Die besten Darsteller im Bereich Film

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Bekannte Gesichter, keine großen Überraschungen und doch einige Lücken, so zeigt sich das Bild der männlichen Darstellernominierten im Filmbereich der Golden Globes, der ja bekanntlich als Vorbote für die Oscars angesehen wird. Schauen wir einmal in die einzelnen Kategorien:

Beste Hauptdarsteller in einem Drama

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© Sony Pictures Releasing GmbH

George Clooney, Leonardo DiCaprio, Brad Pitt. Drei der derzeit bekanntesten Schauspieler der Welt bringen vier Auszeichnungen und insgesamt 19 Golden-Globe-Nominierungen mit. Während DiCaprio und Pitt jeweils einmal mit der Trophäe ausgezeichnet wurden, darf Clooney schon zwei Golden Globes sein Eigen nennen. Nun könnte für einen von ihnen ein weiterer Globe der Sammlung hinzugezogen werden. Leonardo DiCaprio bildet dabei die einzige Nominierung des Filmes "J.Edgar", in dem er den FBI-Gründer J. Edgar Hoover darstellt. Der Film von Legende Clint Eastwood galt vor seiner Veröffentlichung als großer Oscar-Favorit, wurde dann jedoch weder von Kritikern, noch von den Zuschauern, gut aufgenommen. Nun scheint auch die Academy nicht auf der Seite von Eastwood zu sein. Obwohl DiCaprio wohl – neben Arnie Hammer – mit das Beste des Filmes ist, stehen seine Chancen nicht gerade gut, einen Globe mit nach Hause zu nehmen. Mit einem schwachen Drehbuch ist es auch für DiCaprio nicht leicht, seine komplette Leistung abzurufen. Mehr Chancen hat da schon sein Kollege Brad Pitt, der im letzten Jahr in "Die Kunst zu gewinnen - Moneyball", wie auch in dem Drama "The Tree of Life" überzeugen konnte. Für Ersteren, den er auch produziert hat, ist er nun nominiert. Darin verkörpert Pitt den Baseball-Manager Billy Beane.

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© 2011 Twentieth Century Fox

Sein Freund George Clooney wiederrum ist für seine Darstellung des Vaters in "The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten" nominiert, wo er als Vater dreier Töchter zu sehen ist, der sich diesen annähert, während seine Frau nach einem Unfall im Koma liegt. Neben dieser Schauspielnominierung ist Clooney in diesem Jahr für seinen Film "The Ides of March – Tage des Verrats" auch als Regisseur und Produzent nominiert. Eine ähnliche Konstellation für Clooney gab es bereits im Jahr 2006, als für seinen Film "Good Night, and Good Luck." ebenfalls als Regisseur und Produzent nominiert war, aber schließlich mit dem Schauspielaward für seine Darbietung in "Syriana" ausgezeichnet wurde. Vielleicht läuft es ja anders in diesem Jahr. Ebenfalls mehrfach nominiert ist in diesem Jahr der Schauspieler Ryan Gosling, jedoch gleich in den beiden Hauptdarstellerkategorien. In dem Drama-Genre konnte er die Jury mit seiner Darstellung des Stephen Meyers in George Clooneys "Ides of March – Tage des Verrats" überzeugen, der als Pressesprecher des Präsidentschaftskandidaten Mike Morris erfahren muss, wie hinterhältig die Politik sein kann.

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© 2012 PROKINO

Als einziger Schauspieler unter der Riege der besten Hauptdarsteller in einem Drama, der bisher noch nie für einen Globe nominiert wurde, rundet Michael Fassbender diese Kategorie ab. Der Ire, dessen Vater Deutscher ist, spielt in "Shame" den sexsüchtiger Brandon, der mit seinem Schicksal hadert. Fassbender, der für diese Darstellung in diesem Jahr viele Festivalpreise einheimsen konnte, wäre eine wahrliche Überraschung für einen Award, da vor allem Pitt und Gosling als große Favoriten gelten.

