The Big Christmas Experiment

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Wissenschaft und religiöse Feiertage – lässt sich das miteinander vereinbaren? "The Big Bang Theory" zeigt, dass es geht. Und das obwohl, laut Sheldon, Weihnachten ja eigentlich ein "antikes, heidnisches Fest basierend auf den Saturnalien" ist.

Wie Penny Weihnachten (zurück)brachte oder: Das Saturnalienwunder

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Kaley Cuoco, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Etwas über ein Jahr nachdem Penny die Wohnung neben Sheldon und Leonard bezogen hat, will sie mit den Jungs Weihnachten feiern. Leonard freut sich darüber, da er zum einen noch immer Gefühle für Penny hat und zum anderen in seiner Familie nie richtig Weihnachten gefeiert wurde. Sein Mitbewohner ist darüber nicht begeistert, doch das Unheil beginnt für diesen erst richtig, als Penny in ihrer Arglosigkeit ein Geschenk für ihn besorgt. Natürlich sieht Sheldon sich gezwungen, ebenfalls ein Präsent für sie zu kaufen und zieht mit Raj und Howard im Schlepptau los, um etwas Passendes zu finden. Sie landen schließlich in einem Seifenladen, obwohl Sheldon nicht einsieht, wieso eine Frau parfümierte Badeöle brauchen könnte. Also suchen seine Begleiter schließlich etwas für ihn aus. Dabei trifft auf Sheldon wieder einmal der Spruch "Wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht?" zu, da er im Endeffekt Unmengen an Geschenkkörben kauft. Schließlich kann er nicht genau wissen, welchen Wert Pennys Geschenk für ihn haben wird und er will auf alles vorbereitet sein. In diesen Szenen glänzt nicht nur Jim Parsons, sondern auch die Charaktere Raj und Howard tragen ihren Teil zu der Komik bei, da sie gegen Sheldons Macken mittlerweile einfach nichts mehr entgegenzuhalten haben.

Das Größte an dieser Folge ist aber das, von Leonard so genannte, "Saturnalienwunder". Natürlich muss es so kommen, dass Penny mit ihrem Geschenk für Sheldon den Vogel abschießt und etwas tut, was er nicht einkalkulieren konnte: Sie konnte für ihn ein Autogramm von seinem Idol Leonard Nimoy besorgen und dieses befindet sich dann ausgerechnet auch noch auf einer Serviette – mit Nimoys DNS. Im Prinzip könnte sich Sheldon nun einen eigenen Leonard Nimoy "züchten", wenn er dafür die richtige Ausstattung hätte. Darauffolgend kann er sich nicht entscheiden, welchen Korb er Penny nun schenken soll und überreicht ihr einfach alle. Da er außerdem den emotionalen Wert des Autogramms nicht in Geld aufzuwiegen weiß, fasst er sich ein Herz und umarmt Penny sogar – was er normalerweise nie tun würde. Penny ist sehr gerührt und so spielen sie und Sheldon sich einmal mehr in die Herzen der Zuschauer.

Unerwartete Zuneigungsbekundungen – die Zweite

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Johnny Galecki, The Big Bang Theory
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So harmonisch Weihnachten im Jahr zuvor war, umso katastrophaler beginnt es in der Folge #3.11 Mädels an der Bar für Leonard. Dieser ist schon seit einer Weile nun endlich mit Penny zusammen, hat es aber bisher immer versäumt, seiner Familie davon zu erzählen. Als sich dann seine Mutter zu Weihnachten ankündigt, ist das Chaos natürlich perfekt, zumal noch hinzukommt, dass sie eigentlich nichts von Weihnachten hält. In dem Punkt passt sie gut mit Sheldon zusammen, zu dem sie auch in dieser Folge wieder eine hervorragende Beziehung herzustellen weiß. Einmal muss Leonard erfahren, dass die beiden miteinander regelmäßig in Kontakt stehen und darüber hinaus sich offenbar einiges erzählen, was ihm als Sohn nicht berichtet wurde. So wusste Sheldon beispielsweise lange vor Leonard, dass sich seine Eltern scheiden lassen würden und dieses wird ihm dann nur nebenbei mitgeteilt. Seine geschockte Reaktion darauf ist auf der einen Seite natürlich verständlich, doch auch er hatte seine Beziehung zu Penny verschwiegen und dementsprechend unangenehm ist dieser auch die Begegnung mit Mrs. Hofstadter. Bis sie schließlich zusammen in eine Bar gehen.

Ab da wird es richtig gut, da Beverly und Penny im betrunkenen Zustand wunderbar miteinander harmonieren. Als sie schließlich zu Sheldon und Leonard zurückkehren, gipfelt die Folge in ihren Höhepunkt. Sie wecken Leonard und konfrontieren ihn mit dem Fakt, dass er seiner Mutter nichts von Penny erzählte. Doch auch er hat einiges zu beanstanden und so wird auch diesmal wieder geknuddelt: Um ihren Sohn zu trösten, umarmt Mrs. Hofstadter ihn, vermutlich das erste Mal seit einer langen Zeit, und dieser ist davon eher verwirrt als alles andere und verschwindet wortlos wieder in Richtung Bett. Das war aber noch nicht die Kirsche auf dem Pudding. In dem Moment erscheint auch Sheldon im Wohnzimmer und wird von Beverly ohne Vorwarnung geküsst. Sowohl er als auch Penny sind davon überrascht und auch ein bisschen geschockt.

Dieses Mal stand Weihnachten zwar nicht so zentral im Mittelpunkt, wurde aber dennoch immer wieder aufgegriffen. Dabei ging es nicht um den Feiertag direkt, sondern eigentlich eher, was er für viele Menschen verkörpert: Familie, Freunde und eben auch die Liebe. Ansonsten lebt diese Folge generell von der tollen Chemie zwischen Christine Baranski und Kaley Cuoco, beziehungsweise zwischen Baranski und Jim Parsons.

So ist also erwiesen, dass Wissenschaft und religiöse Feiertage eine sehr gute Idee sind und im "The Big Bang Theory"-Universum gern öfter miteinander gekoppelt werden dürfen. Oder, um es anders zu sagen: Quod erat demonstrandum.

Luisa Schmidt – myFanbase