Bewertung

Review: #4.18 Auf dem Kriegspfad

Nach dem dramatischen und emotionalen Fall der letzten Folge, konzentrieren sich die Autoren in #4.18 Auf dem Kriegspfad mehr auf die Charaktere der Wache 51 und auf Storylines, die in der letzten Zeit etwas in den Hintergrund gerückt sind. Dabei erleben wir eine Hochzeit, die beinahe abgesagt worden ist, eine Absage zur Hochzeit und die ein oder andere Annäherung, die man in Zukunft sicher noch vertiefen wird.

Wird sie je wieder ruhig schlafen können?

Fangen wir mal mit dem Fall an, von dem ich hoffe, dass der Ausgang noch für einige Nachwirkungen sorgen wird. Wie ich schon in der letzten Review schrieb, gibt es Einsätze, die harmlos wirken, dann aber eine Wendung nehmen, die einem eiskalt einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Doch anders als in der letzten Folge, sind diesmal der Rettungswagen und die Sanitäter betroffen. Mir gefällt es ganz gut, dass man Sylvie Brett dadurch wieder etwas mehr in den Vordergrund schiebt. Nachdem Brett und ihr Partner Jimmy Borrelli zu einem Einsatz gerufen werden, stellen sie fest, dass ihr Patient eine Schusswunde hat, die sie umgehend versorgen müssen. Nun weiß man ja mittlerweile, dass hinter Schusswunden immer etwas Gewalttätiges steckt und solche Einsätze immer mit Vorsicht zu genießen sind.

Diese Vorsicht wäre hier auch angebracht gewesen bzw. Brett und Jimmy hätten sich erst einmal umsehen sollen, um nähere Gefahren ausschließen zu können. Aber vielleicht wäre dann einer der beiden schwer verletzt worden, was auch nicht besser gewesen wäre. Allerdings kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass Brett einige Zeit braucht, um über dieses Trauma hinweg zu kommen. Ich kann gut verstehen, dass sie Chief Boden zunächst nicht damit belasten wollte. Zumal ich sowieso denke, sie stand noch viel zu sehr unter Schock, um überhaupt darüber nachzudenken, ihn darüber zu informieren. Sehr gut hat mir gefallen, wie Jimmy Brett beigestanden und sie nicht alleine damit gelassen hat. Das zeigt einfach mal wieder, wie sehr er eigentlich schon den Platz von Peter Mills eingenommen hat und es von Boden vollkommen die richtige Entscheidung gewesen ist, ihn als Sanitäter arbeiten zu lassen. Irgendwie haben diese auch die Aufgabe, als eine Art emotionaler Beistand zu fungieren und den hatte Brett nun wirklich mehr als nötig.

Ich bin auch sehr froh, dass man den Fall so schnell beendet hat. Nicht dass es mich gestört hätte, wenn man die Handlung dahingehend noch etwas weiter ausgebaut hätte, aber ich hätte etwas Angst gehabt, wenn man Fall ohne richtigen Abschluss beendet hätte, dies kam in der Vergangenheit meiner Meinung schon zu oft vor. Viel interessanter wäre es für mich, wenn Brett durch dieses Trauma noch einige Folgen mit den Nachwirkungen zu kämpfen hätte. Immerhin war es nicht ihr erstes dramatisches Ereignis. Schon in Staffel 3 musste sie zusammen mit Mills eine kurzweilige Entführung erleben, die sie meiner Meinung nach zu gut weggesteckt hat. Deswegen fände ich es einfach schön, wenn man hier mehr Arbeit investieren würde.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass sich Brett und Jimmy durch dieses Erlebnis näher kommen. Die ersten Weichen dahingehend wurden ja bereits gestellt, indem Jimmy nicht von ihrer Seite rückte. Ich hatte ja bereits vermutet, dass hinter Bretts Aussage, sie fände Jimmy heiß, mehr steckt, als bloßes Gerede. Ein weiterer Punkt der dafür spricht, dass aus den beiden über lang oder kurz ein Paar wird, ist Otis' Erkenntnis darüber, dass er sie nicht für sich gewinnen kann. Ich bin mal gespannt, ob die Autoren diesen Weg einschlagen, der deutlich mehr Potenzial verspricht, als diese seltsame Affäre zwischen Jimmy und Jessica 'Chili' Chilton.

Kalte Füße vor der Hochzeit

Seit man mitbekommen hat, dass Mouch Trudy Platt einen Heiratsantrag gemacht hat, war ich mir sicher, dass es zur Hochzeit kommen wird. Ich finde die so toll als Paar: Vollkommen unterschiedlich und doch irgendwie gleich. Wie gleich sie sich sind, durften wir jetzt mit eigenen Augen und Ohren erleben.

