DVD-Rezension: The 100, Staffel 1

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Die The CW-Sommerserie "The 100" startete am 19. März 2014 in den USA und wurde etwas mehr als ein Jahr später auch ab Juli 2015 in Deutschland auf ProSieben gezeigt. Die Mischung aus postapokalyptischen Drama und Science-Fiction konnte auch hierzulande die Zuschauer begeistern und bescherte dem Sender tolle Quoten. Am 29. Oktober 2015 kam schließlich auch die erste Staffel als DVD in den Handel.

Inhalt

Foto: Copyright: 2015 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved
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97 Jahre sind vergangen, seit ein verheerender Krieg die Welt atomar verseuchte. Im Weltall überlebten Menschen, indem sich 12 Raumstationen zu einer Gemeinschaft zusammenschlossen. Die Ark bietet jenen drei Generationen später immer noch ein Zuhause, doch um das Überleben weiterhin zu sicher, sind harte Regeln nötig. Jedes Delikt bedeutet automatisch den Tod der Person, nur Jugendliche unter 18 Jahren erhalten eine zweite Chance, werden bis zum Tag ihrer Volljährigkeit jedoch eingesperrt. Als der Ark die Ressourcen ausgehen, plant der Rat 100 straffällig gewordene Jugendliche zur Erde zu schicken in der Hoffnung, dass jene wieder bewohnbar ist. Die Ärztin Abigail Griffin (Paige Turco) ist dabei für die medizinische Überwachung zuständig und kann so auch ihre Tochter Clarke (Eliza Taylor) im Auge behalten, welche sich ebenfalls unter den Jugendlichen befindet. Anders als Marcus Kane (Henry Ian Cusick), welcher ebenfalls dem Rat angehört, hofft Abigail das die Erde wieder bewohnbar ist und ihnen eine Zukunft bietet. Deshalb versucht sie auch mit allen Mitteln das Leben des Ratsvorsitzenden Thelonious Jaha (Isaiah Washington) zu retten, als dieser nach dem Start des Dropship angeschossen aufgefunden wird.

Am Bord eben jenes Dropship konnte sich auch Bellamy Blake (Bob Morley) schmuggeln, welcher unbedingt vermeiden will, dass seine kleine Schwester Octavia (Marie Avgeropoulos) allein den Gefahren der Erde gegenübersteht. Als die Landung nicht wie geplant verläuft, versucht die vernünftige Clarke die anderen zu überzeugen, Jahas Anweisungen weiterhin zu folgen und die Vorräte in Mount Weather zu suchen. Doch angestachelt von Bellamy wollen die meisten Jugendlichen nur ihre neue Freiheit genießen. Da Clarkes ehemals bester Freund Wells (Eli Goree), welchen sie mit Missachtung straft, verletzt ist, begleiten Clarke neben Octavia noch der abenteuerlustige Finn Collins (Thomas McDonell), sowie die beiden Freunde Jasper Jordan (Devon Bostick) und Monty Green (Christopher Larkin). Schnell entdecken sie, die Erde wunderschön ist, aber auch Gefahren wie mutierte Tiere bereithält. Zudem sind sie nicht so allein wie erwartet in dieser Welt…

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Rezension

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The 100
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"The 100" basiert wie einige Serienproduktionen in letzter Zeit auf einer Romanvorlage, orientiert sich aber in diesem Fall nur grob an "Die 100" von Kass Morgan. Dies liegt zum Teil daran, dass der erste Band bei Produktionsbeginn noch nicht erschienen war und so Serienmacher Jason Rothenberg nur die Grundidee und ebenfalls die Grundzüge ein paar der Charaktere übernahm. Für Rothenberg handelt es sich um seine erste Serienschöpfung, die zuvor produzierten Piloten wurden abgelehnt und er war im Vorfeld auch nicht als Drehbuchautor in anderen Projekten involviert. Er beweist ein gutes Händchen beim Casting und setzt auf eine Mischung aus aus jungen Schauspielern, die meist zuvor in keinen allzu großen Rollen zu sehen waren und einigen erfahrenen Darstellern, die vielen ein Begriff sein dürften. Allen voran natürlich "Lost"-Star Henry Ian Cusick und der aus "Grey's Anatomy" bekannte Isaiah Washington, um den es nach dem Skandal am Set dieser Serie eher ruhig wurde. Der Cast erinnert an die typische The CW-Serie mit seinen vielen gutaussehenden Menschen und natürlich darf zu Anfang auch nicht die erwartete Portion Liebesdrama fehlen. Glücklicherweise entwickelt sich "The 100" anschließend schnell innerhalb nur einer Staffel zu einer Serie, die neben Aktion und überraschenden Wendungen auch einige interessante Charaktere bietet, die spannende Wandlungen durchmachen.

