Sheldons Versuch als abgeschlossen bezeichnen. Immerhin konnte man damit mehr als deutlich zum Ausdruck bringen, dass Sheldon wirklich kein Interesse an einer anderen Frau hat, sondern nur versucht, einer Konvention zu folgen, die er eigentlich nicht versteht.

Fazit

So läuft es also, wenn zwei Personen, die füreinander geschaffen sind und an dessen Endgame auch keine Zweifel bestehen, kurzzeitig andere Wege zu gehen versuchen. Es ist für Amy das reinste Desaster und Sheldon schnallt wie immer nichts. Beides ist über die Maßen lustig und tröstet darüber hinweg, dass unter dem Strich wenig rumkommt. Diese Episode kann als Konstrukt überzeugen und erfüllt für mich die Funktion der Klarstellung, dass Amy und Sheldon sich nicht ändern werden und genau deshalb zusammen gehören. Dafür gibt es ausnahmsweise mal erneut acht Punkte, auch weil Stephen Merchant in seiner Sheldon anhimmelnden Art voll überzeugte.

Emil Groth - myFanbase

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