Die männlichen Lieblingscharaktere der myFanbase-Redaktion - Teil 1

Foto:

Nach den weiblichen Lieblingscharakteren hat die Literaturredaktion von myFanbase die Männer unter die Lupe genommen.

Sanny Binder meint:

Foto: Copyright: CARLSEN Verlag GmbH
© CARLSEN Verlag GmbH

Ian O'Shea aus "Seelen" von Stephenie Meyer (2008)

Edward Cullen kann sich hinten anstellen, denn hier kommt Ian O'Shea! Ian ist ein überaus sympathischer und liebenswürdiger Charakter, der im Laufe des Buchs eine einmalige Entwicklung durchlebt. Zunächst handelt es sich bei ihm um einen bösartigen Typ, der es nicht erträgt, mit Wanda eine Seele – ein Alien – um sich zu haben. Er verabscheut und hasst sie mit Leib und Seele, was verständlich ist, wenn man bedenkt, dass diese die Menschen einnehmen wollen. Womit allerdings niemand gerechnet hat, ist die Tatsache, dass Ian sich mit ihrer Anwesenheit anfreundet und sogar im Stande ist, Gefühle für sie zu entwickeln. Mit jeder Seite, die man umblättert, kann man eine immer deutlichere Änderung seines Charakters spüren. Er beginnt für Wanda einzustehen, sie zu beschützen und sich in sie zu verlieben, was dazu führt, dass man sich als Leser ebenfalls immer mehr in ihn verliebt, egal wie sehr man ihn zu Beginn auch gehasst haben mag. Stephenie Meyer hat mit ihm einen traumhaften Bookboyfriend erschaffen, der nicht nur zuckersüß, sondern ebenso vielschichtig und interessant ist.

Finnick Odair aus "Die Tribute von Panem" von Suzanne Collins (2008-2010)

Ich denke, die meisten Menschen, die diese tolle Reihe gelesen haben, dürften mit meiner Meinung übereinstimmen, dass Finnick ein wirklich faszinierender Charakter ist. Auf der einen Seite ist er charmant, gutaussehend und ein absoluter Herzensbrecher, allerdings steckt viel mehr in ihm, als er eigentlich preisgibt. Er fürchtet sich davor, was passieren könnte, wenn er seine Fassade fallenließe und was man dann seiner großen Liebe Annie antun könnte. Nur langsam kommt der Lesr dahinter, was für ein Mensch sich wirklich in Finnick verbirgt. Stück für Stück begreift man hinter das Mysteriöse und Geheimnisvolle, das in ihm steckt und beginnt, sein Verhalten nachzuvollziehen. Denn eigentlich handelt es sich bei ihm bloß um einen verletzlichen kleinen Jungen, der Angst vor möglichen Konsequenzen hat. Er denkt niemals eigennützig, sondern immer bloß an die Menschen, die ihm etwas bedeuten. Mit dieser Stärke hat er einen Platz in meinem Herzen erobert.

Foto: Copyright: Sauerländer
© Sauerländer

Cam aus "Vollendet" von Neal Shusterman (2007-2015)

Cam ist wohl einer der interessantesten Charaktere in den derzeitigen Jungend-Dystopien, die den Markt überfluten. Warum? Er ist kein echter Mensch, sondern wurde aus den Einzelteilen von vielen zusammengebaut und vereint dadurch nur das Allerbeste in sich. Man könnte meinen, dass es sich bei ihm um eine Art Frankensteins Monster handelt, doch er wünscht sich nichts mehr, als von seiner Umgebung als ein Mensch anerkannt zu werden. Er hat echte Gefühle, fühlt Trauer, Hass, Liebe und Schmerz, wird allerdings behandelt, als wäre er eine Zirkusattraktion. Cam wird angestarrt, es wird über ihn getuschelt und doch versucht er stets, das Beste aus der jeweiligen Situation herauszuholen. Er vereint viel mehr menschliche Eigenschaften in sich, als es viele Menschen tun, und das macht ihn zu etwas ganz Besonderem. Es ist überaus interessant, seine Entwicklung zu verfolgen und zu sehen, wie er langsam stärker wird und mit jeder Herausforderung wächst. Er ist ein einzigartiger und facettenreicher Charakter, über den man sehr gerne mehr erfährt.

Elias Veturius aus "Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken" von Sabaa Tahir (2015)

Groß, stark und tödlich – das macht das Äußere von Elias her. Ausgebildet wurde er zu einem gefährlichen Killer, der alles und jeden umbringt, der sich ihm in den Weg stellt. Er ist angsteinflößend und brutal. Oder doch nicht? Eigentlich handelt es sich bei Elias um einen gebrechlichen jungen Mann, der in ein Leben gezwungen wurde, das er so niemals führen wollte. Er ist ehrlich, liebenswert und wünscht sich nichts sehnlicher als seine Freiheit, die Freiheit, über sein eigenes Leben entscheiden zu können, so wie es ihm beliebt. Er möchte keine Unschuldigen töten und doch hat er nicht den Mut, aufzustehen und für das zu kämpfen, was er begehrt. Seit vierzehn Jahren lebt er als angeketteter Sklave in Schwarzkliff und muss lernen, sich aus diesen Ketten zu befreien. Er durchlebt eine einzigartige Wandlung im Buch, was ich wundervoll und interessant finde. Elias ist einer der besten Buchcharaktere der letzten Jahre.

Übersicht | Nächste Seite

Kommentare