Die besten Darstellerinnen im Bereich Film

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Es ist wieder so weit – die Golden Globes werden bald vergeben und damit werden im Filmbereich die Vorreiter der Oscars präsentiert. Anders als es noch bei den TV-Ladys war, so ist die Auswahl der Damen aus dem Filmbereich nicht ganz so willkürlich, obwohl auch hier tatsächlich einige Fragen zu stellen sind. Doch der Reihe nach.

Beste Hauptdarstellerin in einem Drama

Foto: Copyright: 2011 Concorde Filmverleih GmbH
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Gerade in der Kategorie der besten Hauptdarstellerinnen in einem Drama nominiert die Foreign Press Association fünf Damen, mit denen wohl jeder gerechnet hatte und die so auch zu Hauf auf der Short-List verschiedener Filmjournalisten aufgetaucht sind. So auch die Darstellerin Viola Davis, die nun erst die neunte Afroamerikanerin ist, die in dieser Kategorie nominiert wurde. In dem Film "The Help" überzeugt Davis mit einer herzzerreißenden Performance als Dienstmädchen Aibileen, die Hauptcharakter Skeeter bei deren Recherche hilft und ihr neue Welten eröffnet. Davis geht als Favorit ins Rennen, sogar Konkurrentin Meryl Streep setzte sich für den Gewinn ihrer ehemaligen "Glaubensfrage"-Kollegin ein. Es überrascht wohl wenig, dass man den Namen Meryl Streep auch in diesem Jahr auf dieser Liste sieht. Seit dem Jahr 2000 stand sie elf mal auf der Liste der Nominierten und konnte den Award vier mal mit nach Hause nehmen. Dieses Mal ist sie für ihre Performance in dem Drama "Die eiserne Lady" nominiert, wo sie als Premierministerin Margarethe Thatcher zu sehen ist.

Foto: Copyright: Sony Pictures Releasing GmbH
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Auch die britische Darstellerin Tilda Swinton ist kein neues Gesicht in der Riga der nominierten. In "We Need to Talk About Kevin" jedoch liefert sie, wenn man einigen US-Kritikern Glauben schenkt, nun die Performance ihres Lebens ab. Als Mutter von Kevin wird ihr Charakter immer misstrauischer gegenüber ihrem Sohn und traut ihm irgendwann alles zu. Schon in wenigen Bildern des Films überzeugt Swinton. Eine weitere Hollywoodgröße ist Glenn Close, die für das Drama "Albert Nobbs" nominiert ist. Darin mimt Close eine Frau, die im Irland des 19. Jahrhundert als Mann verkleidet versucht Karriere zu machen. Close erhielt gute Kritiken für die Rolle, ist jedoch wohl ein Außenseiter auf den Sieg. Den könnte sich schon eher die einzige Newcomerin unter den Nominierten holen – die erst 26-jährige Rooney Mara, die in David Finchers Film "Verblenung – The Girl with the Dragon Tattoo" in der Rolle der Lisbeth Salander zu sehen ist. Die Rolle, die im schwedischen Orginal Noomi Rapace zum internationalen Durchbruch verhalf, könnte nun auch für Mara der Durchbruch nach ganz oben werden. Vielleicht sogar mit einem Golden Globe in der Tasche?

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Trotz dieser eindruckvollen Liste fehlen doch einige Gesichter, die eine Nominierung – vielleicht noch eher – verdient hätten, als manche Gesichter dort oben. Allen voran steht hier Kirsten Dunst, die als Justine in Lars von Triers "Melancholia" die Performance ihrer Karriere ablieferte und sogar die Goldene Palme beim Filmfestival in Cannes erhielt. Vielleicht war es auch die negative Presse über von Trier, die schließlich dafür sorgte, dass Dunst nicht auf der Liste steht, warum auch immer, wirklich verständlich ist diese Entscheidung nicht. Ebenso waren auch Keira Knightley für ihre Rolle in "Eine dunkle Begierde" gute Chancen auf eine Nominierung angerechnet worden. Und auch Olivia Colman in "Tyrannosaur – eine Liebesgeschichte" und Elizabeth Olsen für ihre Rolle in "Martha Marcy May Marlene" wären mögliche Nominierte gewesen.

Die Nominierten in der Übersicht:


Beste Hauptdarstellerin in einer Komödie oder einem Musical

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© Constantin Film

Schwieriger wird es schon in der Kategorie der besten Hauptdarstellerinnen in einer Komödie oder einem Musical. In dieser Kategorie gab es bis zuletzt eigentlich nur einen Namen, der dort auftauchen musste. Michelle Williams mit ihrer Darstellung der Marilyn Monroe in dem Film "My Week with Marilyn", die nun auch klarer Favorit in der Kategorie ist. Der Film, der keinesfalls eine Biografie des Lebens der Monroe darstellt, sondern eine Woche in ihrem Leben beschreibt, kam bei der Presse – nicht alleine dank Monroes überzeugendem Auftritt – überaus gut an. Doch die Konkurrenz ist nicht leicht. Mit Jodie Foster und Kate Winslet sind auch hier zwei Schwergewichter vertreten, die sich in dem Film "Der Gott des Gemetzels" gegenüberstehen. Für beide ist es nicht die erste Nominierung für einen Globe. Winslet stand bereits sieben Mal auf der Liste und ist auch in diesem Jahr noch für ihre Rolle in dem TV-Film "Mildred Pierce" nominiert, für Foster ist es die sechste Nominierung. In dem Kammerspiel "Der Gott des Gemetzels" spielen Winslet und Foster zwei Mütter, deren Gespräch über den Streit der Kinder außer Kontrolle gerät. Auch für Winslet oder Foster wäre eine Auszeichnung durchaus denkbar und verdient.

