"Supernatural"-Interview mit David Haydn-Jones

19. April 2017 | Der Schauspieler David Haydn-Jones stößt in Staffel 12 zum Cast von "Supernatural". Er spielt die Rolle des Arthur Ketch, ein sehr fähiger, aber gleichzeitig knallharter Mitglied der britischen Men of Letters. In unserem Interview spricht er über seine Arbeit an der Serie und seine Einstellung zur Schauspielerei.

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

Foto: David Haydn-Jones - Copyright: Theo and Juliette Los Angeles
David Haydn-Jones
© Theo and Juliette Los Angeles

Dein Charakter ist letztlich so etwas wie der James Bond der "Supernatural"-Welt. Was waren die Herausforderungen dabei, so einen gnadenlosen und fähigen Charakter zu spielen?

Ich denke, es war die größte Herausforderung für mich, eine passende Balance zu finden zwischen seiner "charmanten" Maske, der höflichen, eleganten Front, die er häufig zur Schau stellt und den gnadenlosen, top-fokussierten Mörder-Fähigkeiten, die er besitzt. Ich wollte einen Mann erkunden, der Emotionen und Gedanken von einem Augenblick auf den Nächsten wechseln kann, teilweise auf beängstigende und unberechenbare Art und Weise. Aber ich wollte auch, dass die Zuschauer sehen, dass es sich bei ihm um eine programmierte, konditionierte Maschine handelt, die VIELLEICHT ein paar Risse in der Hülle hat.

Das andere bekannte Mitglied der britischen Men of Letters, Mick Davies, hat es geschafft, seine Denkansätze unter dem Einfluss der Winchesters zu ändern. Glaubst du, dass etwas Ähnliches auch mit Mr. Ketch möglich wäre, oder ist er den Men of Letters loyal ergeben? Immerhin hat er ja eine ziemlich komplizierte Beziehung zu Mary Winchester.

Ketch hat wirklich eine komplizierte Beziehung mit Mary! Haha. Ich denke, ihr werdet sehen, wie sie sich bis zum Ende der Staffel hin immer weiter verkomplizieren wird. Natürlich würde eine detailliertere Antwort die restlichen Handlungsstränge der Staffel verraten. Was ich sagen kann ist, dass es bei Ketch tatsächlich Risse gibt, die wohl nur Mary aufgedeckt hat. Trotzdem stellt sich jedoch die Frage, ob diese Risse tief genug sind.

Was waren deine Lieblingsszenen?

Ich werde diese "Lieblings-"-Fragen online und in den sozialen Medien häufig gefragt. Ehrlich gesagt sehe ich die Welt, Beziehungen oder meine Arbeit nicht so. Das Leben und seine Erfahrungen sind für mich alle auf ihre eigene Art und Weise einzigartig und faszinierend. Meine Arbeit und tatsächlich auch meine Weltsicht ist es, komplett und präsent im Moment zu leben und zu versuchen, selbst die harten und herausfordernden Tage zu "meinem derzeitigen Lieblingstag" zu machen, falls das Sinn ergibt. Das klingt vielleicht zu spirituell oder metaphysisch, aber der beste Moment ist immer der aktuelle Moment. Hoffentlich führt das zu einer Reihe an Jobs und Darstellungen, auf die ich stolz sein kann.

"Supernatural" ist bekannt für seinen eher kleinen, familiären Cast und seine loyalen Fans. Wie war es, zu einer Serie dazuzukommen, die schon seit über einem Jahrzehnt läuft?

Cast und Crew von "Supernatural" waren vom ersten Tag an entgegenkommend, eine Familie, die freundlich zusammen arbeitet. Dies ist Jared [Padalecki] und Jensen [Ackles] zu verdanken, denn am Set geben immer die Hauptdarsteller, Produzenten und Regisseure den Ton an. J2 waren vom ersten Tag an sofort freundlich, entgegenkommend und auf kreativer Ebene großzügig und ich habe es sehr genossen, mit jedem aus dieser unglaublichen Crew zusammenzuarbeiten. Was die SPN Familie angeht ... WOW!!! Ich hatte keine Ahnung. Aber ich freue mich berichten zu können, dass ich auf die positivste Weise von ihrem Enthusiasmus, ihrer Freundlichkeit, ihrem Humor und ihrer Großzügigkeit überwältigt war. Noch ein echter Segen zusätzlich zu einem sowieso schon tollen Charakter und einer großartigen Jobmöglichkeit.

Foto: David Haydn-Jones, Danica McKellar, My Christmas Dream - Copyright: Ryan Plummer Copyright 2016 Crown Media United States LLC
David Haydn-Jones, Danica McKellar, My Christmas Dream
© Ryan Plummer Copyright 2016 Crown Media United States LLC

Hast du "Supernatural" gesehen, um dich auf die Serie vorzubereiten? Vielleicht bestimmte Folgen?

Das habe ich! Ich habe damals bei der Erstausstrahlung einige Folgen der ersten Staffeln gesehen, um ein Gefühl für die Serie und die Welt, die sie erschaffen hat, zu bekommen. Es hat mir gefallen. Ich dachte, dass es einzigartig war. Jahre später, als ich dann DIESE Rolle angenommen habe, konnte ich Staffel 11 auf Netflix anschauen, was mich dann auf den aktuellen Stand gebracht hat, besonders, was Toni Bevell und die britischen Men of Letters angeht. Das hat einiges für den Hintergrund und die Vorbereitung geholfen. Während des Drehs habe ich mir so viele Episoden reingezogen, wie ich konnte, um aufzuholen und das ganze Universum aufzunehmen.

Wenn du einen Tag mit einem der "Supernatural"-Charaktere verbringen könntest, welcher wäre es und warum?

Ich glaube, ich würde Crowley nehmen. Wer würde nicht einen Tag lang mit dem König der Hölle und einigen ausgewählten Dämonen abhängen wollen und sehen, in was für einen puren, schuldfreien Ärger man geraten kann?

Was war die beängstigendste Sache, die du bei "Supernatural" tun musstest?

Mein Shirt ausziehen und nackt in einem Bett sitzen. Haha. Ich bin mir sicher, dass das die Zuschauer auch verängstigt hat!

Als du mit der Schauspielerei angefangen hast, hattest du doch sicherlich einige Vorstellungen über den Job. Hat sich alles so herausgestellt, wie du es erwartet hast?

Ehrlich gesagt hat es sich um einiges besser herausgestellt, als ich es hätte erhoffen können. Ich glaube, am Anfang kommen die meisten Darsteller zur Schauspielerei, um ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit zu bekommen und ihrem Ego zu schmeicheln. Und das hat zu Teilen auch auf mich zugetroffen. ABER, was ich im Laufe der Jahre erkannt habe, ist, dass die ganze Sache mit dem Ego für mich der am wenigsten interessante Teil des Jobs ist. Die Zusammenarbeit von vielen Künstlern, die Puzzlestücke, das Entwickeln der Logistik verschmolzen mit Kunst und der puren Freude daran, zu versuchen, sein Bestes zu tun, um eine interessante Geschichte zu erzählen... ALLE diese Dinge sind so viel bereichernder.

Denise D. - myFanbase


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