Bewertung

Review: #1.11 Kampf mit fatalen Folgen

Foto: Graham Rogers, Revolution - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Graham Rogers, Revolution
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Zwischen der US-Ausstrahlung dieser Episode und der letzten Folge lagen nun genau vier Monate, doch diese lange Zeit hat "Revolution" überhaupt nicht geschadet. Ganz im Gegenteil. Mit #1.11 The Stand kehren die Macher mit einer sehr starken und vor allem überraschenden Episode zurück, die viele überzeugende Momente bietet. Oft sitzt man sprachlos vor dem Bildschirm und kann sich nur wünschen, dass die restliche Staffel weiterhin so gute Qualität bieten kann.

"Monroe has power, let's get some of our own."

Nach einer so langen Pause fühlt man sich als Zuschauer oft verloren, doch mit dieser Folge ist man wieder mitten im Geschehen und merkt, wie sehr die Serie einem doch gefehlt hat. Es geht mit gewohntem Tempo sofort los und es bleibt einem eigentlich überhaupt nichts erspart. Miles und Co. sind weiterhin in Gefahr, Monroe will nun die Welt übernehmen und auch bei Familie Matheson tut sich einiges. Aber erstmal Schritt für Schritt.

Die wohl wichtigste Überraschung war Dannys Tod. Dieser kam überhaupt nicht vorhersehbar und der Schock darüber ist groß. Immerhin hat er im ersten Teil der Staffel eine sehr zentrale Rolle gespielt und war für Charlies Entwicklung ein sehr wichtiger Faktor. Nun, da er sein Leben lassen musste, stellt sich die Frage, wieso die Autoren diesen Weg gegangen sind? Ist es, damit Rachel eine wichtigere Rolle bekommt und das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter in den Vordergrund rücken soll? Oder ist es viel mehr für Charlies Entwicklung wichtig? Ihr Bruder hat ihr die Welt bedeutet und sein Tod schickt sie vermutlich an einen sehr dunklen Ort. Sie will Rache, das hat sie deutlich gemacht und es bleibt zu hoffen, dass sie dadurch ein noch stärkerer Charakter wird.

Enttäuschend ist hier ein wenig die Interaktion zwischen Mutter und Tochter. Die beiden sind sich momentan überhaupt nicht nahe und ihre Gespräche wirken sehr langweilig und auch ohne Emotionen. Hier kommt hoffentlich bald etwas mehr Schwung rein, denn Charlies Beziehung mit Danny konnte hier wenigstens noch Charlies Verhalten erklären. Hinzu kommt, dass das Verhältnis zwischen Charlie und Miles viel stärker ist. Wahrscheinlich wollen die Autoren die Beziehung zwischen Mutter und Tochter erstmal aufbauen, doch hier sollte keinesfalls Miles vernachlässigt werden, denn mit ihm ist Charlie wirklich erträglich und man bekommt sogar etwas zu lachen.

Dies ist nicht der einzige Teil der Folge, in dem Rachel etwas eintönig wirkt. Nun, da sie sehr viel mehr Screentime bekommen hat, muss sie auch etwas mehr bieten. Das schafft sie nicht ganz, denn eigentlich hört man nur Gejammer von ihr und sie versucht alles, um ihren Fehler gut zu machen. Das ist ja alles schön und gut, doch da muss definitiv mehr Tempo rein. Zur Zeit bekommt man das Gefühl, als ob sie ständig in ein und derselben Tonlage sprechen würde und hier und da mal ein paar Tränen lässt. Das ändert sich hoffentlich bald, denn richtig überzeugend ist dieser Charakter noch nicht. Außerdem ist anzunehmen, dass sie uns eine Weile begleiten wird und allein deshalb muss hier mehr geschehen, um an die Besonderheit der ersten Hälfte der Staffel zu kommen.

Zugegeben, die Chemie zwischen Miles und Rachel stimmt soweit. In dieser Beziehung muss sehr viel passiert sein und die Szene, in der Miles sich die Schuld an allem gibt und Rachel um Vergebung bittet, sorgte für Gänsehaut. Billy Burke kann in solchen Momenten eigentlich nur überzeugen. Von Rachel erhofft man sich deshalb die gleiche Stärke. Diese Szene hat jedenfalls die Neugier geweckt und man kann nur hoffen, dass die Vergangenheit Schritt für Schritt Sinn ergeben wird. Die Frage ist hier noch, inwieweit Nora eine Rolle spielt, denn es war klar und deutlich, dass sich hier ein Liebesdreieck entwickelt. Ob das sein muss, ist fraglich, doch hier muss man sich wohl erstmal überraschen lassen. Wichtig ist nur, dass Rachel mehr Form annimmt und uns beweist, dass sie es verdient hat, mehr Screentime zu bekommen.

