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Review: #1.09 Im Haus der Hexe

Foto: Lana Parrilla, Once Upon a Time - Copyright: 2011 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Lana Parrilla, Once Upon a Time
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Kaum ein anderes Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm trifft Kinder so ins Mark wie "Hänsel und Gretel". Die weltberühmte Geschichte von zwei Geschwistern, die in die Fänge einer bösen Hexe geraten, bildet einige der größten Kinderängste ab, vor allem die Furcht, von den Eltern verlassen zu werden, sowie die Angst, in die Gewalt einer fremden Person zu geraten, die einen nicht mehr gehen lässt. Zudem werden Süßigkeiten in diesem Märchen zu etwas Verbotenem und Beängstigendem, zu dem heimtückischen Lockmittel einer bösartigen Hexe.

Dass der Schmerz darüber, von den Eltern verlassen worden zu sein, auch im Erwachsenenalter noch nicht abgeklungen ist, wird an Emma ersichtlich. Die tragische Ironie ist natürlich, dass sie ihre Eltern in Wahrheit längst gefunden hat, sogar mit ihrer Mutter zusammenwohnt, dies aber (noch) nicht weiß und daher weiterhin mit quälenden Fragen lebt. Obwohl es sicherlich noch eine ganze Weile dauern wird, bis dies geschieht, freue ich mich schon jetzt sehr auf den Moment, wenn Mary Margaret und Emma erkennen, dass sie Mutter und Tochter sind. Das wird so richtig schön aufwühlend und kompliziert.

Emma versucht Ava und Nicholas, die Alter Egos von Hänsel und Gretel, davor zu bewahren, ins System der Jugendvorsorge zu geraten und so aufzuwachsen, wie sie selbst aufgewachsen ist. Hier schwingt auch Kritik an der amerikanischen Jugendfürsorge mit, die deutsche Zuschauer unlängst durch die Serie "Life Unexpected" als wenig optimal kennen lernen konnten.

Regina legt Emma selbstverständlich Steine in den Weg und verübt im Prinzip einen Mordanschlag auf sie, denn Regina weiß genau, dass der Fluch es nicht zulässt, dass Ava und Nicholas Storybrooke verlassen. Hätten Emma, Ava und Nicholas das Ortsschild passiert, wären sie womöglich verunglückt. Soweit kommt es aber nicht, da Emma einen letzten Versuch wagt, den Vater der beiden Kinder dazu zu bewegen, sich seiner Verantwortung zu stellen, und damit Erfolg hat. Ehrlich gesagt ging das ein wenig zu einfach und es kommt auch ziemlich kitschig rüber, passt dadurch aber natürlich perfekt zu dem Prinzip, dass Emma die Happy Ends zurückbringt. Traditionelle Märchen halten für die Guten nun einmal vor Kitsch triefende Auflösungen bereit, während die Bösen auch schon mal im Ofen verbrennen.

Viel versprechend für die nächsten Episoden ist das Auftauchen des fremden Motorradfahrers, der Storybrooke völlig überraschend um einen neuen Einwohner erweitert. Wer ist er und warum erscheint er gerade jetzt auf der Bildfläche? Selbst Henry hat dafür erst einmal keine Theorie parat.

Maret Hosemann - myFanbase

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