Bewertung

Review: #6.17 Ein tiefer Ozean voller Geheimnisse

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Samantha Ferris
© Jenny Duckworth Photography

Ich muss zugeben, dass ich Angst hatte. Ziemliche sogar. Denn die Gefahr war groß, dass "Supernatural" aus dieser Folge einen schlechten Abklatsch von "Final Destination" machen würde. Allerding hat mich die Serie wieder einmal eines Besseren belehrt. Seit Sam seine Seele wieder hat, steigert sich die Staffel von Folge zu Folge. Und #4.17 My Heart Will Go On macht da keine Ausnahme.

KAZ 25Y

Der wichtigste Punkt zuerst: Dean in einem Ford Mustang Cobra? Ernsthaft? Ohne jetzt wirklich ein Problem mit dem Wagen zu haben, aber lieber würde ich mir einen Tag lang den "Titanic"-Soundtrack in der Dauerschleife anhören, als in einer Welt leben zu müssen, in der Dean ohne sein Baby unterwegs ist…

Aber vollkommen im Ernst: Die Parallelwelt, die Balthazar durch seine Reise in die Vergangenheit provoziert hat, war grandios und eine gute Idee, um den Tod Rufus' in der letzten Folge aufzuarbeiten, ohne Bobby wirklich zu tief in die Emotions-Schublade stecken zu müssen. Ellen (Bild) wiederzusehen war ein schönes Geschenk für die Fans und obwohl die Vorstellung zunächst ein bisschen merkwürdig war, bin ich im Nachhinein positiv überrascht, wie gut Bobby und Ellen zusammen gepasst hätten... wenn die Titanic nicht gesunken wäre.

Aber ganz abgesehen von dieser riesigen Veränderung, die dazu geführt hat, dass Ellen wohlauf ist, war die Folge voller grandioser Details, die eigentlich jedes Fanherz höher schlagen lassen mussten. Von der Beschriftung des Autobusses, der den Anwalt überfahren hat, über den Namen der Autowerkstatt, bis hin zu dem alten Autokennzeichen der Winchesters schien alles seinen Platz zu haben. Diese Sorgfalt sieht man nicht in jeder Serie und sie ist eine der Gründe, warum "Supernatural" nach wie vor noch zu überraschen weiß.

Upper Class Mafia

Aber auch ohne diese Details wäre an der Folge beinahe nichts zu beanstanden, ganz einfach, weil sie neben der Leichtigkeit einer alleinstehenden Episode offenbar auch mit einer Drehung der Storyline aufwarten kann, die als Krönung auch noch Castiel wieder ins Rennen zu schicken scheint. Er und Balthazar haben eine grandiose Chemie, und das windige Schlitzohr bringt ganz nebenbei auch noch zum Vorschein, dass Cas auch ein zweites Gesicht hat. Obwohl der Knuddel-Faktor immer noch greift, wenn der nette Engel von Nebenan proklamiert, dass er seine Freunde zu retten versucht, wenn er Sam und Dean in letzter Sekunde vor "ihrem Schicksal" als Grillhähnchen bewahrt, zeigt er auch, dass er relativ kalt und kompromisslos ist, wenn es darum geht, 50.000 Seelen für seinen himmlischen Krieg zu produzieren. Worum es genau bei dem Seelenhandel in großem Stil geht, ist zwar noch nicht ganz klar, aber irgendwie hat man das Gefühl, mitten in einem post-apokalyptischen Mafia-Krieg gefangen zu sein. Cas und die dunkle Seite der Macht – der Handlungsbogen scheint auf jeden Fall vielversprechend. Jetzt heißt es nur noch, das vorhandene Potenzial auch zu nutzen, was bei Castiel allerdings nicht allzu schwer sein sollte.

Atropos

Wirklich gelungen war auch das Schicksal. Es kommt fast einem Geniestreich gleich, Atropos aus der griechischen Mythologie herauszulösen und sie zum Engel zu machen, der regelrecht süchtig ist von der himmlischen Bürokratie und einer höheren Ordnung, die außer ihr niemand durchschaut. Gleichzeitig hofft man als Zuschauer ja fast, dass ihre Schwestern Klotho und Lachesis auch noch ihren Auftritt bekommen. Wenn diese nämlich ebenso als schnippische Sekretärinnen auftreten, könnte das für viel schwarzen Humor und einige hinterhältige Szenen sorgen.

Fazit

Obwohl die Folge nicht bahnbrechend für die Storyline war, scheint sie doch als Weichenstellerin relativ wichtig zu sein und dafür wird den Zuschauern auch eine mehr als runde Darbietung präsentiert. Im Grunde passt alles, nach Kritikpunkten sucht man quasi vergebens. Und langsam stellt sich auch Spannung ein. Man will endlich wieder unbedingt wissen, wie es weitergeht. Dieses Gefühl musste man in er sechsten Staffel lange vermissen und dass man es uns jetzt wieder mit einer solchen Leichtigkeit verschaffen kann, macht die Folge zu einem Leckerbissen der besonderen Art.

Eva Kügerl – myFanbase

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