"Those choppers, we're not fighting. We're butchering."

Wer hingegen weniger Screentime bekommen hat, war Bass. Das was wir zu sehen bekamen, hat jedoch gezeigt, dass David Lyons auch in kurzer zeigt überzeugen kann. Als er Major Neville erklärt hat, dass er alle Rebellen auslöschen will und dann bis nach Kalifornien das ganze Land übernehmen will, konnte man seine Wut und Verzweiflung förmlich nur so spüren. Ihm standen die Tränen in den Augen, weil Miles ihn umbringen und nicht zurückkehren wollte. Seine "Familie" ist nun weg und es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich auf das zu stürzen, was er noch hat. Bass als skrupelloser Anführer macht einem Angst und es zeigt, dass man eigentlich mit allem zu rechnen hat. So muss "Revolution" sein.

Etwas verwirrend war das Ende, als plötzlich Randall vor der Tür stand. Dieser Mensch schafft es einfach nicht, die Sympathiepunkte auf seine Seite zu ziehen und alles was man sich wünscht, ist sein Verschwinden. Seine mögliche Zusammenarbeit mit Bass sorgt für viele Fragen und zeigt, dass es nun in sehr viele unterschiedliche Richtungen gehen kann. Rachel wird sich nun ins Zeug legen müssen, denn jetzt arbeitet sie nicht nur gegen Bass, sondern auch gegen Randall und ihre frühere Kollegen, zumindest einen bisher. Hoffentlich wird Grace hier auch noch eine Rolle spielen und mit Rachel zusammen arbeiten, denn bald gibt es keinen Grund mehr, warum Monroe nicht alles übernehmen sollte. Es bleibt also auch in dieser Hinsicht spannend. Die Frage ist jetzt wohl, wer zuerst an so viel Strom kommt, um den anderen auszulöschen?

Eine kleine aber bedeutende Nebenhandlung spielte sich im Hause Neville ab. Tom muss Monroe gegenüber wieder gut machen, dass er von Miles ausgetrickst wurde. Wie Tom so ist, führt er alles durch, was Monroe ihm sagt. Er geht sogar so weit, dass er seinen eigenen Sohn hintergeht. Man konnte voraussehen, dass es zwischen den beiden nicht gut enden wird, doch was sehr überraschend ist, ist die plötzliche, intensive Schlägerei zwischen den beiden. Damit konnte man nicht rechnen und auch hier war der Schock groß. Dass Tom seinen Sohn so dermaßen zurückweist, nur um Monroe loyal zu sein, ist erschreckend. Jason kann einem hier nur leid tun, doch stattdessen empfindet man großen Respekt ihm gegenüber, denn er kämpft für das, was er richtig findet, auch wenn es bedeutet, dass sein Vater ihn verstößt. Das Ende dieser Geschichte steht uns sicher noch bevor, doch momentan ist es wirklich spannend, welche Auswirkungen das auf Tom haben wird und ob er mit Schuldgefühlen kämpfen muss.

Jason hingegen muss sich nun einen neuen Ort in der Welt suchen und er endet sicherlich bei Charlie, auch wenn diese ihn zuerst weggestoßen hat. Sie wird Halt im Leben brauchen, jetzt wo Danny nicht mehr da ist und da wird Jason sicherlich noch eine Rolle spielen. Es wäre sehr interessant, wenn Jason nun mit den Rebellen gegen seinen Vater kämpfen würde, denn das schreit nach einem Showdown zwischen Vater und Sohn. Potenzial ist hier also deutlich vorhanden.

Fazit

Auch nach einer längeren Pause kann "Revolution" weiterhin überzeugen. Das bisherige Tempo ging nicht verloren und für überraschende Momente wurde gesorgt. Dannys Tod und auch Jasons Situation waren unvorhersehbar und bieten nun viel Potenzial für kommende Entwicklungen. Nur das Fehlen der Interaktion zwischen Charlie und Miles und Rachels bisherige Darstellung sorgen für Punktabzug.

Alex Olejnik - myFanbase

Die Serie "Revolution" ansehen:


Vorherige Review:
#1.10 Von Angesicht zu Angesicht
Alle ReviewsNächste Review:
#1.12 Aufbruch in Wehmut

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Revolution" über die Folge #1.11 Kampf mit fatalen Folgen diskutieren.