Neben diesen fünf Namen gibt es wohl keinen Darsteller in 2011, dessen fehlen einen echten Skandal darstellt. Demián Bichir für seine Rolle in dem Drama "A Better Life" wäre eine verdiente Wahl gewesen und auch Ralph Fiennes für seine Darbietung in seinem Film "Coriolanus" wäre eine Möglichkeit gewesen. Dem 14-jährigen Thomas Horn, der in dem Drama "Extrem Laut und unglaublich Nah" als kleiner Junge zu sehen ist, dessen Vater bei den Terroranschlägen des 11. September starb, wurden ebenfalls gute Chancen zugerechnet. Wer weiß, vielleicht sieht es für die oben genannten Gesichter ja bei den Oscar-Nominierungen besser aus.

Die Nominierten in der Übersicht:


Bester Hauptdarsteller in einer Komödie oder einem Musical

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© Delphi Filmverleih

Auch wenn in dieser Kategorie erneut fünf Schauspieler nominiert sind, so gibt es hier – anders als im Drama-Bereich – einen klaren Favoriten. Was im letzten Jahr Natalie Portman war, scheint in diesem Jahr der Franzose Jean Dujardin zu sein. Ihm scheint der Preis für seine Darbietung in dem Stummfilm "The Artist" wohl kaum noch zu entnehmen sein. Mit dem Preis für den besten Schauspieler vom renommierten Filmfestival in Cannes im Rücken, scheint dies tatsächlich das Jahr des französischen Schauspielers zu sein. Da fremdsprachige Produktionen es in der Hauptdarsteller/Hauptdarstellerinnen-Kategorie für gewöhnlich schwer haben und höchstens für den besten fremdsprachigen Film nominiert werden, ist es ein Vorteil für diese Darsteller, dass in diesem Film eben nicht gesprochen wird. Doch so ganz kann sich Dujardin noch nicht freuen, so hat er vier große und gute Schauspieler, gegen die er sich erst einmal durchsetzen muss.

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© Summit Entertainment

Allen voran das Gesicht des Jahres 2011: Ryan Gosling. In vier großen Filmen sah man ihn 2011 in einer der Hauptrollen, die allesamt zu Kassenschlagern wurde. Neben seiner Nominierung für "The Ides of March – Tage des Verrats" ist Gosling nun für seine Rolle des Frauenaufreißer und Charmeurs in "Crazy, Stupid, Love" nominiert. Auch wenn Gosling wie gewohnt großartig ist, so wird er hier wohl die wenigsten Chancen auf einen Preis haben. Auch Brendan Gleeson ist ein gern gesehener Gast auf dem Nominierungstisch der letzten Jahre und überzeugte in seiner Darbietung des Sergeant Gerry Boyle in dem Film "The Guard – Ein Ire sieht schwarz". Als junger Krebspatient, der neben dem Schicksal der Erkrankung auch noch mit beziehungstechnischen Problemen zu kämpfen hat, wäre Joseph Gordon-Levitt für "50/50 - Freunde fürs (Über)Leben" in einem anderen Jahr ein durchaus großer Favorit auf den Preis gewesen, doch auch er wird sich wahrscheinlich dem großartigem Film "The Artist" beugen müssen. Und doch bestätigt die Nominierung für Gordon-Levitt erneut, sein großartiges Gespür für gute Rollen. Der ehemlige Serienstar ("Hinterm Mond gleich links") scheint es endgültig geschafft zu haben – wir werden wohl noch viel von ihm hören.

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Viel gehört hat man auch von Owen Wilson, der nun endlich mal nicht mit seinem Privatleben von sich Reden macht. In dem wunderbaren Woody-Allen-Film "Midnight in Paris" reist Owen als Hauptfigur durch die Zeit und verzaubert die Zuschauer. Kaum zu glauben, dass aus dem einstigen "Hochzeits-Crasher" ein großer und anerkennungswürdiger Darsteller geworden ist, der sich endlich von den Genre des Blödelkinos abzuwenden scheint und in der anspruchsvollen Comedy zu überzeugen weiß.

