Review: #2.18 Schwedenrätsel

Nach den tragischen Ereignissen aus der vorherigen Episode müssen Alex' Freunde nun herausfinden, wie sie mit seinem Tod umgehen können. Während Liz einen Blick in die Vergangenheit wirft und andere wiederum um den Verstorbenen trauern, blicken einige auch bereits in die Zukunft und fragen sich, wie ihr Leben auf der Erde weiter verlaufen wird.

"Leanna is not Leanna."

Nach den nicht gerade vor Spannung trotzenden Ereignissen in Las Vegas und am Abschlussball bringt Alex' Tod, so traurig er auch ist, endlich wieder Schwung in die Serie. Dadurch kehrt nicht nur die Spannung zurück, sondern der Handlungsstrang nimmt auch einen großen Einfluss auf die Dynamik der Charaktere untereinander. Max und Liz, die komplett gegensätzliche Meinungen zu Alex' Tod haben, leben sich weiter auseinander, woraufhin Max sich mit Tess zusammenschließt, da er auch Michael und Isabel nicht wirklich trauen kann. All das ist interessant zu verfolgen, doch ich bin froh, dass durch den Handlungsstrang nicht alle Beziehungen durcheinandergemischt werden, sondern es auch noch ein paar Konstanten in der Serie gibt und das waren in dieser Episode eindeutig Michael und Maria. Obwohl sie zunächst auf unterschiedlichen Seiten stehen, schaffen sie es, füreinander da zu sein und sich nicht gegenseitig Vorwürfe zu machen und so in einen Streit zu geraten. Vor allem Michael nimmt Rücksicht auf Marias Gefühle, was sich bereits in den letzten Episoden gezeigt hat, aber in so einer schwierigen Situation noch einmal vielmehr an Bedeutung innehat.

Liz hingegen verhält sich weniger rücksichtsvoll gegenüber den Gefühlen anderer und riskiert in ihrem Wahn, herauszufinden, wer für Alex' Tod verantwortlich ist, sogar Seans Bewährung. Dieser bekommt dadurch immerhin nach all den Szenen, in denen er eher als oberflächlicher Dummkopf dargestellt wurde, doch noch seinen Moment als Held. Er nimmt die Schuld des Einbruchs in der Schule für Liz auf sich, obwohl er derjenige ist, der vorbestraft ist und nun jahrelang Sozialstunden ableisten muss. Dass er daraufhin trotzdem nicht auf Liz wütend ist, sondern sich als einer der wenigen noch nett zu ihr verhält, zeigt, was für ein großes Herz er hat – und das alles, obwohl Liz offensichtliche Geheimnisse vor ihm hat.

Was deren Nachforschungen um Alex' Tod angeht, erfahren wir in dieser Episode zunächst eigentlich nur, dass seine Schwedenreise eine Lüge war. Man mag kaum glauben, dass der stets freundliche und lebensfrohe Alex, der doch mit so viel Begeisterung von seiner Reise nach Skandinavien erzählt hat, eine solche Lüge hätte einfallen können. Da stellt sich natürlich direkt die Frage, welche Geheimnisse er vor seinen Freunden noch hatte. Im direkten Zusammenhang mit seinem Tod konnte die Schwedenreise bisher noch nicht gebracht werden, weshalb es spannend sein wird, zu verfolgen, was Liz noch alles herausfinden wird. Sie ist der Lösung des Rätsels offensichtlich bereits auf der Spur und wird sicher nicht aufgeben, solange sie nicht die Wahrheit herausgefunden hat.

"I always thought you were chasing something that wasn't out there. Because in my heart I believed that we belonged here. You know? That we were human. Lately I've been thinking that you might have been right all along." – "Lately I've been thinking I might have been wrong all along."

Besonders emotional und aufschlussreich was das Innenleben der Charaktere angeht, war das Gespräch zwischen Max und Michael. Es hat sich bereits in der letzten Episode abgezeichnet, dass Max immer mehr einen Bezug zu seinem Heimatplaneten aufbaut, doch dass er bereits so stark das Gefühl hat, nicht mehr zu den Menschen auf der Erde zu gehören, wurde erst in diesem Gespräch deutlich. Erfreulich hingegen war natürlich Michaels gegensätzliche Meinung zu hören. Nach all den Nachforschungen, die er betrieben hat, um seine Heimat ausfindig zu machen, ist er nun auf der Erde angekommen und das ist sicherlich nicht zuletzt Maria zu verdanken. Seine spätere Liebeserklärung ihr gegenüber war mal wieder zuckersüß. Von den beiden kann man in dieser Staffel einfach nicht genug bekommen!

Tragisch ist all dies in der Hinsicht, dass auch Isabel sich in eine andere Richtung als Max und Michael entwickelt und sie somit nicht mehr eine Einheit bilden, wie es noch in Staffel 1 der Fall war. Max und Michael hatten schon immer ihre Auseinandersetzungen, doch als Zuschauer musste man bisher nie die Befürchtung haben, dass auch Isabel sich von ihren beiden besten Freunden entfernen könnte. Ebenso unerwartet kam für mich Max' heftige Reaktion auf Isabels Vorhaben, Roswell für ihr Studium zu verlassen. Sicherlich haben sich die drei geschworen, für immer zusammen zu bleiben und – egal ob insgeheim oder offensichtlich – hegen sie wohl alle gleichermaßen den Wunsch, mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren und irgendwann wieder auf ihren Heimatplaneten zurückzukehren. Doch ein paar Jahre College ändern an dieser Tatsache doch eigentlich nichts. Um ehrlich zu sein, ist es ohnehin unwahrscheinlich, dass die drei bereits in den nächsten Jahren auf ihren Planeten zurückkehren können. Dass Max Ängste hat, sie zu verlieren, ist verständlich, aber keinen Grund für eine solch heftige Reaktion. Leider hat er in dieser Staffel bereits öfters seine unsympathische Seite gezeigt, indem er die anderen herumkommandiert hat und versucht hat, auch auf der Erde die Position als König einzunehmen. Seine gemeinsame Nacht mit Tess ist sicherlich zum Teil eine Trotzreaktion, aber auch eine logische Konsequenz aus den Ereignissen der letzten Episoden. In Anbetracht dessen, dass es nun bereits auf das Staffelfinale zugeht, sieht es für alle Fans des Pairings Liz und Max momentan also eher schlecht aus.

Fazit

Auch wenn ich nicht alle Entwicklungen der Charaktere gutheißen kann, sondern vor allem Max in dieser Episode wieder negativ aufgefallen ist, ist es äußert spannend zu beobachten, welche Auswirkungen Alex' Tod auf die verschiedenen Charaktere und deren Beziehungen untereinander hat. Auch die Nachforschungen von Liz boten einiges an Spannung und viel Potential für die kommenden Folgen. Man kann also gespannt sein, wie es weitergeht.

Laura Krebs – myFanbase

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