Bewertung
David Dobkin

Hochzeits-Crasher, Die

Life's a Party. Crash It.

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Inhalt

John (Owen Wilson) und Jeremy (Vince Vaughn) sind erfolgreiche Scheidungsanwälte, die ein spezielles Freizeitvergnügen pflegen: Sie crashen Hochzeiten. Was macht man als Hochzeits-Crasher? Man schleicht sich mit dreisten Lügengeschichten bei wildfremden Hochzeitsgesellschaften ein, plündert das Buffet, trinkt und feiert bis zum Umfallen und schleppt zum krönenden Abschluss noch eine Brautjungfer ab. Diesem Hobby frönen John und Jeremy nun schon ein paar Jahre, doch so langsam kommen John Zweifel an seiner Art der Freizeitgestaltung und er sehnt sich nach mehr als oberflächlichen Hochzeitsbekanntschaften.

Zu diesem Zeitpunkt trifft er, natürlich bei einer Hochzeitsfeier, auf Claire (Rachel McAdams), der Tochter des einflussreichen Politikers William Cleary (Christopher Walken). Er ist gleich Feuer und Flamme für sie, doch hat Claire bereits einen festen Freund (Bradley Cooper). Um Claire doch noch zu gewinnen, nutzt er die Chance sofort, mit der Familie Cleary ein Wochenende zu verbringen. Fortan müssen sich John und Jeremy mit der etwas schrägen Familie Cleary rumschlagen. Besonders Jeremy hat unter den Zuneigungsbekundungen von Claires Schwester Gloria (Isla Fisher) zu "leiden"...

Kritik

Regisseur David Dobkins, der sowohl mit Vince Vaughn ("Clay Pigeons") als auch mit Owen Wilson ("Shanghai Knights") schon zusammen gearbeitet hat, liefert eine insgesamt überzeugende und unterhaltsame Komödie ab. Dies ist bestimmt nicht dem Drehbuch zu verdanken, denn es strotzt nur so voller klischeehaften Rollen. Die Famile Cleary ist eine ganze Ansammlung von Stereotypen, die man so schon in vielen anderen Filmen gesehen hat, so zum Beispiel den strengen, mächtigen Vater, den schwulen, vom Vater unverstandenen Sohn oder die ständig besoffene, untreue Mutter.

Dass der Film trotzdem als gelungen bewertet werden kann, liegt vor allem an den beiden perfekt harmonierenden Hauptdarstellern. Sie bilden ein absolut charismatisches Buddy-Duo und versehen jede Szene mit ihrem eigenen, derben Charme, auch wenn der Witz mal unter die Gürtellinie geht. Dass man die beiden Hauptcharaktere richtig sympathisch findet, obwohl sie nicht nur positive Eigenschaften ihr Eigen nennen, ist komplett Vaughn und Wilson zu verdanken. Man sieht den beiden einfach gerne bei ihren kleinen Betrügereien und Lügengeschichten zu. Es ist erstauntlich, dass die beiden noch nie zuvor Seite an Seite in einem Film mitgewirkt haben (Vince Vaughn hatte bisher lediglich zwei Auftritte in Owen Wilson-Filmen: einmal einen Cameo in "Zoolander" und einmal die Rolle des Bösewichtes in "Starsky & Hutch") und man kann nur hoffen, dass Hollywoods Produzenten dieses erstklassige Duo noch einmal zusammen vor die Kamera bringen.

Ein weiterer Pluspunkt in Dobkins Film ist Rachel McAdams. Ihre Claire ist so bezaubernd und sympathisch, dass jedem klar wird, warum John (vor allem im letzten Drittel des Films) so viel auf sich nimmt, um Claire für sich zu gewinnen. Schauspielgröße Christopher Walken ist natürlich unterfordert und kann seine Rolle als Familienpatriarch im Schlaf spielen, doch hat auch er seine Szenen, in denen er seine ganze Klasse ausspielen kann. Nicht unerwähnt sollte der kurze Auftritt von Will Ferrell bleiben, der mit seinem kuriosen Part als Vater aller Crasher die Lacher auf seiner Seite hat und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Fazit

Eine unterhaltsame Komödie mit gut aufgelegten Darstellern. Vor allem das charismatische Hauptdarsteller-Duo kann überzeugen. Leider hält das voller Klischees nur so strotzende Drehbuch nicht mit den Schauspielleistungen mit, doch wer über so manchen Stereotyp hinwegsehen und sich auch mit dem manchmal etwas deftigen Humor anfreunden kann, wird mit einem insgesamt überzeugendem Film belohnt, der so manche köstliche Szene bereithält.

Felix Kampshoff - myFanbase
12.02.2009

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