Review: #1.15 Sheldon 2.0

Sheldon hat eine Zwillingsschwester, die das komplette Gegenteil von ihm ist. Gute Idee, unlustige Umsetzung. Das einzige, was mir an dieser Episode gefallen hat, waren einige der verbalen Schlagabtausche zwischen Missy und Sheldon. Ansonsten hat mich diese Folge eher gelangweilt.

"Usually nobody wants to be alone with me..."

Die Jungs machen am Institut eine unglaubliche Entdeckung. Nein, es hat diesmal nichts mit Physik zu tun, Sheldon hat eine attraktive Frau in seinem Büro und es stellt sich heraus, dass dies seine Zwillingssschwester Missy ist. Es begann durchaus lustig mit einem Raj, der bereits vor der Frage kapitulieren musste, wie sein Name noch einmal lautete, und ein paar lustigen verbalen Auseinandersetzungen zwischen Sheldon und Missy:

Sheldon: "The papers could have been mailed. Mom just sent you here to spy on me, didn't she?"

Missy: "I guess that's why they call you a genius..."

Sheldon: "They call me a genius because I'm a genius."

Nachdem Leonard Missy dann jedoch dazu eingeladen hatte, dass sie bei ihm und Sheldon übernachten könne, wurde es etwas nervig. Über einen Großteil der Folge hinweg muss man sich ansehen, wie sich alle Jungs - außer Sheldon selbstverständlich - auf schlimmste Art und Weise bei Missy anbiedern. Dass Wolowitz bei den widerlichsten Anmachsprüchen aller Zeiten den Vogel abschießen würde, war wohl von vornherein klar ("My people invented circumcision. You're welcome.").

"We all make mistakes, let's move on."

Danach beginnt Leonard, Sheldon auf platteste Art und Weise zu manipulieren, was für ihn persönlich natürlich nach hinten losgeht. Das Gespräch hätte es für mich nicht unbedingt gebraucht, es war weder sonderlich interessant (das meiste davon hätte man sich wohl denken können), noch - bis auf das Ende - wirklich amüsant. Als dann alles vorbei zu sein scheint, müssen wir uns tatsächlich einen erneuten Ansturm von Anmachversuchen ansehen. Denn ja, die Jungs glauben tatsächlich, dass es lediglich daran lag, dass alle gleichzeitig auf Missy los sind. Am besten davon hat mir dann noch Howard gefallen:

Howard: "Do you like magic?"

Missy: "Not really, no."

Howard: "[Pause] Then you are in for a treat.

Auch Raj war in dieser Folge wieder enttäuschend. Die gesamte Story um seine Tabletten wirkte etwas erzwungen und hätte sich besser in einer eigenständigen Folge gemacht. Da hätte man sich dann vielleicht auch eine sinnvollere Erklärung ausdenken können, warum er in Zukunft nicht mehr darauf zurückgreifen sollte. Soo schlimm waren die Nebenwirkungen ja nun auch nicht und selbst wenn, hätte er ja einfach ein anderes Medikament ausprobieren können. Dass die Tabletten dann ausgerechnet in dem Moment aufhören, als er eine Chance bei Missy hätte, war nicht wirklich lustig. Zumindest nicht, wenn man bereits alle Anmachversuche bis zu diesem Zeitpunkt als nervig empfunden hat.

Wenigstens das Ende gab noch etwas Amüsantes her. Normalerweise wird in den USA die Bezeichnung "rocket scientist" für jemanden verwendet, der als unheimlich klug erachtet wird, so war dies auch ein Running-Gag für das "Friends"-Spin-Off "Joey". Doch Sheldon ist vollkommen bestürzt darüber, dass seine Schwester ihn vor Freunden so bezeichnet und quittiert dies mit einem: "A rocket scientist... How humiliating."

Fazit

Ich kann durchaus verstehen, wenn jemand diese Folge als lustig empfindet, aber mein Geschmack war das ganz und gar nicht. Dabei sind die Sheldon-zentrierten Folgen üblicherweise meine liebsten Episoden. Aber diesmal konnte ich kaum lachen und war eher genervt. Keine Folge, die ich mir so bald nochmal ansehen muss.

Nadine Watz - myFanbase

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