Zwar hatte ich schon erwartet, Mouch würde kalte Füße bekommen, doch dass er tatsächlich die Hochzeit absagen wollte, hat mich doch etwas überrascht. Mouch ist einfach jemand, der es gerne gemütlich hat, es aber nicht schafft, seinen Standpunkt zu vertreten. Doch genau das macht ihn so liebenswert und unfreiwillig komisch. Ich glaube, wenn er keinen Zuspruch von Boden und Christopher Herrmann bekommen hätte, wäre es ihm tatsächlich gelungen, fern von der Hochzeit zu bleiben. Insgeheim habe ich mir ja schon ausgemalt, wie Trudy reagiert hätte. Denn ich hätte nicht im Geringsten vermutet, ihr ginge es genauso. Gerade dies ist es, was für mich die Beziehung zu etwas Besonderem macht und es ist eigentlich schade, dass man die Gelübde der beiden nicht miterlebt hat, sondern direkt zu den Feierlichkeiten übergegangen ist, bei denen ich mir auch gewünscht hätte, man hätte den Zuschauern die Glückwünsche nicht vorenthalten. Ich bin ohnehin mal gespannt, wie viel wir von der Ehe selbst mitbekommen wird, denn mit Sicherheit wäre es interessant.

Interessant ist auch der Beziehungsstatus von Gabriela Dawson und Matthew Casey. Vor längerer Zeit habe ich ja nicht mehr ganz durchgesehen, ob die beiden nun zusammen oder getrennt sind. Doch, da jetzt wieder das Thema Hochzeit aufkam, bin ich wieder auf dem Laufenden. Das Thema um die Hochzeit der beiden begleitet uns ja schon fast zwei Staffeln! Unglaublich wie die Zeit vergeht und wir offenbar noch immer auf der Stelle treten und wie es momentan aussieht, bleibt das auch noch eine Weile so. Ich frage mich, warum Dawson nun immer deutlicher Abstand von der Hochzeit mit Casey nimmt. War es nicht schon seit dem Start von "Chicago Fire" so, dass sie in ihm ihren Traummann gesehen hat, den sie aber nicht sofort haben konnte. War es denn nicht so, dass sie hin und her überlegt haben, ob es die richtige Entscheidung war, dass Dawson tatsächlich Feuerwehrfrau wird, weil sie dann ihre Beziehung geheim halten hätten müssen und es logischerweise dann auch zu keiner Hochzeit kommen wird? Ja, genauso war es und ich weiß noch sehr genau, wie sehr Dawson unter dieser Situation gelitten hat und die beiden sich sogar für eine Weile getrennt haben. Zum damaligen Zeitpunkt dachte ich auch noch, die Beziehung der beiden wäre aus und vorbei, bis dann bekannt wurde, dass Dawson schwanger ist. Nach der Fehlgeburt sah es sogar so aus, als wäre den beiden dadurch bewusst geworden, wie gut sie zusammenpassen und jetzt findet sie ihr Leben toll, wie es ist? Ich kann sogar verstehen, wenn sie den Gedanken hat, momentan so glücklich zu sein, denn momentan haben sie ja keine Probleme, was der Beziehung vielleicht auch ganz gut tut. Doch Dawsons Reaktion, als die Zeitung schrieb, sie sei Caseys Frau, machte mich sehr stutzig. Denn auch im Nachhinein habe ich immer mehr den Eindruck, als wolle sie Casey nur beschäftigen, damit weder sie noch er auf das Thema Hochzeit zu sprechen kommen. Auch wenn sie momentan keine Probleme haben, durch die aufgeschobene Hochzeit könnten schneller welche auftreten, als uns und ihnen lieb ist.

Randnotizen

  • Ich bin immer wieder begeistert, wie toll Boden seine Wache leitet. Mir hat es unglaublich gut gefallen, wie er Brett klarmachte, sie nur beschützen zu wollen. Das zeigt auch wieder mal, wie familiär es bei "Chicago Fire" zugeht.
  • Ich befürchte fast, es bahnt sich etwas zwischen Kelly Severide und Stella Kidd an. Auf der einen Seite würde es mir gut gefallen, wenn die beiden ein Paar werden würden, denn vielleicht würde Severide dann endlich mal eine längere Beziehung haben. Auf der anderen Seite könnte ich mir auch vorstellen, dass es einige Probleme geben könnte, weil die beiden vom Typ her ziemlich gleich sind.
  • Es ist immer wieder traumhaft, Trudy in Aktion zu erleben! Ich habe herzhaft gelacht, als sie nicht nur einen Hieb aus der Flasche genommen hat, sondern auch Dawson und Kim Burgees klar gemacht hat, keinen Mann halten zu können. Das war mal wieder typisch Trudy!
  • Ich freue mich sehr für Otis, der nun endlich jemanden gefunden zu haben scheint, der auf seiner Wellenlänge ist. Ich hoffe mal sehr, dass es mit Natasha etwas Ernstes wird. Es wäre zu schade, sollte Otis wieder kein Glück haben, es sei ihm von Herzen gegönnt. Sollte es nicht so kommen, wie ich hoffe, steht ihm noch immer Joe Cruz zur Seite. Ich mag die Freundschaft zwischen den beiden unglaublich gerne und bin froh, dass Brett nicht zwischen ihnen stand.

Fazit

Durch den spannenden Handlungsstrang rund um Brett, die amüsante Hochzeit von Trudy und Mouch und Otis' Flirt kann man als Zuschauer über die aufkeimenden Beziehungsprobleme zwischen Dawson und Casey (erst einmal) hinwegsehen und sich stattdessen darüber freuen, dass sich "Chicago Fire" den anderen angefangen Storylines bedient und eine gute Folge daraus gemacht hat.

Daniela S. - myFanbase

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