Bewertung

Review: #1.17 Der Friedensvertrag

Foto: Phoebe Tonkin, The Originals - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Phoebe Tonkin, The Originals
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach Rebekahs Weggang steht New Orleans vor einem Neubeginn, der zunächst im Chaos ausartet. Die bedrückende Stimmung durch Rebekahs Verlassen der Stadt ist bei den Originals die gesamte Episode über zu spüren und führt dazu, dass Elijah sich zum neuen Anführer aufschwingt, während sich Klaus einigelt und seine ganz eigenen und viel düstereren Pläne schmiedet.

"Vampires destroy life to survive, witches are only as powerful as their dead, but the werewolves have thrived because their strength comes from family unity."

Die neue (Un)Ordnung führt dazu, dass Elijah das Zepter in die Hand nimmt und darauf besteht, dass alle Clans der Stadt einen neuen Vertrag unterzeichnen. Dabei macht er sich als Vermittler sehr gut und wirkt trotz seiner stilvollen und gelassenen Art sehr bedrohlich, da ein Glitzern in seinen Augen ist, dass die anderen das Fürchten lehren kann. Anders als sein Bruder war Elijah schon immer eher ein Geschäftsmann, der sich gut darauf versteht, die Menge in Schach zu halten und das ohne zu schreien oder mit der Faust auf den Tisch zu hauen. Dennoch merkt man, dass Elijah noch angespannter als sonst ist und den Frieden in der Stadt um jeden Preis wiederherstellen will. Ich vermutet, dass dieses Bestreben mit den beiden Frauen in seinem Leben zusammenhängt. Vielleicht hofft er, dass sowohl Hayley als auch Rebekah zu seiner Familie zurückkehren werden, wenn er beweisen kann, dass er ihnen ein stabiles und sicheres Umfeld bieten kann. Wie Elijah selbst sagt, wäre es für seine Nichte nicht gut, in einer rebellierenden Stadt aufzuwachsen und so ist es schön und dennoch traurig anzusehen, wie Elijah seinem eigenen Privatleben hinterherhinkt, um es allen anderen Personen in seinem Leben recht zu machen.

So wie sein Bruder dazu verdammt ist, sein eigenes Glück in den Hintergrund zu drängen, muss Klaus wieder einmal einsehen, dass er trotz seiner guten Absichten keinen geliebten Menschen lange halten kann. Dies hat ihm nicht nur der Weggang von Rebekah bewiesen, sondern auch, dass sich Hayley immer mehr den Werwölfen zuwendet und nun eigentlich ein fester Bestandteil des Rudels geworden ist. Seinen Schmerz darüber versucht Klaus mit Genevieve zu verdrängen, was ihm auch recht gut zu gelingen scheint. Die beiden gefallen mir ganz gut zusammen, doch für mich ist fragwürdig, wie Genevieve die ganze Situation auffasst. Schließlich hatte sie in der Vergangenheit Rebekah gegenüber eingestanden, dass sie eine Schwäche für Klaus hat und wenn sie bemerkt, dass sie für Klaus nur ein Zeitvertreib ist, würde sie sicherlich rasend werden. Dass ihr noch immer viel an dem Hybriden zu liegen scheint, erkennt man daran, dass sie Klaus offen nach Camille fragt und dann so verunsichert ist, dass sie Camille durch einen verzauberten Traumfänger in ihrer eigenen Wohnung beschattet.

Indem sich Klaus von der Außenwelt zurückzieht, brütet er umso intensiver vor sich hin und schmiedet einen sehr finsteren Plan. Nach Marcels Verrat ist Klaus scheinbar bereit, seine Werwolfseite nun zum ersten Mal seiner Vampirseite vorzuziehen. Zunächst habe ich nicht ganz verstanden, worüber er sich mit Jackson unterhalten hat und erst am Ende der Episode wurde mir der düsterer Plan bewusst. Zunächst nahm ich an, dass der Ring die Werwölfe davor schützen würde, sich je wieder verwandeln zu müssen, aber Klaus hat etwas ganz anderes im Sinn. Indem die Wölfe durch den Ring bei klarem Verstand bleiben, will er sie benutzen, um gegen die Vampire zu rebellieren. Schon seit einigen Folgen kündigte sich an, dass Klaus' Interesse an seinem Werwolfclan stetig zu wachsen scheint und nachdem Marcel ihn auf so erschütternde Weise verraten hat, sieht Klaus anscheinend nur einen Weg, wie er es dem Vampir heimzahlen kann, den er wie einen Sohn oder Bruder betrachtet hat. Denn durch einen Angriff der Werwölfe könnte Klaus all die Vampire tödlich verwunden, die Marcel am Herzen liegen und für Klaus wäre die Rache perfekt.

