Bewertung

Review: #1.16 Herzbeben

Der englische Titel der Episode, "Sexual Healing", beschreibt gut, was man in dieser Episode zu sehen bekommt: Zwischen den Charakteren knistert es gewaltig, doch neben den vielen Küssen tritt auch die Suche nach Hinweisen für die Herkunft der Außerirdischen wieder in den Mittelpunkt.

"It feels right in a way that nothing has felt right in my life before."

Liz und Max geben endlich ihren Gefühlen zueinander nach, was nach #1.14 Blind Date auch allerhöchste Zeit wurde. So werden in dieser Episode also zahlreiche vielsagende Blicke, Berührungen und Küsse ausgetauscht. Außerdem mit dabei: Visionen! Damit wären wir auch bei dem spannendsten Teil der Episode, denn so romantisch die Beziehung der beiden auch ist und man als Shipper des Paares glücklich ist, dass sie endlich ihren Weg zueinander gefunden haben, so hat man irgendwann dann doch genug und muss die beiden nicht die ganze Episode über küssend sehen. Letztendlich ist die Thematik schon ein wenig skurril, denn im Laufe der Episode werden Liz und Max zu einer Art wissenschaftlichem Objekt, das ausgiebig getestet werden muss. Letztendlich interessant ist natürlich die Frage, woher die Visionen kommen. War die Beziehung von Liz und Max vorherbestimmt? Bisher war das Ereignis im Crashdown Café lediglich ein Zufall, der die beiden zusammengeführt hat, doch in dieser Episode scheint es so, als würde die beiden noch vielmehr miteinander verbinden, als ein simpler Zufall, bei dem Max Liz das Leben gerettet und sie sich anschließend ineinander verliebt haben. Dass sie durch die Visionen tatsächlich fündig werden, bestätigt die Vermutung, dass hinter der Beziehung der beiden mehr steckt, doch wirklich deutlich gesagt wird es in der Episode dennoch nicht. Fraglich ist, ob die Autoren sich mit der Thematik nochmals beschäftigen werden, oder die Visionen nur in der Folge thematisiert wurden, um die Charaktere zu dem mysteriösen Stein am Highway zu führen.

Nicht vergessen wird hierbei die Sorge der Eltern. Während Max bei Diane viele Freiheiten genießt, macht sich Liz' Mutter Nancy deutlich mehr Sorgen um ihre Tochter. Dass Liz dennoch die ganze Nacht mit Max am Rande eines Highways verbringt, ist ziemlich verantwortungslos. So ist es auch absolut verständlich, dass die Eltern ihre Konsequenzen daraus ziehen und sich zusammenschließen, um die beiden mit ihren Sorgen zu konfrontieren. Nachdem Liz und Max am Ende der Folge als eine Einheit dargestellt wurden, bleibt nun abzuwarten, wie die beiden damit umgehen werden. Womöglich werden sie sich weiterhin geheim treffen, was mit Sicherheit zu noch mehr Konflikten zwischen ihnen und ihren Eltern führen wird. In jedem Fall hoffe ich, dass dieser Handlungsstrang nicht fallen gelassen wird, sondern die Eltern weiter präsent in dem Leben ihrer Kinder bleiben. Immerhin stellen diese doch so einiges an und verschwinden regelmäßig über Nacht, sodass jede verantwortungsbewussten Eltern hier eingreifen würden – und sowohl die Evans als auch die Parkers werden in der Serie durchaus als normale, um ihre Kinder besorgten Eltern dargestellt.

Maria und Michaels verzweifelte Versuche, Liz und Max nachzuahmen, bietet den beiden eine gute Möglichkeit, eine Ausrede dafür zu finden, sich ständig zu küssen. Marias Lügen sind jedoch mehr als lächerlich und führen dazu, dass die Beziehung der beiden in dieser Folge noch sehr oberflächlich bleibt, obwohl sie nach der letzten Episode doch so viele Dinge haben, über die sie reden könnten. So kommt es erst am Ende der Episode zu einer rührenden Szene, bei der Maria ihrem Freund deutlich macht, dass sie sich wünscht, ihm nahe zu sein. Erfreulich ist in jedem Fall, dass die beiden sich scheinbar schon als richtiges Paar ansehen, was nach der letzten Episode und dem oftmals distanzierten Verhalten von Michael nicht unbedingt der Fall hätte sein müssen.

Isabel zeigt zunächst hingegen weniger Interesse an den Visionen und lehnt erwartungsgemäß auch Alex' Angebot ab, ebenfalls zu testen, ob sie beim Küssen Visionen haben. Umso überraschender ist es, dass sie am Ende der Episode Alex doch noch einen Besuch abstattet und ihn um einen Kuss bittet. Diese Art von Ausnutzung passt eigentlich nicht zu ihrem sonst liebeswerten Charakter, ebenso wie ihr schneller Abgang, nachdem sie zu dem Entschluss gekommen ist, dass bei ihr keine Visionen aufkommen. Wohin die Freundschaft der beiden hinführen soll, ist mir noch immer nicht klar. In dieser Episode wirkt es so, als wäre Alex lediglich dazu da, um auch Isabel jemanden an die Seite stellen zu können, wenn sowohl Liz und Max als auch Michael und Maria jeweils miteinander beschäftigt sind.

Fazit

Letztendlich stellt sich die Frage, ob die Entdeckung am Highway nicht auf einem anderem, etwas weniger skurrilem Weg als die Kombination aus Küssen und Visionen herbeigeführt hätte werden können. So ist die Episode vergleichbar enttäuschend wie #1.14 Blind Date, jedoch mit dem Vorteil, dass sie sich nicht ausschließlich auf die Beziehungen konzentriert, sondern auch Erkenntnisse über die Herkunft der Außerirdischen beinhaltet.

Laura Krebs – myFanbase

Die Serie "Roswell" ansehen:


Vorherige Review:
#1.15 Unabhängig
Alle ReviewsNächste Review:
#1.17 Die Liste

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Roswell" über die Folge #1.16 Herzbeben diskutieren.