Die herausragendsten Episoden 2015/2016
The 100, #3.07 Dreizehn

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Episoden mit Rückblicken veränderten in "The 100" bisher immer die Sicht auf das Geschehen und auf #3.07 Dreizehn trifft dies ganz besonders zu. Die Autoren greifen nicht nur erneut das Ende der Welt vor 97 Jahren auf, sondern auch das Schicksal der dreizehnten Station und geben die Antwort auf die Frage, was es mit dem Commander auf sich hat. Dabei werden geschickt bereits bekannte Informationen mit neuen verflochten und fügen sich schlussendlich zu einem faszinierenden Gesamtbild zusammen. Eindeutig war das Potential vorhanden dadurch die bisher beste Folge der Serie zu sein, doch stattdessen wurde #3.07 Dreizehn aus einem ganz anderen Grund zur vermutlich meistdiskutierten.

"Polaris is part of our story too. It was our 13th Station."

Foto: Eliza Taylor, The 100 - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Eliza Taylor, The 100
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Es ist Murphy (Richard Harmon), welcher durch sein Wissen über die künstliche Intelligenz, die verbliebenen Buchstaben auf Beccas (Erica Cerra) Landungskapsel und den Wandmalereien die richtigen Schlüsse zieht und erkennt: Die Hauptstadt Polis wurde nach der Raumstation Polaris benannt, auch bekannt als die dreizehnte Station, welche nicht wie die anderen zwölf zur Ark verschmolz. Diese Erkenntnis stößt bei Titus (Neil Sandilands) auf wenig Gegenliebe, dabei ahnt er ja nicht einmal die ganze Wahrheit. Anders als der Zuschauer, welcher diese durch mehrere Rückblicke erfährt, die sich perfekt in das sonstige Geschehen in Polis einfügen.

Nachdem sich also A.L.I.E. als Fehlschlag erwies, zog Becca sich ins Weltall zurück, um dort eine zweite Version zu konstruieren, welche die Bedürfnisse der Menschheit besser verstehen sollte. So überlebte Becca die nukleare Katastrophe auf ihrer eigenen Raumstation Polaris und forschte dort weiter, getrieben von dem Wunsch einen Teil ihrer Schuld zu tilgen. Einen Strich durch die Rechnung machte ihr das Projekt die Raumstationen zur Ark zu vereinen, da Commander Cole McAdams (Roger R. Cross) nicht zulassen wollte, dass die zweite KI ein Teil dessen wird und auch ihre Assistentin (Yasmine Aker) wandte sich gegen Becca. Jene unterzog sich einem Selbstexperiment und floh, während sie die Alpha Station Polaris zerstörte, um ein Exempel zu statuieren. Ein Teil der Geschichte, welche die Arker am Unity Day gern unerwähnt lassen, wie bereits Finn (Thomas McDonell) in #1.09 Der Anschlag anmerkte.

Auf der Erdoberfläche angekommen, traf Becca auf Überlebende, wurde zum ersten Commander und veränderte als Bekka Pramheda deren Leben. Dank der zweiten KI, welche von den Groundern Flamme genannt wird, hatte Beccas Vermächtnis Bestand, denn die Flamme wird von einem Natblida zum nächsten weitergegeben. Die KI verbindet sich mit dem Verstand des Wirtes und verstärkt gewisse Eigenschaften, kontrolliert den Menschen jedoch nicht, wie beispielsweise A.L.I.E. dies durch den Chip kann. Inwiefern der Geist der vorherigen Commander noch vorhanden ist, verrät die Episode nicht, aber durch Lexas (Alycia Debnam-Carey) Träume in #3.06 Vergifteter Boden ist anzunehmen, dass sie eventuell unterbewusst kommunizieren können. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine solche Bemerkung später noch von Bedeutung ist, wie beispielsweise jene aus #2.10 Monster. Als Lexa damals gegenüber Clarke (Eliza Taylor) davon sprach, ihr Geist würde weise nach ihrem Tod wählen, haben dies sicherlich die meisten Zuschauer mit einem Lächeln als Aberglaube abgetan.

#3.07 Dreizehn beweist also, wie eng das Schicksal der Grounder immer noch mit Technik verbunden ist, bringt wieder mehr Science-Fiktion-Elemente ein und beeinflusst maßgeblich die weiteren Folgen von Staffel 3. Außerdem wurde auch Lexas Versprechen aus #2.15 Verrat ("Polis wird deine Sichtweise über uns ändern.") erfüllt. Denn auch wenn die Serie mit den einhundert Jugendlichen von der Ark begann, sind die Grounder ein wichtiger Teil der Geschichte und somit ist es mehr als gerechtfertigt, wenn sie mehr Bedeutung erhalten, immerhin haben sich die Geschehnisse ebenfalls komplett auf die Erde verlagert.

Doch wie kam es eigentlich zu dieser Storyline? Die Autoren versuchten aus der Not eine Tugend zu machen, da Lexa-Darstellerin Alycia Debnam-Carey aufgrund ihrer Hauptrolle in der Serie "Fear the Walking Dead" nicht mehr in der benötigten Kapazität zur Verfügung stand. Es ist logisch, dass jemand sterben muss, um die Geschichte der Reinkarnationen zu erzählen, jedoch war der Serientod der beliebten Figur mehr als ungünstig inszeniert. Anstatt also zur Folge zu werden, welche die ganze Mythologie von "The 100" geändert hat, bleibt sie wohl für immer als die Episode im Gedächtnis haften, in welcher Lexa auf eine für viele Fans enttäuschende Art und Weise starb.

Charleen Winter - myFanbase

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