Bewertung

Review: #1.18 Verrat in den eigenen Reihen?

Foto: Billy Burke, Revolution - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Billy Burke, Revolution
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Eines ist nach dieser Folge klar: Die Macher wissen, wie sie den Zuschauer an der Nase herumführen können. Die ganze Zeit baut man eigene Theorien auf, überlegt gründlich, wer der Verräter sein könnte und es kommt doch immer anders, als man denkt. Die Geschehnisse in der Plains Nation wurden von Minute zu Minute spannender. Obwohl man selbst weiß, dass diese Story nur eingeführt wurde, um Zeit zu schinden, hat man sich gut unterhalten gefühlt. In diesen Momenten kommt gut zum Vorschein, dass die Charaktere wirklich schon an ihre Grenzen geraten und es niemanden gibt, der sich gegenseitig zu 100% vertraut.

"I quit drinking."- "But you were so good at it."

Noras Folterung zu Beginn der Episode hat einen sehr mitgenommen. Man weiß von vornherein, dass sie keine einfache Zeit haben wird und auch wenn Monroe anfangs freundlich ist, so kann das nicht lange anhalten. Zum einen wird er alles machen, um an seine Informationen zu kommen und zum anderen wird Nora sich weigern. Dass eine Folterung daraus resultiert, ist also vorhersehbar. Dennoch wurde diese gut inszeniert, weil man immer nur Ausschnitte gesehen hat und die Einblendung der verstrichenen Tage hat alles nur noch mehr betont. Man will nicht in Noras Haut stecken und es ist ein Wunder, dass sie so lange ausgehalten hat. Ein wenig überraschend ist es aber dennoch, dass sie Monroe all die Informationen gibt, aber das wird wohl auch an den Drogen liegen, die Einfluss darauf haben. Alles in allem hatte Noras Folterung eine starke Wirkung und man wusste selbst nicht, ob man sich den Tod für sie wünscht, damit sie endlich von all den Schmerzen loskommt.

Dass John Sanburn sie letztendlich zu Miles bringt, ist nicht weiter verwunderlich, denn auch er kam an seine Grenzen und konnte nicht mehr so handeln, wie ihm befohlen. Es ist nur schade, dass man seine Rolle immer wieder hin- und hergespielt hat. Zuerst hat er für Randall gearbeitet, dann für Monroe und am Ende doch wieder für die andere und gute Seite. Er war sehr schlecht einschätzbar und man kam einfach nicht dahinter, was er mit dem Tower selbst anfangen wollte. Sein Tod ist deshalb sehr enttäuschend, weil die Neugier, was diesen Charakter treibt, doch groß war. Nun ist er tot und man wird nie erfahren, warum er letztendlich doch auf Miles' Seite war. Interessanter wäre hier eine erneute Gegenüberstellung mit ihm und Randall, sowie Rachel gewesen, doch leider wird es dazu nie kommen.

"Do I look like a killer to you?"

Sein Tod wurde durch eine Mission hervorgerufen, die eindeutig dazu gedient hat Zeit vor dem großen Showdown zu schinden. Alle wichtigen Charaktere machen sich auf den Weg zum Tower, wo letztendlich alle wieder aufeinander treffen sollten. Dass Miles sofort aufbrechen will, ist klar, schließlich bekommt er dadurch die Möglichkeit, Rachel wieder zu sehen und natürlich ist auch Bass vor Ort und sein Tod ist das große Ziel. Die Ereignisse auf dem abgeschotteten Flugplatz haben sich überschlagen und man kam als Zuschauer selbst aus dem Rätseln nicht heraus. Zum einen wäre da Sanburn, der natürlich weiterhin für Monroe arbeiten könnte, doch sein Verhalten war so eindeutig, dass er sehr schnell nicht mehr zu den möglichen Tätern zählte. Mit der Zeit fragte man sich aber doch, ob er nicht gerade deshalb der Täter sein könnte, denn sein plötzliches Auftauchen brachte viele Fragen mit sich. Dann wäre da natürlich Jason, der mit einem seiner alten "Freunde" gesprochen hat und seine Verschwiegenheit und sein Verhalten gegenüber Charlie waren doch sehr suspekt. Auch hier hätte man sich denken können, dass es zu auffällig gewesen wäre, wenn Jason der Täter ist. Somit sprangen die Macher immer hin und her und am Ende wusste man wirklich nicht mehr, was man glauben soll. Ein solches Rätselraten macht immer wieder Spaß, da man sich damit sehr lange beschäftigen kann und die Spannung dadurch am Leben gehalten wird. Dass es letztendlich auf Jim Hudson hinausläuft, war doch eine große Überraschung, denn seine Zusammenarbeit mit der Miliz wurde einzig für diese Episode geschrieben. Er wirkte immer vertrauensvoll und es wäre schön, wenn Miles nicht erneut einen Anhänger verlieren würde. Am Ende dieser Story ist man froh, dass das Vertrauen zwischen Miles und Nora bestehen bleibt und dass Charlie und Jason nun Probleme haben. So sehr die beiden miteinander harmonieren, "Revolution" hat sicherlich besseres zu tun, als sich auf diese Liebesgeschichte zu konzentrieren.

