Bewertung

Review: #1.01 Strange Love

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Als erstes muss ich klarstellen, dass ich nie ein Fan des Vampirgenres war. Ich persönlich fand "Moonlight" nur gut, weil David Blue mitgespielt hat, die "Biss"-Romane besitze ich zwar alle, aber ich konnte mich nie wirklich mit der Geschichte anfreunden. Meine Schwester hat keine Folge von "Vampire Diaries" verpasst, aber an mir ging die Serie bisher vorüber.

Anders ist es hier bei "True Blood". Aus einer Laune heraus habe ich einmal nachgesehen, welche Serien der Produzent von "Six Feet Under" noch gemacht hat. Dabei stieß ich auf "True Blood". Aus reiner Neugier, wie Alan Ball das Genre wohl umsetzen würde, sah ich die erste Folge. Und ich muss sagen, sie fesselt.

Die Charaktere und der Plot

Ob es die Figuren sind, die zunächst noch recht oberflächlich und mit ihren wichtigsten Eigenschaften vorgestellt werden oder doch die freizügige Sprache, vermag ich nicht zu sagen, aber auf jeden Fall ist #1.01 Strange Love ein unglaublich guter Start in eine Serie. Hier gelingt alles beinahe reibungslos. Einzig die unglaubliche Menge an eingeführten Personen kann zunächst verwirrend sein.

Mir gefällt Sookie Stackhouse als Hauptperson sehr gut. Sie ist wundervoll unscheinbar und schüchtern dargestellt, aber gleichzeitig weiß sie was sie will und wie sie es bekommt. Sie scheint sich auf der einen Seite nicht von den anderen Bewohnern Bon Temps rechtfertigen zu wollen, andererseits kann sie durch ihre Fähigkeit, die Gedanken anderer zu lesen, nicht kalt bleiben, wenn man sie beleidigt. Sie scheint ein wenig naiv zu sein, fast schon wie ihre Großmutter. Diese Person empfand ich erst als sehr gut gezeichnet, aber im Laufe der Folge ging sie mir mehr und mehr auf den Nerv.

Ein Highlight, das man sicherlich nicht all zu oft im Fernsehen sieht und das der Serie eine Dynamik gibt, die sie in gewisser Weise realistischer erscheinen lässt (liegt wohl auch daran, dass HBO ein Privatsender im PayTV ist), sind die Sexszenen und die direkte Sprache. Es wird kaum um den heißen Brei geredet, sondern man kommt mit allerlei Schimpfwörtern um die Ecke und sagt, was man denkt. Allen voran geht hier Tara Thornton, die kurzerhand ihren Job kündigt, indem sie ihrem Chef eine fegt und eine Kundin bis aufs Mark beleidigt. Sie bringt eine angenehme Frische in die Folge. Und ich mag sie als beste Freundin von Sookie.

Etwas dumm und hinterwäldlerisch erscheint mir Sam Merlotte. Auf der einen Seite führt er eine anscheinend gut laufende Bar, traut sich aber nicht, seiner Angestellten Sookie zu sagen, dass er auf sie steht. Natürlich kriegt Sookie durch ihre Fähigkeiten trotzdem Wind von der Sache und weiß nicht so recht, wie sie darauf reagieren soll. Auch von einem anderen Stern scheint Sookies Bruder Jason zu sein. Wie genau dieser Eindruck entsteht, kann ich nicht festmachen. Es ist wohl eine Mischung aus der Art, wie er rüberkommt und dem, was er zu wem in welcher Situation sagt.

Vampir Bill

Tja, komme ich zum wichtigsten Gegenstand der ersten Folge. Das ist zweifelsohne das Auftauchen von Bill Compton. Ein Vampir im Merlotte's, so etwas hat Bon Temps noch nicht gesehen. Er bestellt eine Flasche 'Tru Blood', die das Etablissement Sams nicht vorrätig hat. Was diese Magie zu Sookie betrifft, kann ich nicht eindeutig herausarbeiten. Er ist fasziniert, dass sie keine Angst vor ihm hat. Sookie ist von ihm begeistert, da sie seine Gedanken nicht hören kann. Zum ersten Mal herrscht Ruhe in ihrem Kopf.

Als Bill von zwei Drogendealern und Usern angegriffen wird, die sein Blut stehlen wollen, eilt ihm Sookie zu Hilfe. Dies büßt sie am Ende, als sie mit Bill auf dem Parkplatz vorm Merlotte's verabredet ist und auf diese beiden User trifft. Sie beginnen Sookie zusammen zu schlagen. Schlussendlich liegt sie blutend am Boden. Gekonnter Einsatz von Filmblut, eine Top-Sache.

Fazit

Die Folge endet mit einem Cliffhanger, was sicherlich dazu beiträgt, dass wieder eingeschaltet wird zur nächsten Folge "True Blood". Die Charaktere sind interessant. Die Story ist etwas eigen, alleine die Vorstellung, dass Vampire offen unter uns leben, jagt schon eine Gänsehaut den Rücken hinunter. Und natürlich ergibt sich so ein rassistischer Aspekt, der in der historischen Umgebung von Louisiana einen kleinen Würzer auf die amerikanische Geschichte wirft. Gelungen ist vor allem die Musik. Alles in allem ein gelungener Start in eine Serie.

Jamie Lisa H. - myFanbase

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