Bewertung

Review: #2.10 Gefangen im Anwesen

Foto: Joseph Morgan, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Joseph Morgan, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Mit nur einer einzigen Episode wendet sich das Blatt bei "The Originals", zeigt von Finn eine Seite, die man bis dato noch nicht einmal ansatzweise vermutet hat und lässt ihn somit zu einem Gegner seiner restlichen Familie werden. Zeitgleich lernen wir auch den Charakter kennen, der seit #2.06 Das Rad des Lebens die Handlungsweise bestimmt: Freya, die einen großen Teil dazu beiträgt, dass #2.10 Gefangen im Anwesen sehr interessant und spannend ist.

(K)eine Liebeserklärung

Fangen wir mal mit dem Handlungsstrang an, dessen weiteren Verlauf man schon vor einer Weile erahnen konnte. Seitdem man von dem Vorhaben, Hayley und Jackson zu vermählen, weiß, war es keine sonderliche Überraschung, dass der Werwolf echte Gefühle für seine Zukünftige hat. Obwohl man hier noch etwas abwiegen muss, immerhin machte er ihr hier deutlich, sie schon geliebt zu haben, bevor er sie überhaupt kannte. Dass seine Eltern dafür gesorgt haben könnten, kommt einem schnell in den Sinn. Wie sonst wäre es denn möglich, schon Gefühle für Hayley entwickelt zu haben?

Dass Jackson kein Problem damit hat, dass Hayley sich in Elijah verliebt hat, mag zwar erst einmal so stimmen. Allerdings ist Besagter noch immer abgeschottet und somit ist es für den verliebten Jackson sehr viel leichter, sich einzureden, mit dem Wissen und der Tatsache zurechtzukommen. Ob dies dann auch noch so bleibt, wenn Elijah wieder auf Hayley und ihn trifft, ist zweifelhaft. Und nachdem er schon sehr aufgebracht darauf reagiert hat, nachdem Hayley keine richtigen Worte dafür gefunden hat, wie sie den Plan der Eheschließung nennen sollte, sind die Zweifel wohl mehr als berechtigt. Vielleicht wäre es sogar besser gewesen, hätte sie Jackson keinen reinen Wein eingeschenkt, was ihre Gefühle für den Ur-Vampir angehen. Schließlich machte sie schon neulich deutlich, dass es lediglich ein Plan ist, mit ihrem bereits versprochenen Ehemann ein Bündnis einzugehen. Demnach war diese Liebeserklärung seinerseits eher überflüssig. Aber warten wir mal ab, wie sich dies alles noch entwickeln wird und vielleicht überraschen uns die Autoren noch mit einer völlig anderen Idee, die die Liebe von Hayley und Elijah nicht ausschließt.

Was man hoffentlich auch ausschließen kann, ist, dass Camille für Elijah zur Therapeutin im herkömmlichen Sinne wird. Bisher gefallen mir die beiden ganz gut, was vielleicht auch daran liegt, da sie beide versuchen, etwas zu verdrängen. Aber ich kann mir keine Gesprächstherapie vorstellen, in der der Vampir ihr von seinen Problemen erzählt. Dafür ist er in meinen Augen einfach nicht geschaffen, was auch deutlich wurde, da Klaus ihn für zu labil hält. Man erkennt zwar, wie sehr Elijah noch immer unter dem Bann seiner Mutter leidet, aber ich glaube, dass er sich das nicht selbst eingestehen will und wohl eher den Halt durch Hayley braucht, um über dieses Trauma hinwegzukommen. Solange schaue ich mir aber noch sehr gerne an, wie er und Camille ihre Zeit verbringen, zumal die Paarung recht neu ist und sich dadurch vielleicht sogar noch interessante Dinge ergeben könnten.

Ein gefährlicher Gegner

Wow! Mit dieser Folge hat sich Finn in eine Richtung bewegt, die sehr interessant erscheint und durchaus meinen Geschmack trifft. Wer hätte gedacht, dass der Ur-Vampir beziehungsweise Hexer, der sonst immer so unscheinbar und wie ein Muttersöhnchen wirkt, plötzlich seine ganze Wut und seine Frustration über seine Familie raus lässt und damit etwas los tritt, was für seine restliche Familie recht gefährlich werden könnte? Yusuf Gatewood katapultierte sich mit seiner Darstellung zwar nicht direkt zu meinem Fanliebling, aber zu einem sehr interessanten Charakter, den man durchaus fürchten sollte. Nicht nur, weil er ein mächtiger Hexer ist, sondern wahrscheinlich auch Dinge aus der Familiengeschichte weiß, die er für sein Vorhaben einsetzen könnte.