Miles hatte diese Folge auch wieder gut im Griff und man hat schön gesehen, wie wichtig es ist, jemandem zu vertrauen und auch an dem festzuhalten, an das man glaubt. Er war sich sehr sicher, dass Nora keiner Verräterin ist und daran hat er festgehalten. Diese Charaktere sind eh schon an ihren Grenzen und da ist es wichtig, auf sein eigenes Gefühl zu hören. Zugegebenermaßen ist es schwer, in einer solchen Situation nicht paranoid zu werden, doch Miles hat sich gut geschlagen und letztendlich die Menschen um sich, die ihm helfen wollen.

"I don't like you!"

Monroe hat hingegen ein großes Problem, denn Rachel steht auf einmal in seinem Zelt und hält eine Granate in der Hand. Es ist wirklich gemein von den Autoren, uns mit diesem Cliffhanger in der Luft hängen zu lassen. Nach all dem Rätselraten müssen wir uns zum Schluss auch noch mit einem Schocker abgeben. Im Grunde ist es unvermeidlich, dass diese Granate alles in die Luft sprengt, doch das wäre alles zu einfach. Rachels Eindringen auf dem Stützpunkt müsste für einige Männer sehr auffällig gewesen sein, doch sie spaziert an allen vorbei, als ob nichts wäre. Doch das kann man gerade noch verzeihen, denn Bass' schockiertes Gesicht ist einzigartig. Auch seine ruhigen Worte erinnern einen daran zurück, wie sich die beiden jedes Mal in Philadelphia begrüßt haben. Damals war Monroe derjenige, der Rachel gefangen hielt und sie bedroht hat, hier ist es nun genau das Gegenteil. Rachel hat die Macht und könnte Bass' Leben auslöschen. Ob es tatsächlich soweit kommt, ist fraglich, dennoch ist die Neugier riesengroß, wie diese Szene aufgelöst wird. Es steht schließlich noch ein sehr gewünschter Showdown zwischen Miles und Bass aus und diesen will man nicht verpassen. Außerdem wäre Rachels Tod auch eine große Überraschung.

Im Grunde hat man sich darauf eingestellt, dass sie mit Aaron im Tower auftaucht und die Elektrizität wieder zum Laufen bringt. Aaron in dieser Situation alleine zu sehen, ist schwer vorstellbar, da er immer noch keine Ahnung hat, was er überhaupt tun muss und was ihn erwartet. Da ist er wahrscheinlich in der gleichen Situation wie wir Zuschauer und hier steht uns sicherlich noch eine große Überraschung bevor. Auch in dieser Folge haben wir einen kleinen Einblick in den Tower bekommen und so wie es aussieht, waren es doch nicht irgendwelche Kreaturen, die in #1.16 The Love Boat den Tower in Beschlag genommen haben, sondern eine weitere Gruppe von Menschen, die nun den Tower entweder beschützen, oder ihn für eigene Zwecke nutzen möchte. Um wen es sich dabei handelt, bleibt erstmal ein Mysterium, genauso wie dieser komplette Handlungsstrang, der nicht mal ansatzweise verrät, mit was man am Ende der Staffel rechnen muss. So wie es aussieht werden jedoch alle Charaktere wieder zusammen finden und die Freude darauf ist groß.

Fazit

Obwohl man mit dieser Folge das Staffelfinale hinausgezögert hat, wurde man durch großes Rätselraten unterhalten. Die Verwirrung war zwischenzeitlich sehr groß und man wusste selbst nicht mehr, wem man glauben soll. Der Cliffhanger am Ende war zusätzlich ein Schocker, der überraschend kam und dessen Auflösung man sich sehnlichst herbei wünscht.

Alex Olejnik - myFanbase

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