Cloud Control

Foto: Cloud Control - Copyright: Eva Vermandel 2010
Cloud Control
© Eva Vermandel 2010

Es war einmal ein Mädchen namens Heidi, das hatte eine Schnapsidee. So beginnt das Erfolgsmärchen von Cloud Control aus den Blue Mountains. Denn die vierköpfige Band, die in ihrem Heimatland Australien mittlerweile schon große Erfolge feiern konnte, entstand erst nachdem die heutige Keyboarderin eines Tages kurzerhand beschloss, sich und ihren Bruder Ulrich samt ihren gemeinsamen Freunden Alister und Jeremy für einen Bandwettbewerb anzumelden – wohlgemerkt, ohne dass einer von ihnen jemals wirklich in einer Band gespielt, geschweige denn eigene Songs geschrieben hätte. Und obwohl allen klar war, dass sie derart spontan natürlich keine preiswürdige Performance auf die Beine stellen konnten, ließen sich die vier Studenten dennoch auf den Spaß ein. Zum Glück, muss man sagen, denn während der Proben für den bevorstehenden Auftritt machte es irgendwann Klick und aus Jux wurde plötzlich Ernst. So wurde in den darauffolgenden Wochen und Monaten pausenlos an Song-Demos und Harmonien getüftelt, bis die Band schließlich zu ihrem ganz eigenen Sound fand, mit dem sie 2006 auch tatsächlich den Wettbewerb gewann, der sie im Jahr zuvor überhaupt erst musikalisch zusammengebracht hatte.

Mit dem Release ihrer selbstbetitelten Debüt-EP und ihrer stark an Arcade Fire erinnernden Single "Death Cloud" erlangten Cloud Control 2008 durch viel Airplay im australischen Radio sowie eine gemeinsame Tour mit Supergrass erstmals größere Aufmerksamkeit in ihrem Heimatland. Und zwar völlig verdient, wie sich spätestens mit der Veröffentlichung ihres Debüt-Albums "Bliss Release" im Jahr 2010 herausstellen sollte. Denn schon "Meditation Song #2 (Why, Oh Why)", der grandiose Opener der Platte, verdeutlicht, dass der Albumtitel keinesfalls zu viel verspricht. Mit unwiderstehlichen Melodien und Gesangsharmonien sowie herrlich heulender Fuzz-Gitarre verschmelzen die vier Australier nämlich waschechten Folk mit psychedelischen Pop-Elementen und kreieren dadurch solch himmlische Ohrwürmer wie "There's Nothing in the Water We Can't Fight", "Gold Canary" oder "This Is What I Said", die mit ihren Handclaps und Ooh-, Yaah- und Nana-Chören tatsächlich nichts als pure Wonne und Glückseligkeit ausstrahlen – ganz getreu dem australischen Lebensmotto "No Worries!".

Foto: Cloud Control
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So gesehen hat sich die Band mit Infectious Music auch buchstäblich das perfekte Label ausgesucht, um ihre Sammlung hoch ansteckender Mitsing-Songs im Mai 2011 auch in Europa auf den Markt zu bringen. Durch zahlreiche Auftritte auf den großen Festivalbühnen dieser Welt sowie als Support-Act ihrer wunderbaren Label-Kollegen Local Natives und The Temper Trap, aber auch von Größen wie Arcade Fire und den Foo Fighters schlichen sich Cloud Control in den vergangenen Monaten allmählich auch außerhalb ihrer Heimat zunehmend in die Herzen aller Indie-Pop-Fans. Zwar blieb der ganz große Durchbruch hierzulande noch aus, aber wenn die Mundpropaganda-Maschinerie während ihrer aktuellen Tour mit The Drums aus Brooklyn erst so richtig Fahrt aufnimmt, wird man sich dem euphorisierenden Charme dieser Band wohl auch in Deutschland schon bald nicht mehr entziehen können.

Paulina Banaszek - myFanbase

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