So verbittert habe ich den Hybriden schon seit langem nicht mehr gesehen und es ist mehr als traurig, was Rebekahs Taten ihm angetan haben. Es wäre sehr schön, wenn Klaus endlich einmal ein wenig Seelenfrieden finden würde, doch ich bezweifle, dass er da bei Genevieve an der richtigen Adresse ist. Sie mag ihm sehr zugetan sein, doch ich denke, dass es sich für Klaus nur um einen kleinen Flirt handelt, bei dem für ihn möglicherweise einige Ringe für die Werwölfe herausspringen.

Sich von den Originals abkapselnd ist Hayley nun Teil des Werwolfclans geworden und fügt sich dort ganz wunderbar ein. Trotz ihres stetig wachsenden Bauchs, hat sie ihre Energie nicht verloren und sagt Elijah klipp und klar, dass er die Werwölfe gefälligst mit einzubeziehen hat. Diese Art Hayleys, dem unsterblichen Erzfeind eine verbale Ohrfeige zu geben, bewundere ich jedes Mal. Mit dem Verschwinden von Rebekah wird man den Puffer zwischen den Brüdern sicherlich auf Hayley und Camille aufteilen, wobei es die beiden Frauen sehr gut verstehen, den Brüdern ohne ein Lächeln zu sagen, wie falsch einige ihrer Entscheidungen sind.

Da sich alle von Kieran abgewandt haben, bleibt seine Betreuung allein Camille überlassen, die damit im Verlauf der Episode immer mehr zu kämpfen hat. Zu Beginn versteht sie es noch ganz gut, sich mit ihrem Onkel gesittet zu unterhalten, doch als Kieran immer mehr die Kontrolle über sich verliert, bricht Camilles selbstsichere Fassade, die ohnehin schon sehr bröckelig war, vollends zusammen. Leah Pipes bringt dieses Trauerspiel sehr ergreifend auf den Bildschirm und lässt sich dann in die Arme von Marcel fallen. Was genau ihn dazu treibt, mit Camille zu schlafen, obwohl er weiß, dass sie beobachtet werden, verstehe ich nicht. Schließlich scheint Marcel Camille zu mögen und ich kann mir nicht vorstellen, warum er wollen sollte, dass Klaus, wenn er von der gemeinsamen Nacht der beiden erfährt, seine Wut darüber an Camille auslässt. Allgemein trug Marcel zu dieser Episode recht wenig bei und es wird nicht klar, ob er sich gegen Klaus stellen will, weil er wütend über seine Trennung von Rebekah ist oder ob er einfach nur wieder der Herrscher von New Orleans sein will. Letzteres fände ich recht einfallslos, da man sich zuvor bemüht hat, ihn durch seine Beziehung zu Davina als jemandem mit einem Gewissen darzustellen. In letzter Zeit wurde jedoch immer wieder deutlich, dass Marcel aus allem seine Vorteile zu ziehen weiß und sein Leben nur auf Intrigen aufzubauen, reicht mir eigentlich nicht aus.

Die Freundschaft zwischen Davina und Josh hat mich auch in #1.17 Moon Over Bourbon Street wieder erfreut. Zurück bei den Hexen fühlt sich Davina sichtlich fehl am Platz und die Sticheleien von Monique machen ihr sehr zu schaffen. Auch wenn Monique bereits bewies, skrupellos sein zu können, hätte ich nicht gedacht, dass sie sich ihrer ehemals besten Freundin gegenüber so feindselig aufführen könnte. Ihr Verhalten ist einfach nur bitchy und herzlos, weshalb ich sehr froh bin, dass Davina noch Josh an ihrer Seite hat, der das verängstigte Mädchen wieder aufzubauen weiß.

Fazit

In dieser Episode schwingen unterschwellig sehr viel Trauer und Beklemmung mit, die den Zuschauer sofort erfassen. Auch wenn sich der Ausstieg von Claire Holt bisher nicht negativ auf die Storyline auswirkt, ist zu spüren, dass die Charaktere ein wenig in der Luft hängen und erst erforschen müssen, wie es nun für sie weitergehen wird.

Marie Florschütz - myFanbase

Die Serie "The Originals" ansehen:


Vorherige Review:
#1.16 Abschied von New Orleans
Alle ReviewsNächste Review:
#1.18 The Big Uneasy

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "The Originals" über die Folge #1.17 Der Friedensvertrag diskutieren.