Abschied von "True Blood"
Die besten Beziehungen

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Leidenschaft, die Leiden schafft. Die Beziehungen in "True Blood" hatten es stets in sich, waren emotional aufwühlend und wurden zumeist sehr körperbetont in Szene gesetzt. Welche zwei Beziehungen uns besonders gefesselt haben, erfahrt ihr hier.

Jessica & Jason

Foto: Copyright: HBO / NBC Universal
© HBO / NBC Universal

Als Jason zum Störenfried der traumhaften Beziehung von Jessica und Hoyt wurde, konnte ich dem wenig abgewinnen. Womit ich also ganz sicher nicht gerechnet habe, war, dass mir nach einer Weile die Kombination Jessica und Jason so gut gefallen würde. Alles nimmt seinen Anfang, als Jason in einem Notfall Jessicas Blut zu sich nimmt und danach von ihr träumt. Wie sehr Jason das Dilemma quält, von der Freundin seines besten Freundes Sexträume zu haben, ist in jeder ihrer gemeinsamen Szenen spürbar. Vergeblich versucht er, Abstand von Jessica zu halten. Die beiden geraten immer mehr in einen Strudel, dem sie sich nicht entziehen können – und so kommt es, wie es kommen muss: sie haben Sex miteinander.

Weder die beiden noch die Zuschauer wollten das erleben. Prompt stellte sich das schlechte Gewissen gegenüber Hoyt ein, der Person, die beide lieben und die sie nicht verletzen wollten. In der Wut auf sich selbst, beschuldigen beiden den jeweils anderen, dafür verantwortlich zu sein, ja, Jason fängt sogar wieder an, Vampire zu hassen. Dass sich daraus noch eine gute Beziehung entwickeln würde, war absolut nicht zu erwarten.

Eine Zeit des Leids und Verlustes sorgte langsam dafür, dass sich freundschaftliche Gefühle zwischen Jessica und Jason entwickelten. Oder vielleicht war es sogar eine freundschaftliche Liebe. Beiden ist immer bewusst gewesen, dass sie für eine typische Liebesbeziehung, wie sie Jessica und Hoyt hatten, nicht gemacht waren. Trotzdem entwickelten sie tiefe Gefühle für einander, so dass Jason ohne zu zögern sein eigenes Leben riskiert, um Jessica aus Burells V-Camp zu holen. Permanent muss er damit rechnen, von Sarah Newlin enttarnt zu werden. Als er schließlich in der Hände der Vampirin Violet gerät, die ihn eifersüchtig als sein Eigentum betrachtet und die von ihm seine ganze Liebe fordert, ist dies Jessica ein Dorn im Auge. Jeder Blick, den Violet und sie tauschen, sprüht voller Funken des Hasses und der Eifersucht.

Nachdem Jessica und James sich trennen, bemüht sich Jason sie zu trösten. In dieser Nacht gestehen sich die beiden ein, wie unglücklich sie eigentlich mit ihren aktuellen Partnern sind und wie viel sie einander als Freunde bedeuten. Erneut schlafen sie miteinander. Ob sich wirklich eine klassische Liebesbeziehung zwischen den beiden entwickelt hätte oder ob es bei einer tiefen Freundschaft mit dem ein oder anderen innigeren Moment geblieben wäre, wird nie beantwortet werden, denn das Auftauchen von Hoyt mit seiner Freundin Brigette verhindert das. Diesmal ist Hoyt der Störenfried in einer aufkeimenden Beziehung. Sobald man Hoyt und Jessica erlebt, weiß man, dass sie die große Liebe füreinander sind. Trotzdem ist das, was Jason und Jessica haben, ebenfalls eine besondere und einzigartige Freundschaft, die vor allem im letzten Teil der Serie schön mit anzusehen war. | Ceren K.

Arlene & Terry

Foto: Carrie Preston - Copyright: Josh Williams Photography
Carrie Preston
© Josh Williams Photography

Mensch & Vampir, Elfe & Vampir, Mensch & Gestaltwandler, Werwolf & Mensch, neben diesen paranormalen Romanzen, die es mehrheitlich in "True Blood" gab, mutet eine Mensch/Mensch-Beziehung schon fast eintönig an. Tatsächlich war die Liebe zwischen der geschiedenen, alleinerziehenden Mutter Arlene Fowler und dem traumatisierten Kriegsveteran Terry Bellefleur vergleichsweise unspektakulär und gewöhnlich, aber dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, besonders bewegend. Mit Arlene und Terry haben sich wirklich zwei einsame Herzen gefunden, zwei Menschen, die schwere Zeiten erleben mussten und auf der Suche nach Geborgenheit waren. Ihre Storylines, zum Beispiel die um den Feuerdämon, der Terrys alte Armee-Einheit verfolgt, gefielen mir nicht immer, aber für mich gab es wirklich nie einen Zweifel daran, dass sich Arlene und Terry aufrichtig lieben. Diese absolute Gewissheit konnte kein anderes Paar der Serie bieten.

Mit Arlene hat Terry das Familienleben bekommen, das er sich ersehnt hat, und Arlene bekam mit Terry endlich einen aufrichtigen, gutherzigen Mann, auf den sie sich verlassen konnte. Beide haben einander gebraucht und sich gegenseitig die wichtigsten Dinge gegeben, die man einem anderen Menschen geben kann: Liebe, Hoffnung, Geborgenheit, Freude. Leider war dies am Ende nicht genug. Die schweren traumatischen Ereignisse haben Terry gebrochen und in ihm den Entschluss geweckt, sein Leben zu beenden. Um Arlene und die Kinder abzusichern, hat er eine hohe Lebensversicherung auf sich selbst abgeschlossen, mit Arlene als einzige Begünstigte. Natürlich war das Geld kein echter Trost für Arlene. Sie konnte sich ein Leben ohne Terry nicht vorstellen, blieb aber der Kinder wegen stark. Während einer Nahtod-Erfahung bekommt sie die Chance, sich endgültig von Terry zu verabschieden, der sie ermutigt, wieder glücklich zu werden, so schwer es auch fällt.

Die Beziehung von Arlene und Terry veranschaulicht, dass es wahre Liebe gibt, sie aber auch nicht alle Probleme überwinden kann. Wenngleich es für die beiden kein Happy End gab, haben sie einander doch viel gegeben. | Maret Hosemann

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