Bewertung

Review: #1.05 Party Time

Wir erleben eine T-Folge. Taras Teenagerpersönlichkeit übernimmt das Kommando und büchst aus. Sie vergnügt sich in einem Freizeitpark, wo sie gleich mal einen muskulösen jungen Mann aufzureißen versucht. Max kann Schlimmeres verhindern, aber nur, indem er T resolut packt und wegbringt.

Natürlich will Max nicht, dass sich eine der alternativen Persönlichkeiten seiner Frau einen eigenen Partner sucht. Hier wird wieder das heikle und interessante Thema der Sexualität angesprochen. Wir wissen, dass Max nicht mit Taras anderen Persönlichkeiten schläft, weil dies moralisch und psychisch einem Ehebruch gleich käme, doch dass sich eine der Persönlichkeit dafür einen anderen Partner sucht, kommt genauso wenig in Frage. Man könnte dies heuchlerisch nennen, doch es dürfte kaum einem Zuschauer schwer fallen, Verständnis für Max zu haben. Er muss seine Frau schützen, indem er verhindert, dass ihre alternativen Persönlichkeiten etwas tun, das Taras Geisteszustand noch mehr schadet. Um außerdem zu verstehen, dass Max schlichtweg nicht will, dass sich ein anderer Mann am Körper seine Ehefrau vergreift, egal, welche ihrer Persönlichkeit diesen gerade kontrolliert, bedarf es keiner tieferen Psychologie. Das ist nur natürlich.

Einer von Taras Persönlichkeiten ist es, wie wir wissen, bereits gelungen Tara zu schaden, ohne dass Max oder jemand anderes es verhindern konnte. Die Verschandelung von Taras Wandgemälde für Tiffany beschäftigt Max sehr. Er will jedoch nicht nur herausfinden, welche ihrer Persönlichkeiten für diesen Akt des Vandalismus verantwortlich ist, sondern beginnt auch Fragen über Taras Vergangenheit im Internat zu stellen, die zweifellos darauf abzielen, herauszufinden, wie sich die Multiple Persönlichkeitsstörung entwickelt hat. Dies ist etwas, das die Zuschauer selbstverständlich auch brennend interessiert. Man kann wohl davon ausgehen, dass Tara in jungen Jahren etwas Furchtbares zugestoßen ist, vielleicht eine Vergewaltigung. Das wäre meine erste Theorie, für die Taras drei bekannte Persönlichkeiten durchaus sprechen: Die Sauberfrau Alice gegen das traumatische Gefühl, beschmutzt worden zu sein, Buck als Macho-Mann, der nichts mehr von einem weiblichen Opfer hat, und die freizügige T, die wiederum die gestörte Sexualität auslebt. Ihr seht schon, diese Serie macht mich, und sicher auch viele andere Zuschauer, zur Hobby-Psychologin.

Wie amerikanische Teenager das eben so machen, nutzen Kate und Marshall die sturmfreie Bude, um eine Party zu veranstalten. Marshall will so seinem Schwarm Jason näher kommen, der auf mich weiterhin nicht den Eindruck macht, als sei er homosexuell. Dennoch verhält er sich Marshall gegenüber auch nicht konsequent abweisend, sondern spricht ihn immer wieder an und macht ihm Hoffnung. Vielleicht genießt Jason die Bewunderung und Aufmerksamkeit von Marshall einfach. Schwer zu sagen, aber dieses Thema wird die Serie sicher weiterhin beschäftigen und interessiert mich auch mehr, als Kates Flirt mit ihrem Chef, den ich als ziemlich schleimig empfinde. Er wirkt auf mich wie jemand, der sich gerne inszeniert und einer von den oberen Zehntausend sein will, mit Chefposten, großem Auto und attraktiver Frau an seiner Seite.

Maret Hosemann – myFanbase

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