Wirklich große Namen und Favoriten fehlen in dieser Auflistung nicht, Matt Damon für seine Rolle in "We Bought a Zoo“ wäre ebenfalls noch eine Wahl für eine Nominierung gewesen. Auch wäre Ewan McGregor für seine Darstellung in "Beginners" eine durchaus nachvollziehbare Wahl gewesen, ebenso wie auch der Österreicher Christoph Waltz für seine Darstellung neben den nominierten Kate Winslet und Jodie Foster in "Der Gott des Gemetzels".

Die Nominierten in der Übersicht:


Bester Nebendarsteller in einem Film

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© 2011 Universal Pictures Germany

Die Erfahrung hat sich durchgesetzt bei den Nominierten der besten Nebendarsteller. Der 28-jährige Jonah Hill ist knapp 30 Jahre jünger, als der zweijüngste Nominierte. Doch zurück zu Hill. Der Schauspieler, der zu Beginn seiner Karriere zumeist als dicker Buddy besetzte wurde, schaffte es vor allem dank seines Timings und seiner Schlagfertigkeiten schnell auch zu Hauptrollen. Nach einer Radikaldiät war er dann in "Die Kunst zu gewinnen – Moneyball" erstmals mit schlanker Figur zu sehen und scheint gleich sehr überzeugend zu sein. Dies stellt die erste Golden-Globe-Nominierung für Hill dar. Ebenfalls die erste Golden-Globe-Nominierung ist es für Albert Brooks, der bei der Geburt von Hill schon knapp 20 Jahre im Showbusiness aktiv war. In dem Drama "Drive" überzeugt Brooks als Antagonist neben Ryan Gosling. Die vierte Nominierung ist dies für Kenneth Branagh, der in „My Week with Marilyn“ neben Michelle Williams zu sehen ist. Auch Viggo Mortensen stand schon einmal auf der Liste der Nominierten und bildet nun die einzige Nominierung für das Drama "Eine dunkle Begierde". Die dritte Nominierung ist es für den Senior unter den Nominierten, den 81-jährigen Christopher Plummer, der hier auch gleich als großer Favorit ins Rennen geht. Plummer, spielt in dem Drama "Beginners" den neugeouteten Vater von Hauptfigur Ewan McGregor, der sein Leben endlich genießt, bevor er die Diagnose Krebs erhält.

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Während bei den Hauptdarstellern fünf Kandidaten pro Kategorie auf der Nominierungsliste stehen, müssen die Nebendarsteller auf insgesamt fünf gequetscht werden, klar, dass da einige große Auftritte keine Nominierung erhalten. Allen voran, George Clooney in der Rolle des Präsidentschaftskandidaten Mike Morris in seinem Film "The Ides of March - Tage des Verrats". Außerdem fällt auf, dass der Film "Extrem Laut und unglaublich Nah" auch hier komplett fehlt. Sowohl Tom Hanks, als auch Max von Sydow standen auf der Short-List vieler Filmkritiker und wären durchaus nachvollziehbare und gerne gesehene Nominierte gewesen. Auch der im letzten Jahr in der Rolle der Vinkelvoss-Zwilling in "The Social Network" bekannt gewordene Arnie Hammer wäre für seine Darstellung neben Leonardo DiCaprio in "J. Edgar" eine durchaus nachvollziehbare Wahl gewesen. Auch Kevin Spacey für den Film "Der große Crash - Margin Call" und Patton Oswalt für "Young Adult" wurden gute Chancen auf eine Nominierung ausgerechnet.

Die Nominierten in der Übersicht:


Der Autorentipp

Aus qualitativer Sicht gibt es hier in einigen Kategorien klare Favoriten, ob dies die HFPA auch so sehen wird, ist schwer vorrauszusagen. Wir versuchen es trotzdem und geben unseren Tipp ab, mit dem aus unserer Sicht verdientem Sieger in Klammern. Euren eigenen Tip könnt ihr in unserer Umfrage zu den Golden Globes abgeben.

Kategorie Drama: Brad Pitt (Ryan Gosling)
Kategorie Comedy, Musical: Jean Dujardin (Jean Dujardin)
Nebendarstellerin: Christopher Plummer (Christopher Plummer)

Eva Klose - myFanbase

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