Die erste Staffel gliedert sich dabei grob gesagt in zwei verschiedene Handlungsstränge, die Erwachsenen an Bord der Ark, welche darum bangen, was mit den Kindern geschieht und die Jugendliche auf der Erde. Der Kontakt zwischen den beiden Gruppen bricht immer wieder durch verschiedene Umstände ab, sodass die Jugendlichen auf sich allein gestellt sind und sich ein "Herr der Fliegen"-Feeling einstellt. Clarke übernimmt schnell den Part der Stimme der Vernunft, während Bellamy mit allen Mitteln zu vermeiden versucht, dass die anderen nachkommen. Aus dieser Ausgangsposition entwickelt sich schnell eine interessante Dynamik zwischen dem ungleichen Paar, welches Shipper liebevoll 'Bellarke' nennen. Noch etwas mehr vermag nur noch die Beziehung zwischen den Blake-Geschwistern zu überzeugen, denen schließlich mit #1.06 Ein Sturm zieht auf auch zum Großteil eine eigene Episode gewidmet wurde.

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The 100
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Als weniger spannend stellt sich schließlich die Storyline um die Erwachsenen heraus und fühlt sich jene innerhalb der Episoden doch teilweise wie ein Fremdkörper an. Zumindest bei mir stellte sich mit der Zeit eine gewisse Ungeduld heraus, da ich mir anstatt der Szenen auf der Ark mehr Screenzeit für die Jugendlichen gewünscht hätte. Die politischen Strategien und auch das Kalkül der Erwachsenen wirkt seltsam steril gegenüber den spannenden Entwicklungen auf der Erde. Eventuell liegt es auch teilweise daran, dass die erwachsenen Charaktere weniger Identifikationspotential bieten, obwohl es durchaus interessante Elemente gibt. Zu denen gehört die Frage, was der einzelne bereit ist für das Überleben seiner Mitmenschen zu opfern und Entscheidungen, die es gilt zu treffen. Die Autoren von "The 100" gehen dabei unkonventionelle Wege und trauen sich durchaus auch an düstere Themen, wenn sie ihren Charakteren schwierige Entscheidungen abverlangen.

Specials

Ein kleines Highlight der Specials sind definitiv die Audio-Kommentare zum Staffelfinale von Serienschöpfer Jason Rothenberg und Produzent Dean White. Während Rothenberg das Drehbuch zu #1.13 Der Feind meines Feindes verfasste, führte White Regie und jedem ihrer Worte merkt man an, wie viele Gedanken und Energie sie in die Serie stecken. Zeitgleich gibt es interessante Hintergrundinfos von den beiden, durch welche ich die Episode gleich noch einmal mit anderen Augen sah. Weniger spannend sind die zwei recht kurzen nicht verwendeten Szenen, welche ebenfalls aus dieser Episode stammen. Zusätzlich zum "The 100"-Panel auf der Comic-Con 2013 gibt es noch ein vierteiliges Featurette zu Entstehung der Serienwelt. Jenes beinhaltet den Ursprung der Welt, der Ark, der Erde und mehr über jene, welche den verheerenden Krieg auf jener überlebt haben. Cast und Crew schaffen es dabei, einen informativen Blick hinter die Kulissen zu gewähren.

Technische Details

Erscheinungstermin: 29. Oktober 2015
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 522 Minuten (13 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch, Französisch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Französisch, Griechisch, Niederländisch
Untertitel für Hörgeschädigte: Deutsch, Englisch, Italienisch

Fazit

Die erste Staffel von "The 100" überzeugt durch eine temporeiche Story, welche die Zuschauer in eine faszinierende Welt entführt, die neugierig auf mehr macht. Auch wenn die Show im Pilot noch wie eine typische Teenie-Serie wirkte, zeigt sich bereits nach wenigen Episoden, wie düster, schmutzig und blutig "The 100" sein kann. Diese enorme Wandlug macht sie für mich zu einer der besten Neustarts der Season 2013/2014, die DVD sollte deshalb und aufgrund der informativen Specials bei keinem Fan im Regal fehlen.

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Charleen Winter - myFanbase

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