Foto: Copyright: 2011 Universal Pictures Germany
© 2011 Universal Pictures Germany

Völlig verdient steht auch die Komödiantin Kristen Wiig auf der Liste der Nominierten. In der von ihr mitgeschriebenen Komödie "Brautalarm" ist sie als Brautjungfer ihrer besten Freundin zu sehen, bei der nicht immer alles nach Plan verläuft. Die aus "Saturday Night Live" bekannte Wiig schaffte es in der Rolle vollkommen zu überzeugen und wäre eine angenehme Überraschung, wenn es zu einer Auszeichnung für sie kommen sollte. Als erwachsene Frau, die jedoch nicht erwachsen werden will und nach der eigenen Scheidung in ihren Heimatort zurückkehrt, ist Charlize Theron für ihre Darstellung in der Kömodie "Young Adult" nominiert. Auch Theron ist natürlich immer eine gute Wahl für eine Auszeichnung, ist aber – bei der starken Konkurrenz – eher eine Außenseiterin auf den Globe.

Foto: Copyright: 2011 Warner Bros. Ent.
© 2011 Warner Bros. Ent.

Doch auch neben diesen Nominierten gab es im letzten Jahr überzeugende Darstellungen im Comedy- und Musical-Bereich, die jedoch nicht mit einer Nominierung bedacht wurden. So ist vor allem Ellen Barkins Fehlen zu erwähnen, die in "Another Happy Day" überzeugen konnte. Die im letzten Jahr für die Rolle in "Black Swan" als beste Nebendarstellerin nominierte Mila Kunis hätte für ihre Darstellung in der romantischen Komödie "Freunde mit gewissen Vorzügen" auch in diesem Jahr eine Nominierung durchaus verdient gehabt, ebenso wie Julia Roberts, die neben Tom Hanks in "Larry Crowne" überzeugte. Und auch die als neue Julia Roberts gepriesene Emma Stone konnte in ihrer Rolle in "Crazy, Stupid, Love" überzeugen. Eine Nominierung für sie wäre auch eine gelungene Überraschung gewesen.

Die Nominierten im Überblick


Beste Nebendarstellerinnen

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

In der Kategorie der besten Nebendarstellerinnen ist es noch enger und noch schwieriger vorherzusehen. Octavia Spencer ist mit ihrer überzeugenden Darstellung in "The Help" zum ersten Mal für einen Globe nominiert. Ebenfalls neu dabei ist die Argentinierin Bérénice Bejo, die für den französischen Stimmfilm "The Artist" nominiert ist. Ja, ihr habt richtig gelesen, ein Stummfilm, von dem ihr im weiteren Verlauf dieser Kolumne noch einiges zu lesen bekommen werdet. Da in der Kategorie der fünf besten Nebendarstellerinnen die Genres des Films keine Rolle mehr spielen, findet sich auch Shailene Woodley auf der Liste. Die 20-jährige Schauspielerin ist die jüngste unter den nominierten Damen und überzeugte in dem Film "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten" als die schwierige Tochter von Hauptfigur George Clooney. Neben Berenice Bejo hat auch sie – als einzige Jungschauspielerin – gute Chancen auf den Preis. Die britische Schauspielerin Janet McTeer ist für ihre Darstellung in dem Drama "Albert Nobbs" nominiert. McTeer hat bereits vor elf Jahren in gleicher Kategorie gewonnen, was in diesem Jahr jedoch eher unwahrscheinlich sein dürfte. Letzte im Bunde ist Jessica Chastain, die in diesem Jahr sowohl in "The Tree of Life", wie auch in "The Help" überzeugen konnte. Für letzteren ist sie nun nominiert und gilt ebenfalls als eine heiße Anwärterin auf den Preis.

Die Nominierten im Überblick:


Der Autorentipp

Aus qualitativer Sicht gibt es hier in einigen Kategorien klare Favoriten, ob dies die HFPA auch so sehen wird, ist schwer vorrauszusagen. Wir versuchen es trotzdem und geben unseren Tipp ab, mit dem aus unserer Sicht verdientem Sieger in Klammern. Euren eigenen Tip könnt ihr in unserer Umfrage zu den Golden Globes abgeben.

Kategorie Drama: Viola Davis (Viola Davis)
Kategorie Comedy, Musical: Michelle Williams (Kristin Wiig)
Nebendarstellerin: Octavia Spencer (Octavia Spencer)

Eva Klose - myFanbase

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