Interview mit Jason Manns

Jason Manns ist ein Singer/Songwriter, der entspannten, akustischen Folk-Rock macht. 2007 spielte er zum ersten Mal bei einer "Supernatural" Convention, der "Asylum" in England. Seither war der Mann mit der herrlichen Stimme bei vielen weiteren Conventions für den musikalischen Programmpunkt zuständig und hat sich damit nicht nur in die Herzen der "Supernatural"-Fans gesungen. Er gab bislang Konzerten in den USA, England, Deutschland, Italien und Singapur und brachte zwei Alben heraus. Hier spricht er darüber, wie er Musiker geworden ist, wie seine Songs entstehen und welcher Moment ein wichtiger Wendepunkt in seiner Karriere war.

Das Originalinterview könnt ihr hier nachlesen. / Read the original interview in English.

Foto: Copyright: Jenny Duckworth Photography
Hinweis: © myFanbase 2011 - Das Exklusivinterview darf nicht auf anderen Internetseiten oder an sonstiger Stelle veröffentlicht werden! Die ersten beiden Fragen bzw. bis zu 160 Zeichen dürfen mit Link zu dieser Seite gepostet werden. Übersetzungen in andere Sprachen als Englisch oder Deutsch dürfen mit Link zu dieser Seite und Angabe des Interviewers veröffentlicht werden.

1. Wie würdest du deine Musik einer Person beschreiben, die taub ist?

Das ist wohl eine der besten Interviewfragen, die mir bislang gestellt wurden. Daher fehlen mir auch ein wenig die Worte. Wenn ich jetzt drüber nachdenke, ist jede Beschreibung, die ich normalerweise gebe, ein auditiver Vergleich... Ich habe keine Ahnung, wie ich es mit Begriffen von etwas Greifbarem oder Visuellem ausdrücken könnte. Wenn du mich bei jeder Frage so sehr zum Nachdenken bringst, wird das ein langes Interview!

2. Gab es ein musikalisches Aha-Erlebnis in deiner Jugend, vielleicht ein Konzert, ein bestimmter Song oder eine Platte, die den Traum vom Musiker in dir entfacht hat?

Eigentlich nicht. Meine Liebe zum Auftreten hat sich (wie meine Karriere) erst langsam aber sicher entwickelt. Als ich jung war, machte ich Sport, aber ich hatte nicht das Zeug dazu, um es auf einem hohen College-Level weiterzumachen, so fing ich mit der Musik mehr als einer Art Hobby an, weil ich plötzlich soviel Zeit hatte, was neu für mich war. Der Wunsch, für immer Musik zu machen, hat sich quasi an mich herangeschlichen, und jetzt kann ich mir nicht mehr vorstellen, jemals ohne gelebt zu haben!

3. Wie entstehen deine Songs? Welcher Part entsteht zuerst? Musik oder Text?

Das kommt beides vor. Manchmal spiele ich Gitarre und ein Riff oder ein Akkord packt mich, und daraus entspringt eine Idee. Ein anderes Mal schreibe ich ein Gedicht, ganz ohne Musik, und dann versuche ich, es irgendwie in einen Song einzuarbeiten. Ich wünschte, es gäbe einen Prozess, dem ich Schritt für Schritt folgen könnte, der jedes Mal Songs abwerfen würde. Dann hätte ich viel mehr davon!

4. Welcher Song liegt dir besonders am Herzen? Warum und wie ist dieser entstanden?

Einen auszuwählen ist, wie von deinen Kindern eines auszuwählen, das dein Lieblingskind ist. (Da ich keine Kinder habe, gebe ich zu, dass das mehr oder weniger eine Vermutung ist.) Ich habe wirklich eine Verbindung zu all meinen Liedern, und jedes ist mir auf seine Art wichtig. Als Beispiel, wie ein Song von mir entstanden ist, würde ich sagen, "Journey" habe ich als Gedicht geschrieben, während ich am LAX Flughafen im Terminal saß und darauf wartete, an Board meines Flugzeugs gehen zu können. Ich war noch recht neu in L.A., hatte mich noch nicht so ganz eingelebt und fühlte mich wie eine Art Insel inmitten des Tumults am LAX. Und obwohl ich mich so fühlte, als ob ich von außen hineinschaute, war dies seltsamerweise kein unangenehmes Gefühl... "Ich bin allein, aber ich bin nicht einsam. Ich bin mit der einzigen Person, die mich kennt." -Journey

5. "Crazy love" ist ein Lied von Van Morrison, das zu so etwas wie deinem Markenzeichen geworden ist. Wie kam es dazu und was gefällt dir an dem Song so gut?

Ich war immer schon ein Fan von Van Morrisons Musik. Eine der ersten CDs, die ich mir jemals gekauft habe, war von ihm, und ich "Crazy Love" war eines der ersten Lieder, die ich auf der Gitarre spielen konnte. Ich glaube, der Grund, warum es eine Art Markenzeichen wurde, ist der, dass es der erste Song war, den viele meiner Fans mich als erstes singen hörten. Jensen kam auf die Bühne und sang ihn mit mir damals auf der ersten Supernatural Convention, Asylum, und es wurde so einige Male auf youtube gespielt. Obwohl ich glaube, dass einige Leute wünschten, Jensen würde es alleine singen, entschieden sich manche von ihnen, den anderen Typ auszuchecken, und so finden sie mich!

