Bewertung

Review: #1.05 Das Schachspiel

Die Mitte der ersten Staffel markiert für mich den bisherigen Höhepunkt der Serie und lässt darauf hoffen, dass die Serie sich nun eingependelt hat und weiterhin auf hohem Niveau zeigt, was in ihr steckt.

Cheer very hard for the Japanese. Or Cameron will kill him.

Ich hätte nicht gedacht, dass man Andy wirklich sterben lässt und das auch schon so schnell. Zwar haben wir dadurch, dass weder Sarah, noch Derek der Schütze waren, noch einmal Stoff für mehr Episoden, denn nun muss der Turk natürlich gefunden werden, allerdings fand ich es dann gewissermaßen doch ein wenig feige, dass man Andy durch eine dritte, bisher noch völlig unbeteiligte Person, hat erschießen lassen.

Der Gewissenskonflikt, den Sarah wegen Andy durchmachen musste, hat mir sehr gefallen und Sarah eben auch einmal in eine Umgebung gesteckt, die nur marginal von John beherrscht wurde. Dies hat man nun jedoch einfach so zunichte gemacht, indem man Andy von jemand anderen hat töten lassen. Hinzu kommt leider, dass die Person, die Andy auf dem Gewissen hat, nun nicht Derek ist, was noch einmal zu einer spannenden Dynamik zwischen den Charakteren hätte führen können. Der Schütze war aber eine dritte Person, bei der, sofern es zu einer Gegenüberstellung kommen wird, ganz klar sein wird, dass sie erschossen werden "kann", da die Person nicht nur das Puzzleteil besitzt, das die Welt einmal zerstören wird, sondern gleichzeitig auch einen Mord begangen hat.

Man hat sich hier meiner Meinung nach zu leicht aus der Affäre gezogen, um nicht zu viel Charakterarbeit leisten zu müssen und sich so mehr auf die Action konzentrieren kann. Das ist mitunter nicht so schlimm, jedoch zu einfach und konstruiert gelöst.

I won't be the bastard who brings metal down on the Connors.

Derek ist nach dieser Episode definitiv das i-Tüpfelchen, das mir die Serie noch einmal mehr versüßen wird. Ganz davon zu schweigen, dass es mich freut "Beverly Hills, 90210"-Darsteller Brian Austin Green einmal in einer vollkommen anderen Rolle zu sehen, hat der Charakter schon jetzt einige interessante Züge an sich, die ein wenig mehr Schwung in die Serie bringen können. Nicht zuletzt, wenn er uns hoffentlich einiges aus der Zukunft berichten wird und es eventuell sogar in einer Episode zu einem Rück- bzw. eher Vorblick kommen wird, was ich sehr gut und spannend fände.

Nicht nur ist er der Bruder von Kyle Reese und somit ein direktes Familienmitglied, sondern er weiß auch noch nichts davon, dass er nun mit seiner Familie zusammen ist. Wahrscheinlich wurde dies eingebaut, um noch einmal ein paar emotionale Szenen im Verlauf der Serie einzubauen, aber das stört mich ehrlich gesagt überhaupt nicht, sondern verspricht eine nette Entwicklung in der Serie zu werden.

Wie in meiner Review zur der zweiten Episode bereits angedeutet, scheint Derek kein Freund der Maschinen zu sein und begrüßt Cameron auch gleich mit einem freundlichen "Metal Bitch". Auch die Tatsache, dass er sich von ihr eigentlich nicht helfen lassen wollte, verspricht noch einige spannende Szenen zwischen den beiden, auf die ich mich jetzt schon freue. Da der Terminator, der den Auftrag hat, Derek zu ermorden, nun vollends zerstört werden muss, wie wir zu Beginn der Serie erfahren haben, hoffe ich inständig darauf, dass dieser Job auch erledigt wird und Derek demnach außer Schussweite ist.

You ask that question a lot. Is there anything else you would like to tell me?

Ich würde mich nur wiederholen, wenn ich erneut die Leistung von Summer Glau bewundern würde, die einfach das Glanzstück dieser Serie für mich ist. Auch in dieser Episode, vor allem bei ihrem Gespräch mit dem Vertrauenslehrer, konnte sie mich voll und ganz überzeugen und mir ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Ihre kindlich naive Art und das Unverständnis für menschliche Gefühle sind einfach herrlich komisch, auch wenn sie sich die größte Mühe gibt, die Zusammenhänge zu verstehen.

Die Geschichte in der Schule, mit dem vermeintlichen Selbstmord, gefällt mir zusätzlich auch sehr gut, da sie einfach überhaupt nicht in Verbindung mit der eigentlichen Handlung steht – und ich hoffe dabei wird es auch bleiben – und somit einfach noch einmal einen Einblick in den "normalen" Alltag von John gibt und den Charakter formt, der später zu dem berühmten Widerstandskämpfer wird.

Meine Vermutung, dass Cheri hinter den Graffitis steht, die Jordan in den Selbstmord getrieben haben, ist in dieser Episode noch immer standhaft geblieben, allerdings ist mir auch der Vertrauenslehrer sehr suspekt erschienen. Die Art, wie er Cameron gefragt hat und was er wissen wollte, passte für mich nicht ganz mit der Funktion eines Vertrauenslehrers zusammen und ich könnte mir vorstellen, dass er eventuell ein Verhältnis mit Jordan hatte, von dem er nicht möchte, dass es jemals ans Tageslicht kommt. Doch wie auch immer diese Geschichte ausgeht, mir gefällt es jedes Mal, wenn wir uns in der Schule befinden, da man nicht nur eine andere, nicht so selbstbewusste Art von Cameron sehen, sondern auch ein wenig Normalität in Johns Leben zu Gesicht bekommen.

Randnotizen

Noch immer kann ich mit Ellison nicht viel anfangen und finde seine Szene eigentlich nur interessant, da wir so noch einmal die einzelnen Zusammenhänge präsentiert bekommen. Er gehört auf jeden Fall zu den Charakteren, die sich gerne am Ende der Staffel für das große Ganze opfern können, da er für mich einfach keinen Reiz ausmacht und für mich jederzeit ersetzbar ist.

Charly weiß nun hundertprozentig, dass Sarah und John noch am Leben sind und hat deswegen auch schon den ersten Streit mit seiner Frau, die derzeit noch wunderbar mit der Situation umgeht, wahrscheinlich aber diejenige sein wird, die den Terminator verständigt und so direkt zu Sarah und John führt. Ein wenig konstruiert ist natürlich, dass Charly Rettungssanitäter ist, aber das stört mich derzeit gar nicht. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie Sarah Charley die letzten acht Jahre erklären wird, und ob sie ihm eventuell die Wahrheit sagt.

Fazit

Eine Episode, die viel Spannung in sich barg, einige neue Fakten auf den Tisch legte, die einzelnen Charaktere und Handlungsstränge miteinander verband und sehr viel Spaß machte. Man kann nur hoffen, dass die Serie weiterhin das Niveau dieser Episode halten kann.

Annika Leichner - myFanbase

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