DVD-Rezension: "Breaking Bad", Staffel 5

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Während es in den USA am 11. August 2013 endlich mit den finalen acht Episoden von "Breaking Bad" weitergeht, haben wir in Deutschland seit dem 20. Juni 2013 schon mal die Möglichkeit in den Genuss der ersten acht Episoden der fünften Staffel auf DVD zu kommen. Denn bisher wurde der erste Teil der fünften Staffel nur auf dem Pay-TV Sender AXN ausgestrahlt, wo es auch direkt am 13. August 2013, nur 42 Stunden nach der US-Ausstrahlung, mit den finalen Episoden in der Originalfassung weitergeht. Auf die synchronisierte Fassung werden die Fans von "Breaking Bad" leider noch bis Oktober warten müssen.

Inhalt

Foto: Copyright: 2013 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.
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Nach dem dramatischen Tod von Gus Fring (Giancarlo Esposito) sieht leider nicht alles so rosig aus, wie Walter (Bryan Cranston) sich das erhofft hatte. Sein siegessicheres "I won" wandelt sich vorerst schnell in blanke Panik, denn ihm wird bewusst, dass sich sein Gesicht auf unzähligen Sicherheitsvideos auf Gus Laptop befindet, der von der Polizei beschlagnahmt wurde. Doch auch trotz diverser Ermittlungen der DEA in Gus' ehemaligem Umfeld, hat Walter nicht vor seine Drogenkarriere an den Nagel zu hängen. Denn nachdem seine Frau Skyler (Anna Gunn) sein ganzes Geld Ted Beneke (Christopher Cousins) gegeben hat, sind sie wieder so gut wie pleite. Zusammen mit Jesse (Aaron Paul) beschließt Walter wieder mit dem Meth kochen anzufangen und trotz seines Argwohns gegenüber Walter, können sie auch Mike (Jonathan Banks) mit ins Boot holen. Nachdem die drei endlich einen geeigneten Ort zum Kochen gefunden haben, muss Walter allerdings erkennen, dass es nicht nur Vorteile hat sein eigener Boss zu sein und besonders finanzielle Verpflichtungen auf ihn zukommen, die er nicht einkalkuliert hatte. Und obwohl der äußere Schein vorgibt, dass die Freundschaft zwischen Walter und Jesse immer enger wird, lässt Walter keine Gelegenheit aus, Jesse zu manipulieren. Einzig Mike scheint durchschaut zu haben, dass sich Walter in eine tickende Zeitbombe verwandelt hat.

Rezension

Foto: Anna Gunn & Bryan Cranston, Breaking Bad - Copyright: 2013 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.
Anna Gunn & Bryan Cranston, Breaking Bad
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Selten hat mich ein Staffelfinale so schockiert zurückgelassen, wie die Episode #4.13 Von Angesicht zu Angesicht. Und das liegt definitiv nicht an dem wohl einen Hauch zu spektakulär inszenierten Tod von Gus, sondern eher an der Erkenntnis, zu wem Walter sich im Laufe der vorangegangenen vier Staffeln entwickelt hat. Somit war ich natürlich mehr als gespannt, wie sich das Leben von Walter, seiner Familie und Jesse in der fünften Staffel weiterentwickeln wird. Doch bevor die Uhr zu ticken beginnt, wird der Zuschauer in der Anfangssequenz mit einem Flash-Forward überrascht, der die Uhr so ziemlich genau ein Jahr voraus dreht. Leider bin ich überhaupt kein Fan von diesen Blicken in die Zukunft, da ich dann das Gefühl habe, schon zu viel zu wissen. Da ja somit definitiv klar ist, dass Walter noch mindestens ein Jahr leben wird und mir das schon etwas die Spannung in kniffeligen Situationen raubt.

Foto: Jonathan Banks, Breaking Bad - Copyright: 2013 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.
Jonathan Banks, Breaking Bad
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Ansonsten geht es wie gewohnt mit einem hohen Grad an nervenaufreibender Spannung und unglaublicher Charaktertiefe weiter. Beim größenwahnsinnigen Walter scheinen sich endgültig jegliche moralische Grenzen aufgehoben zu haben und immer wieder kommt es zu bedrückenden Situationen, die einen den Atem stocken lassen. Und trotzdem ertappt man sich immer wieder dabei, wie man irgendwie immer noch auf seiner Seite steht. Doch selbst seine eigene Familie wendet sich mittlerweile von Walter ab, beziehungsweise die verzweifelte Skyler versucht ihm die Kinder zu entziehen. Und nicht nur sie hat erkannt, zu wem Walter White sich entwickelt hat, auch der souveräne Mike, mit dem Jesse und Walter versuchen das Drogengeschäft wieder aufzuziehen, hält ihn für eine tickende Zeitbombe, die jeden Moment losgehen kann. Womit wir aber beim absoluten Highlight der fünften Staffel wären, dass Mike nicht zusammen mit Gus' spektakulären Tod von der Bildfläche verschwunden ist, sondern sich fest in der Staffel etabliert. Besonders seine bissigen Wortgefechte und kleinen Machtkämpfe mit Walter sind einfach brillant. Doch nicht nur Walter weiß in dieser Staffel mal wieder gewohnt zu schockieren, auch diverse andere Charaktere stehen ihm in nichts nach und warten immer wieder mit Überraschungen auf. Besonders die Neueinsteiger, die fast schon paranoide Lydia (Lauren Fraser) und der gewissenlose Todd (Jesse Plemons) heizen die Stimmung ordentlich an und regen zu wilden Spekulationen über ihre Motive an. Doch auch mit altbekannten Gesichtern wie Skinny Pete (Charles Baker) und Badger (Matt L. Jones) wird immer wieder ein schöner Bogen zu alten Verbindungen gezogen. Und während sich Walter immer mehr von seiner Familie entfernt, macht es den oberflächlichen Anschein als würde seine Freundschaft zu Jesse immer tiefer werden. Doch Walter nutzt weiterhin jede sich bietende Gelegenheit Jesse zu manipulieren und zu seinen Gunsten spielen zu lassen, was Jesse komplett nicht mitbekommt. Selbst Mike, der ja schon in der vierten Staffel einen guten Draht zu Jesse hatte, vermag es anfangs nicht den Jungen zur Vernunft zu bringen.

