Bewertung

Review: #2.07 Geburtstagswehen

Foto: Elizabeth Mitchell, V - Die Besucher - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Elizabeth Mitchell, V - Die Besucher
© Warner Bros. Entertainment Inc.

So langsam aber sicher geht es für die Fifth Column in die heiße Phase. Erica ist bereit, alle möglichen Schritte zu unternehmen, um Annas Treiben auf der Erde endlich Einhalt zu gebieten. Zuerst muss sie aber beweisen, dass sie das Zeug zur wahren Anführerin hat und dazu geht es erst einmal nach Fernost.

"I am ready to assume leadership of the Fifth Column."

Erica und Hobbes unternehmen also eine kleine Reise rund um den Globus und finden sich inmitten von Bangkok und Hong Kong wieder, um auf Überzeugungstour bei Eli Cohns Leuten zu gehen. Verständlicherweise sind Elis Männer zunächst skeptisch, als Erica die Führung beansprucht, müssen aber schnell zugeben, dass sie über gute Ressourcen verfügt, Einsicht in Annas Pläne hat und auch noch über das notwendige Durchsetzungsvermögen verfügt, um ihre Widerstandsgruppe tatsächlich in den Kampf zu führen. Und trotzdem arbeitet unsere kleine Widerständlergruppe erstmal alleine vor sich hin, denn zu viele Köche verderben den Brei und Elis Leute haben bewiesen, dass sie mit Fäusten und Knarren besser umgehen können als mit ihrem Köpfchen.

Und endlich traut man sich, die großen Fragen in Angriff zu nehmen: Was hat Anna eigentlich genau mit den Menschen vor und wieso haben die Besucher uns nicht mit einem Schlag ausgelöscht? Schnell finden sie dann darauf eine Antwort: die Besucher wollen unsere DNA. Und zwar nur das Beste vom Besten: Stärke, Durchhaltevermögen, ein starkes Immunsystem. Das wird dann zu einem großen Serum verwurschtelt und dann in das menschliche Versuchskaninchen Tyler injiziert, von dessen DNA wir ja wissen, dass sie einige Lücken aufweist. Mit einer "Paarung" zwischen Lisa und Tyler will man anschließend dafür sorgen, dass die Evolution der Vs eine gewaltigen Sprung nach vorne macht. Klingt ein wenig nach den Borg aus dem Star-Trek-Universum, aber gut. Diese Episode beantwortet jetzt wohl die ein oder andere zentrale Frage der letzten beiden Staffeln, weswegen ich diese Erklärung akzeptiere.

Nicht ganz einleuchten will mir die Sache mit der "DNA-Extraktions-Maschine". Hätten die Besucher nicht einfach einen Wangenabstrich Machen können, um an unsere DNA zu gelangen? Reicht bei "CSI" doch auch immer aus. Eine Nadelmaschine ist aber fieser und wirkt für den Zuschauer einfach interessanter als das kleine Wattestäbchen. Also auch hier: akzeptieren!

"I reached out to the global scientific community."

Im Zuge von Ericas Versuch, ihren Machtanspruch innerhalb der Fifth Column zu festigen, taucht doch glatt ein alter Bekannter auf: Dr. Sidney. Der war nach seinem Auftritt am Anfang der Staffel plötzlich spurlos verschwunden, nur um jetzt plötzlich wieder aus der Versenkung aufzutauchen und dem Team mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Klar, schließlich geht es ja um DNA und Evolution, da darf ein Wissenschaftler natürlich nicht fehlen. Wie gut, dass man hier ja noch einen in petto hatte.

Ich rege mich schon etwas darüber auf, dass man mit den Charakteren so unbedacht verfährt. Man lässt sie folgenlang in der Versenkung verschwinden, nur um sie irgendwann wieder einzuführen und so zu tun, als wären sie niemals weg gewesen. Aber gut, auch das bin ich bereit zu akzeptieren: Sid war eben in den letzten Wochen sehr beschäftigt mit Internetrecherche. Und da hat man dann nicht so viel Zeit für den Widerstand zu kämpfen.

"As you know, when I was shot, my memory was wiped clean. Lately, some of it has started to return."

Nicht akzeptieren kann ich jedoch, was die Autoren mit dem Charakter Joshua angestellt haben. Einer der interessantesten Charaktere der ersten Staffel ist zu Annas Schoßhündchen degradiert worden. Keine Emotionen mehr, nur noch blanker Gehorsam gegenüber Anna. Hätte ein interessanter Kniff werden können, hätte man Joshua die Chance gegeben, sich zu entwickeln. Zum Beispiel hätte er Erinnerungsfetzen an seine Zeit als Fifth Column haben können, was ihn in einen Gewissenskonflikt getrieben haben könnte. Doch nichts dergleichen passiert. Vielmehr setzt Anna Joshua auf Lisa an, da Anna mittlerwiele ihre Tochter verdächtigt, sich gegen sie zu stellen. Joshua soll ihr nun vorlügen, wieder Gefühle zu verspüren und sie so aus der Reserve locken.

Dies geschieht jedoch auf solch einem miserablen Weg, dass nicht einmal Anna selbst geglaubt hätte, Joshua wäre jemals ein Fifth Column gewesen. Zu allem Überfluss machen die Autoren auch noch einen dummen, dummen Fehler. Sie lassen den erinnerungsausgelöschten Joshua Lisa direkt auf ein potentielles gemeinsames Gespräch ansprechen, d.h. er spricht Lisa auf ihre gemeinsame Zeit an, in der sie über Emotionen und Co. gesprochen hatten. Wieso glaubt Joshua, er hätte als Widerständler mit Lisa tatsächlich konspiriert, wo Anna doch erst jetzt anfängt, ihre Tochter zu verdächtigen? Es scheint in dem Augenblick des Gesprächs fast so, als erinnere sich Joshua sehr wohl an das Vergangene, jedoch nicht an die Gefühle, die er verspürt hatte. Doch weder Anna noch Joshua können wissen, dass Lisa gegen sie arbeitet. Ist alles etwas verzwickt und alles andere als nachvollziehbar, von daher auch: nicht akzeptabel!

Fazit

Viel bleibt am Ende der Episode nicht zu sagen. Auf der einen Seite gibts Antworten und Ericas neue Attitüde wirkt aufrichtig. Viele kleine Dinge, gerade bei den Besuchern hingegen wirken aufgesetzt, gezwungen und unausgegoren. Und mit dem Cliffhanger wird uns dann auch noch nahe gelegt, Diana nicht über den Weg zu trauen (nicht dass wir das bedingungslos getan hätten). Das ist für eine Serie, die ums Überleben kämpft, einfach zu wenig. Drei Folgen hat man noch Zeit, die ganze Sache spannender zu gestalten.

Melanie Wolff - myFanbase

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