Bewertung

Review: #2.17 Tod um Mitternacht

Ab und an habe ich das Verlangen, alte Episoden von "Roswell" auf DVD zu gucken, da ich diese Serie immer noch liebe, auch wenn sie ein wenig abrupt durch das Quotentief beendet wurde. Dennoch mag ich es immer wieder, einfach mitten drin einzuschalten und die Episode dann gedanklich in den Gesamtkontext einzubauen. Falls ihr also nicht den Rest der Serie gesehen haben solltet, wäre es besser nun nicht weiter zu lesen, da ich euch dann sicherlich spoilern würde.

"The woods are lovely dark and deep, but I have promises to keep, and miles to go before I sleep" (Robert Frost)

Alex gehörte immer zu meinen Lieblingscharakteren, da er einfach menschlich war und es immer wieder Spaß machte, ihn zu sehen. Leider hatte er meiner Meinung nach immer zu wenig Beachtung und wurde fast einzig und allein durch seine Beziehung zu Isabel dargestellt, anstatt ihm wirklich auch eine eigene Storyline zu geben, wobei er eigentlich der beste Freund ist, den man sich je wünschen kann.

Sein Tod war deswegen zum einen am "leichtesten zu verkraften", da alle anderen Charaktere einfach viel wichtiger und viel präsenter in der Gesamthandlung sind, dennoch macht es das nicht leichter, denn obwohl wir immer nur kurze Eindrücke bekommen, muss ich dennoch immer wieder schlucken, wenn ich die Trauernden sehe, was zum einen an der wunderbaren musikalischen Untermalung lag, hier ein großes Kompliment an Majandra Delfino, die eine wunderbare Version von "Amazing Grace" gesungen hat, oder an der bedrückenden Stille, die wir ertragen mussten.

Die Tatsache, dass Tess die eigentliche Mörderin von Alex ist, und dass Kyle dessen Leiche ungewollt in den Wagen schaffen musste, bekommt einen richtig bitteren Nachgeschmack, wenn man die Episode noch mal sieht. Vor allem Kyle bekommt mein volles Mitleid, da er nicht nur seinen Geburtstag in den nächsten Jahren mit dem Gedanken an Alex' Tod verbinden wird, sondern demnächst auch erfahren muss, dass er unfreiwillig Teil dieser schrecklichen Tat geworden ist.

Unbedingt erwähnen muss ich das wunderbare Gedicht von Robert Frost, von dem ich auch eine Zeile als Überschrift benutzt habe. Damals war ich fasziniert von den kurzen Zeilen, die wir in dieser Episode gehört haben, und habe mir das Gedicht sofort besorgt. Ich kann nur jedem das Gedicht "Stopping by Woods on a Snowy Evening" empfehlen, da es ein wirklich großartiges Werk ist.

Menschen vs. Aliens

Hier beginnt ein Kampf, der noch viele unschöne Momente nach sich ziehen wird, letztendlich aber zur Aufklärung rund um Alex' Tod führen wird. Liz ist besessen von dem Gedanken, die wahren Gründe für den Tod ihres besten Freundes zu erfahren. Ich verstehe vollkommen, dass sie nicht möchte, dass er als Selbstmörder abgestempelt wird, bin aber wohl eher ein Mensch, der so trauern würde wie Maria und einfach fertig mit der Welt sein würde. Doch das ist so gar nicht Liz' Art, was ich teilweise allerdings nicht ganz verstehen kann.

Aber man musste einen Stein ins Rollen bringen und welche Person wäre dafür schon geeigneter als Liz? Richtig, niemand! Denn gerade wegen der Beziehung von Max und Liz bekommen wir so noch mal eine ganz andere Dynamik, die noch einige Konsequenzen nach sich ziehen wird.

Die Tatsache, dass nun alle Aliens eine Gruppe und alle Menschen eine andere Gruppen bilden, ist sicherlich nicht schön, aber nachvollziehbar. Gerade Isabel gibt sich schon selbst die Schuld am Tod ihres Freundes und will deswegen sicher nicht hören, dass sie wirklich der Grund dafür sei. Max kann es auch nicht auf sich sitzen lassen, was natürlich auch wirklich was damit zu tun hat, dass er somit Verantwortung übernehmen würde. Tess ist sicherlich gegen diese Theorie, da sie es schließlich war, die Alex auf dem Gewissen hat. Bleibt nur noch Michael: Dieser hat gerade erfahren müssen, dass er vollkommen bei den DeLucas akzeptiert wurde, doch nun wird ihm die Mitschuld am Tod gegeben. Da er schon immer seinen Stolz hatte und Max und die anderen seine Familie sind, geht er natürlich mit ihnen.

Auf der anderen Seite ist es auch verständlich, dass Kyle und Maria bei Liz bleiben, bzw. die Tatsache in Betracht ziehen, dass Außerirdische der Grund für den Tod von Alex gewesen sein könnten, denn beide haben gesehen, was geschehen kann, wenn Außerirdische am Werk sind und da ist ein Mord alles andere als abwegig.

Fazit

Die Review ist ein wenig kürzer ausgefallen, doch das hat nichts zu bedeuten. Zu schwer wiegen die schrecklichen Ereignisse dieser Episode, zu deprimierend ist die Stimmung, als das man sich mit Nebensächlichkeiten aufhalten müsste. Klar ist, dass diese emotionale Episode den Abschied von einem wundervollen Charakter darstellt, den ich sehr vermissen werde!

Annika Leichner - myFanbase

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