Interview mit Cloud Control

Obwohl er aktuell damit beschäftigt ist, sich auf die kommende Support Tour mit The Drums vorzubereiten, hat sich der Bassist von Cloud Control, Jeremy Kelshaw, die Zeit genommen, unsere Soundcheck-Fragen zu beantworten. Er erzählt uns, welche Musik ihn inspiriert, wie die Band ihre Musik entwickelt und was wir von Cloud Control in Zukunft erwarten können.

Wie immer stellen wir euch auch das Originalinterview zur Verfügung. Ihr findet es hier.

Foto: Copyright: Eva Vermandel 2010
© Eva Vermandel 2010

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1. Wie würdet ihr eure Musik mit einem Satz beschreiben?

Wie einen postapokalyptischen Regentanz in Mittelerde.

2. Gab es ein musikalisches Aha-Erlebnis in eurer Jugend, vielleicht ein Konzert, ein bestimmter Song oder eine Platte, die den Traum vom Musiker in euch entfacht hat?

Wann immer ich in meiner Jugend Musik gehört habe, die ich mag, habe ich Gänsehaut bekommen und wollte selbst Musik machen. Auf meinem ersten Festival spielten unter anderem Bush, Varuca Salt, Grinspoon (Australien) und The Blood Hound Gang. Ich habe mich früh angesteckt und es nicht mehr losbekommen.

3. Habt ihr (musikalische) Vorbilder, die euch vielleicht auch beeinflussen oder das ein oder andere Mal inspiriert haben?

Aber natürlich haben wir das! Wer mir direkt in den Kopf kommt, aber auf die es sich definitiv nicht beschränkt: Portishead, Broken Social Scene, Simon & Garfunkel, Rage Against The Machine, Spoon, Belle and Sebastian, Air.

4. Wie entstehen eure Songs? Welcher Part entsteht zuerst? Musik oder Text?

Das ist von Song zu Song unterschiedlich. Es könnte ein Demosong von Al sein, ein Riff, den Ulrich und ich entwickeln, Akkorde und eine Melodie von Heidi. Al macht den größten Teil der Arbeit, aber wir beteiligen uns alle.

5. Welcher Song liegt euch besonders am Herzen? Warum und wie ist dieser entstanden?

"There's Nothing In The Water" hat einen besonderen Platz, da das Lied sehr basslastig ist und es einen Riff beinhaltet, den ich mitgeschrieben habe. Es ist auch der letzte Song, den wir für das Album geschrieben haben und der unter sehr hohem Druck entstanden ist. Es ist toll, wenn du unter Druck etwas Schönes kreieren kannst.

6. Inwiefern hat sich eure Musik seit euren Anfängen verändert?

Ich denke, dass wir das Konzept von "Raum" viel mehr respektieren und viel mehr darauf abzielen, als noch am Anfang. Wir versuchen, weniger zu spielen, das klingt komisch, ich weiß, aber oft kann man viel mehr ausdrücken, indem man nicht spielt als wenn man spielt. Wir versuchen, Teile zu den Liedern hinzuzufügen, die sie als Ganzes bereichern.

7. Was war bisher euer tollstes Erlebnis gemeinsam als Band?

Schwierig zu sagen. Nach London zu ziehen, um unser Album herauszubringen, war die einschneidenste Entscheidung, die wir je getroffen haben. Es ist eine ziemlich große Sache für eine Band, wenn sie an einem Punkt angelangt, wo ihr Job wichtig genug geworden ist, dass er von allen konstant etwas abverlangt und zum Vollzeitjob wird.

8. Welches sind eure aktuellen Projekte?

Nun, wir haben gerade damit angefangen, an unserem zweiten Album zu schreiben, nur... Wir haben einige Lieder, die sich sehr von denen unseres ersten Albums unterscheiden und auch voneinander sehr unterschiedlich sind. Wir sind sehr gespannt, zu sehen, in welche Richtung sich unser Sound entwickeln wird.

9. Und was habt ihr euch noch für die Zukunft vorgenommen, zu erreichen?

Ich will nicht die tollste Band der Welt werden; das kann Menschen zu Monstern verwandeln und dich davon abhalten, an deiner Arbeit Spaß zu haben. Ich will Musik machen, die ich liebe, die andere Menschen lieben und die mich konstant herausfordert. Das ist ziemlich viel verlangt, aber man muss nach etwas streben, das vielleicht außerhalb der einigen Reichweite liegt.

10. Mit wem würdet ihr gerne einmal auf Tour gehen?

Ich würde wahnsinnig gerne mit Spoon oder Belle and Sebastian spielen, die großartige, melodielastige Bands sind. Oder Bands wie Tamarzn, die einen derart tollen Sound haben, oder Bands wie Grinderman oder The Drones, die viel provokativer und aggressiver sind.

11. Welches Album rotiert momentan in eurem CD-Player?

Clams Casino's EP ["Rainforest", Anm. d. Red]

12. Was haltet ihr als Künstler von Plattformen wie Facebook, Twitter und MySpace?

Wir leben in einer interessanten Zeit, in der Künstler direkt zu ihren Fans sprechen können und umgekehrt. Ich denke, das ist etwas Tolles und ich hatte gehofft, dass dies vielleicht das immense Interesse der Gesellschaft am Ruhm zunichte machen würde, indem Künstler wieder mehr als Menschen gesehen werden. Doch es hat eher zum Gegenteil geführt, denn jetzt ist alles so unmittelbar, auch die Möglichkeit des Einzelnen, berühmt zu werden und zwar nicht unbedingt durch Talent, als vielmehr durch einen Style oder eine Marke. OK, ich gebe zu, ich schweife hier etwas ab, aber ich habe gerade Matt Damin darüber reden gehört, wie Ruhm heutzutage das Endziel vieler Künstler geworden ist, anstatt seine Fähigkeiten zu perfektionieren. Da bin ich absolut einer Meinung.

13. myFanbase ist eine Webseite, die sich amerikanischen TV-Serien widmet. Habt ihr eine Lieblingsserie?

"Breaking Bad" - so SPANNEND!

Maria Gruber - myFanbase