6. Inwiefern hat sich deine Musik seit deinen Anfängen verändert?

Sie verändert sich immer noch. Ich denke, jeder Musiker hat seinen oder ihren "Sound", und zu Anfang ist jeder bei der Suche dieses Sounds eingeschränkt dadurch, dass er sein Instrument oder seine Stimme noch nicht so gut beherrscht oder Lampenfieber hat oder all dies zusammen. Wenn sie ihr Handwerk beherrschen, können sie ihren eigenen Sound formen und sind nicht mehr durch ihre Musikalität eingeschränkt. Ich bin noch nicht ganz so weit, aber ich komme dem näher!

7. Was war bisher dein tollstes Erlebnis als Musiker?

Ich liebe es, Leute zu treffen, ich liebe das Reisen, und ich liebe es aufzutreten. Ich kann es immer noch nicht so ganz fassen, das ich all diese Dinge beruflich machen darf.

8. Was sind deine Ziele? Was möchtest du in der Zukunft noch erreichen?

Ich habe einige verschiedene Stationen von Zielen. Sie sind recht persönlich, daher glaube ich, ich verrate sie lieber noch nicht, aber ich arbeitete hart daran, sie zu erreichen!

9. Ist es wahr, dass du einen Song für die Fans geschrieben hast? Hattest du beim Schreiben dieses Songs ein bestimmtes Bild oder ein Erlebnis mit Fans im Hinterkopf?

Ich habe tatsächlich einen Song für die Fans geschrieben. Meine Inspiration war eine Art Gemisch aus vielen Erlebnissen, die ich auf Tour und bei den Supernatural Conventions hatte. Es heißt "I Do It For You". Ich habe es nie aufgenommen, aber vielleicht mache ich eines Tages mal was ganz besonderes damit.

10. Du wurdest wahrscheinlich schon ein- oder zweimal gefragt, wie du dich mit Jensen Ackles angefreundet hast und dazu kamst, bei der Asylum Convention aufzutreten. Möchtest du uns diese Geschichte noch einmal erzählen?

Nee, ich denke, die Geschichte kennt mittlerweile jeder. ;) Was ich aber sagen möchte, ist, es gibt eine Momente, auf die ich zurückschaue, die entscheidende Wendepunkte in meiner Karriere waren, und dies war definitiv einer davon. Ich schätze mich glücklich, dass ich in der Lage bin, für solch eine engagierte und großartige Gruppe von Fans spielen zu können.

11. Würdest du gerne eine Rolle in "Supernatural" Staffel 7 übernehmen? Was würdest du gerne spielen?

Natürlich würde ich das! Wer würde nicht gern in dieser Serie mitspielen? Ganz zu schweigen davon, dass ich J schon mehrmals am Set besucht habe und Cast und Crew insgesamt großartig sind. Das wäre phantastisch. Was für eine Rolle ich gerne spielen würde... Wenn ich die Rolle schreiben dürfte, wäre ich natürlich der verloren geglaubte Winchester-Cousin (der nach irgendeiner anderen Waffe benannt ist), der am Ende einer Episode hereinkommt wie Rambo und die Lage rettet. Realistisch gesehen aber würde ich auch die Rolle des Cops #4 nehmen, der in der ersten Szene von einer Chupacabra verspeist wird.

12. Bei der RingCon letztes Jahr und der AECon 2 hast du zwischendurch einigen der Stargäste die Bühne überlassen, was natürlich ein tolles Geschenk für die Fans ist. Genießt du diese Momente oder ist es auch ein wenig seltsam, den Flow deines eigenen Konzertes zu unterbrechen?

Ich liebe diese Momente. Ich finde eine frei-flißende, lockere Jam Session mit Freunden viel besser als eine reguläre Show nach Setlist. Wenn verschiedene Stimmen, verschiedene Energien einander vor dem Publikum gegenseitig anheizen... das ist viel interessanter für alle, Zuschauer und Musiker!

13. myFanbase ist eine Website, die sich Fernsehserien widmet. Hast du eine Lieblingsserie?

Du meinst, außer "Supernatural"? ;) Ich habe tatsächlich ein paar. Ich muss einige aktuelle Serien hervorheben, die meine Musik gespielt haben, "Parks & Rec" und "Happy Endings", beides sehr witzige Serien. Aufgrund dessen, dass ich soviel herumreise, habe ich selten Zeit (oder Platz auf dem Tivo), um jede Episode einer Serienstaffel zu sehen, daher holle ich mir die DVDs und schaue sie so an. Ich tendiere eher zu Serien, die komplett zu Ende gezeigt wurden, damit ich am Schluss nicht in der Luft hänge. Ich liebe "Battlestar Galactica", was ich kürzlich durchgeschaut habe.

Nicole Oebel - myFanbase