Foto: Dean Norris, Breaking Bad - Copyright: 2013 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.
Dean Norris, Breaking Bad
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In jedem Fall ist eine Menge los bei "Breaking Bad" und es lohnt sich wie immer hier einzuschalten, auch wenn mir persönlich bisher noch das große Ganze an der fünften Staffel fehlt. Die einzelnen Folgen bestechen durchaus durch brillante Storylines, unerwartete Wendungen und charakterstarke Dramen, trotzdem kommt bei mir nicht diese unaushaltbare Spannung und das mitfiebern auf, wie zum Beispiel in der vierten Staffel. Wobei man wahrscheinlich berücksichtigen muss, dass es sich hier um die finale Staffel von "Breaking Bad" handelt, in der natürlich irgendwie alle Stränge letztendlich zum Ziel führen werden und dieser erste Teil einfach der Weg dorthin ist. Und dieser Weg ist gepflastert von Leichen, bei der besonders ein Tod die ganze Serie erschüttert und ein riesen Loch hinterlassen wird. Und letztendlich ist es nicht mal Walter selbst, sondern Hank (Dean Norris), der einen in der letzten Episode dieser DVD wieder vor Spannung und Entsetzen zusammen zucken lässt. Etwas blass wirkt im Moment leider der Charakter Jesse, der auch im ersten Teil der fünften Staffel natürlich seine großen Momente hatte, aber leider etwas aus dem Geschehen rausgezogen wird und teilweise nur nebenher läuft. Zu den schauspielerischen Leistungen der Darsteller gibt es wohl nichts zu sagen, was nicht schon mal irgendwo geschrieben wurde. Es ist einfach unfassbar genial, wie die einzelnen Schauspieler mittlerweile in ihre Rollen reingewachsen und mit ihnen verschmolzen sind. Bryan Cranston und Aaron Paul stehen da natürlich weiterhin auf der obersten Stufe, aber auch Jonathan Banks, Dean Norris und Anna Gunn konnten in diesen achte Episoden unglaublich punkten und sich hervorheben.

Foto: Aaron Paul, Breaking Bad - Copyright: 2013 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.
Aaron Paul, Breaking Bad
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Es lässt sich natürlich auch endlos darüber streiten und diskutieren, wie das auch aktuell in den Amazon-Kundenrezensionen getan wird, dass es sich bei dieser fünften Staffel nur um eine halbe Staffel handelt. Ich persönlich bin auch kein Fan von diesen sogenannten Teilstaffeln und warte eigentlich immer lieber etwas länger, um mir dann gleich die komplette Staffel zuzulegen. Man muss aber der Fairness halber einfach berücksichtigen, dass es in diesem Fall auch einfach eine andere Ausgangssituation ist, als bei diversen anderen Serienboxen. Denn die fünfte Staffel von "Breaking Bad" wurde ja auch in den USA geteilt, mit fast einem Jahr Pause, ausgestrahlt. Somit muss natürlich letztendlich jeder selber entscheiden, ob er sich diesen kleinen Vorgeschmack auf die komplette fünfte Staffel gönnt oder lieber wartet, bis die Staffel komplett ausgestrahlt wurde und dann auf DVD veröffentlicht wird. Ich persönlich finde der Preis dieser Teilstaffel ist in einem angemessenen Rahmen und bin froh wenigstens schon mal wieder für acht Episoden an Walters Leben teilgehabt haben zu dürfen. Vielleicht hätte man allerdings die DVD-Box hinsichtlich dessen etwas besser auszeichnen können. Da für jemanden, der keinerlei Kenntnis über den Stand der US-Ausstrahlungen hat, die Bezeichnung "Die fünfte Season" schon etwas irreführend ist. Eine Betitelung Richtung "Staffel 5.1" oder "Teil 1 von Staffel 5", wie bei anderen Formaten üblich, hätte bestimmt einiges an Ärger im Vorfeld stoppen können.

Specials

Leider fallen die Specials auf der DVD etwas mager aus und angesichts dessen, dass es sich ja eh nur um eine halbe Staffel und somit um nur acht Episoden handelt, hätte ich mir da etwas mehr Exklusivität als Kaufanreiz gewünscht. Die Specials setzen sich aus Audiokommentaren zu jeder Episode und einem Blick hinter die Kulissen zu den Episoden #5.07 Sagen sie meinen Namen und #5.08 Walt Whitman: "Gilding Over All" zusammen. Das ist zwar nett anzusehen, beziehungsweise zu hören, aber eben mehr oder weniger Standard und nicht wirklich was Besonderes.

Technische Details

Erscheinungstermin: 20. Juni 2013
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 359 Min. (8 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.78:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Surround), Englisch (Dolby Digital 5.1), Italienisch (Dolby Surround)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch, Türkisch

Fazit

Auch die fünfte Staffel besticht und fesselt gewohnt durch brillant ausgearbeitete Charakterentwicklungen, konsequente Spannungsmomente und überraschende Wendungen und ich bin unheimlich gespannt zu welchem Ende dieser bis hier angeschlagene Weg führen wird.

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Nina V. - myFanbase