Die herausragendsten Episoden 2015/2016
Game of Thrones, #6.09 Die Schlacht der Bastarde

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#6.09 Die Schlacht der Bastarde war die wohl heißersehnteste Folge in dieser Staffel, zumindest für diejenigen, die wussten, dass uns in dieser Staffel eine riesen Schlacht bevorsteht. Wenn man sich so lange auf etwas freut und über die Zeit die Erwartungen ins unermessliche gestiegen sind, ist es schwer, diese Erwartungen zu erfüllen. Doch D&D haben es geschafft, die Erwartungen an die Episode in jeglicher Hinsicht zu übertreffen. Nicht viele Serien schaffen es, ihr Niveau über so viele Staffeln hinweg zu halten und einzelne Folgen hervorstechen zu lassen, doch "Game of Thrones" schafft es jedes Jahr aufs Neue, dass eine Episode einer jeden Staffel besonders im Gedächtnis hängen bleibt. Genau dies ist für mich mit #6.09 Battle of the Bastards passiert, denn 57 Minuten lang wurde der Zuschauer in eine blutige und unbarmherzige Schlacht entführt, die es so noch nicht gegeben hat.

"You're going to die tomorrow, Lord Bolton. Sleep well."

Foto: Paul Rattray & Iwan Rheon, Game of Thrones - Copyright: Helen Sloan/HBO
Paul Rattray & Iwan Rheon, Game of Thrones
© Helen Sloan/HBO

Der Fokus der Folge lag zwar auf der Schlacht der Bastarde, doch auch Daenerys Targaryen bekam ihre Screentime, löste den Konflikt mit den Meistern und schaffte sich neue Verbündete. Tyrion Lannister schafft es immer wieder aufs Neue, jeder Konversation seinen eigenen Charme zu verleihen und erschafft eine einzigartige Chemie. Er traut sich Daenerys seine Meinung zu sagen und schreckt nicht davor zurück, ihre Ähnlichkeit mit dem verrückten König anzusprechen. Er weist ihr einen neuen diplomatischen Weg auf, was sehr spannend zu beobachten ist, denn Diplomatie war bis jetzt nicht ihre Stärke. Wie Daario Naharis schon sagte, sie ist eben eine Eroberin und keine Regentin. Aber auch Yara Graufreud und Daenerys, zwei Powerfrauen, die ihren männlichen Gegnern trotzen, haben eine wundervolle Chemie zusammen, die die Zuschauer auf mehr gemeinsame Szenen hoffen lässt. Aber der Grund warum mich Meereen in dieser Folge so überzeugen konnte, war die Tatsache, dass die drei Drachen endlich wieder zueinander gefunden haben und mit ihrer Mutter einen "Familienausflug" unternommen haben, den es so noch nicht gegeben hat. Dies gibt den Zuschauern einen Vorgeschmack darauf, wie Daenerys' Eroberung von Westeros aussehen wird und macht Lust auf mehr. Trotz des eigentlichen Fokus, hatte man nicht das Gefühl, dass die Geschehnisse in Meereen gegen die in Winterfell zu kurz gekommen sind. Ganz im Gegenteil, denn beide Handlungsstränge wurden ebenbürtig behandelt und haben genug Raum zur Entfaltung erhalten. Doch der Fokus der Folge ist und bleibt die Schlacht der Bastarde, die auch ohne weiteres die gesamte Folge hätte füllen können, genug Filmmaterial gab es schließlich mit 86 Stunden.

Die Schlacht der Bastarde stellt alle bisherigen Schlachten bei "Game of Thrones" in den Schatten, was wohl daran liegt, dass der Zuschauer aktiv daran teilnehmen durfte. Die Kamera führte uns nicht etwa per Vogelperspektive oder Totale durch die Schlacht, nein, die Kamera war mitten drin und so bekam auch der Zuschauer das Gefühl, mittendrin zu sein. Genau aus diesem Grund fieberte man umso mehr mit Jon Schnee und seinen Freunden mit, da man genauso in den schrecklichen Ereignissen steckte, wie die Charaktere. Dem Zuschauer wurde eine realistische und brutale Schlacht geliefert, in der selbst ein Mann wie Jon seine Menschlichkeit und Fassung verlor. Aber nicht nur die Schlacht raubte einem den Atem, sondern auch Szenen wie solche, in denen Jon verzweifelt versucht, seinen Bruder Rickon Stark zu retten. Dass Rickon sterben wird, war abzusehen, dennoch kam man nicht umher, zu hoffen, dass Jon ihn rechtzeitig erreichen wird, schließlich sind schon genug Starks gestorben. Innerhalb der Schlacht gab es viele Momente an denen man zweifelte, ob Jon diese wirklich überleben wird, egal wie sicher man sich doch eigentlich gewesen war, denn die Situation wurde für ihn immer auswegloser und man fragte sich, wie sie die Schlacht jetzt noch gewinnen sollen. Dass ausgerechnet Kleinfinger mit den Rittern des Grünen Tales auf dem Schlachtfeld auftauchte, wurde schon lange vermutet, trotzdem war es ein Moment der Erleichterung, da man sich bei "Game of Thrones" nie zu 100 Prozent sicher sein kann.

Aber auch der kleine Moment mit Lyanna Mormont, der uns beschert wurde, hat seine Wirkung nicht verfehlt, denn Blicke sagen manchmal mehr als tausend Worte. Jede Szene mit ihr ist ein Geschenk, egal wie klein sie doch ist. Aber nicht nur Lyanna hatte ihren Moment, sondern auch Sansa Stark hat endlich ihre Rache bekommen und ist nun endgültig nicht mehr das naive Mädchen von früher. Sie bescherte Ramsay einen würdevollen Abgang, denn sie hat ihn mit seinen eigenen Waffen geschlagen. Einen besseren Abgang hätte man sich für ihn nicht wünschen können.

Das einzige, was dieser Episode vielleicht anzukreiden ist, ist die Tatsache, dass Geist scheinbar wirklich ein Geist ist und nicht aufzufinden war. Dennoch ist dies eine großartig spannende Episode, die auf ganzer Linie, trotz einiger vorhersehbarer Ereignisse, überzeugen konnte und zu Recht zu den besten Folgen der Serie gehört.

Aline C. – myfanbase

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