Denn schon in der letzten Folge machte er deutlich, was er von seiner Familie hält. Dabei war aber noch nicht klar, dass er nicht mal direkt ein Problem mit dem Vampirismus seiner Geschwister hat, sondern vielmehr mit der Existenz jener. Dafür gibt er vor allem seiner Mutter die Schuld daran, die mit ihrem Wunsch nach einer größeren Familie seine Schwester Freya opferte und dafür sorgte, dass Finn immer mehr zurückstecken musste. Dieser Hass entlud sich noch mehr, als er erkennen musste, dass Esther nun ein Vampir ist. In gewisser Weise kann man seine Wut sogar verstehen. Schließlich hat sie immer wieder klar gemacht, wie sehr sie sich und den Vampirismus hasst, den sie ihren Kindern angetan hat und dann kann sie dem Hunger nach Blut selbst nicht widerstehen. Zwar hatte ich in meiner letzten Review geschrieben, dass ich es besser fände, wenn Esther auch zum Vampir wird, allerdings frage ich mich nun auch, was noch groß mit ihr und Mikael passieren soll, die von Finn gefangen gehalten werden. Durch das erneute Auftauchen von Sebastian Roché hätte man sicher eine interessante Storyline mit Finn entwickeln können. Spannend bleibt es aber sicher dennoch, nachdem Kol und Davina die Barriere zumindest für kurze Zeit ausschalten und die Werwölfe entkommen konnten. Ob der Hexer das mitberechnet hat, glaube ich nicht. Allerdings könnte es sein, dass sich nun Davina auf seine Seite schlägt, nachdem Klaus wieder ihren Hass auf sich gezogen hat, als er Kol den Werwölfen zum 'Fraß' vorwarf, um ihn zu bestrafen.

Die verlorene Schwester

Nachdem Rebekahs Geist in den Körper einer Fremden gesteckt wurde, war ich mir nicht ganz sicher, was ich davon halten sollte. So ganz sicher bin ich mir noch immer nicht, aber mit der neuen Rebekah hat man einen sehr spannenden Handlungsbogen aufgebaut, der zum Teil auch ein bisschen unheimlich ist.

Unheimlich ist vor allem der blonde Geist, von dem Rebekah heimgesucht wird. Zumindest ist bzw. war es unheimlich, wie er auf sich aufmerksam gemacht hat und durchs Haus wanderte. Allerdings wurde auch schnell klar, dass man damit etwas bezwecken wollte. Etwas, was sich sicherlich über die nächsten Folgen erstrecken wird. Immerhin entpuppte sich der Geist als Freya – die Älteste der Mikaelson-Geschwister. Ich gehe davon aus, dass es sich bei diesem Mädchen tatsächlich um sie handelt. Andernfalls wäre es schon recht seltsam, warum sie sich nicht schon vor Cassie zeigte. Die Darstellung von Natalie Dreyfuss als Cassie hat mir übrigens sehr viel besser gefallen, als die von Esther, wo sie meiner Meinung nach nicht wirklich überzeugen konnte.

Mit der Einführung von Freya werden natürlich auch mehrere Fragen aufgeworfen: Wo war sie so lange? Wie kam sie in das Haus für Hexen, die in Ungnade gefallen sind? Hat Dahlia etwas damit zu tun und werden sowohl Freya als auch Rebekah wieder lebend aus dem Haus herauskommen? Besonders spannend ist die Frage nach Dahlia. Schließlich hat sie sich damals ihrer Nichte angenommen und machte nicht den Eindruck, als würde ihr viel am Familienleben liegen. Vielleicht hat sie tatsächlich dafür gesorgt, dass Freya in das Haus eingesperrt wird. Warten wir einfach mal ab.

Fazit

Bis auf ein paar Kleinigkeiten konnte diese Folge sehr überzeugen, neue Handlungsbögen aufbauen und Fragen aufwerfen, die das weitere Geschehen interessant erscheinen lassen. Sehr überzeugend war Yusuf Gatewoods Darstellung als Finn, der sich zu einem sehr interessanter Charakter entwickelt hat.

Daniela S. - myFanbase

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