Bewertung

Review: #4.16 Dembe Zuma (Nr. 10)

Nach über acht Wochen Pause ist die Anspannung ein wenig verflogen. Der Schock über Dembes vermeintlicher Betrug ist der Neugier gewichen, ob er es tatsächlich gewesen ist und was hinter seinem Betrug steckt. So wirklich überzeugt, dass er es gewesen ist, der Red versucht hat zu töten, war ich ja eigentlich nie und so ist es nicht verwunderlich, dass sich relativ schnell herausstellt, dass es gar nicht Dembe war, der das Gift in den Alkohol getan hat.

"My dark forces had a name, a person I entrusted with the most heinous offenses of my life. My confessor, who doth now condemn me."

Der Schnitt in der letzten Folge hat natürlich sehr nahe gelegt, dass er es war, der Red den beinahe tödlichen Drink in die Hand gedrückt hat und ich muss gestehen, ich bin schon einen Moment auch darauf reingefallen. Dabei war es doch so viel offensichtlicher, wer hinter der Tat steckte: Mr. Kaplan. Oder Katherine Nemec, wie ihr richtiger Name lautet, wie wir in dieser Episode erfahren.

Red ist natürlich von der Tatsache geblendet, dass jemand ihm Nahes versucht hat ihn zu töten und setzt natürlich alles daran, Dembe ausfindig zu machen, der seinerseits loszieht, um seine Unschuld zu beweisen. Und dazu entführt er erst einmal Aram aus seiner Wohnung. Der Grund will sich mir nicht so recht erschließen. Dembe hätte auftauchen, seine Situation erklären können und hätte sicherlich Verständnis von Aram bekommen. Aber man muss ja den Zuschauer noch ein wenig an der Nase herumführen…

Während Dembe (und Aram) losziehen, um herauszufinden, wer hinter dem Anschlag steckt, begeben sich auch Red und Liz auf die Suche nach Dembe und werden in einen obskuren Fall um eine Organisation namens Sanctum Corporation verwickelt. Zum ersten Mal ist der Storybogen um Red der wesentlich schwächere, vor allem als bei dem Telefonat zwischen Red und Dembe letzterer auch noch von dem Hinterwälder angeschossen wird, der Dembe klar macht, dass Kate tatsächlich noch am Leben ist. Wen interessiert da schon die Bienenkönigin, die losgezogen ist, um denjenigen zu töten, der sie verletzt hat. Klar, man brauchte die Storyline, um an den Aufenthaltsort von Dembes Tochter zu kommen, aber sie war nicht vollkommen obskur, sondern auch noch langweilig ohne Ende, auch wenn Reds Kumpel, Glen Carter, mal wieder auftaucht. Ich kann gar nicht recht festmachen, was mich an der Storyline stört, da sie so schon Zuhauf in "The Blacklist" integriert war. Meist jedoch arbeitete Red alleine und hier hat er Elizabeth an der Backe, die nicht so recht etwas zu dem Fall beitragen kann und mitdackelt wie ein braves Hündchen. Das FBI ist einfach komplett fehl am Platz im Moment in dieser Serie, denn auch Ressler, Navabi oder [url=Cooper]http://www.myfanbase.de/the-blacklist/charakterbeschreibungen/?pid=19626[url] haben nicht wirklich viel mit der Geschichte zu tun.

Umso besser wird es, als die beiden Geschichten um Dembe und Red sich endlich treffen und Red klar wird, das Dembe ihm nicht in den Rücken gefallen ist. Der Augenblick, als Red bewusst wird, wer es ist, der hinter ihm her ist, ist grandios, denn man sieht mit einem Mal Reds Welt zusammenbrechen. Im Auto, als er Liz von seiner Tat erzählt und gesteht, dass er nicht zurück gegangen ist, um nachzusehen, ob er Kaplan tatsächlich getötet hat, weil er in dem Moment wusste, als er abdrückte, dass es ein großer Fehler war, da wird klar, dass dieser Fall nicht einfach sein wird. Es wird der emotionalste Kampf, den die Zuschauer bislang zu sehen bekommen haben, weil Kaplan der Mensch war, der Red am nächsten stand. Es wird ein Kampf zweier ehemaliger Freunde und es droht, ein hässlicher Krieg zu werden.

Randnotiz

Der Nebenplot um Arams Verschwinden beziehungsweise die kleine Eifersüchteleien zwischen Samar Navabi un der alten Flamme, deren Namen ich schon wieder vergessen habe, ist eigentlich nicht der Rede wert. Mich wundert ein wenig, dass Aram sich noch einmal mit der Hackerin eingelassen hat. Klar, die beiden hatten ein einschneidendes Erlebnis in der letzten Folge, das die beiden wieder etwas näher gebracht hat, aber dass Aram den Betrug einfach so abhaken kann und wieder mit ihr in die Kiste hüpft, geht mir persönlich zu schnell. Wobei – wieviel Zeit ist zwischen der letzten und dieser Episode vergangen? Angeblich drei Wochen… Fühlt sich an wie ein gutes halbes Jahr. Natürlich geht es mal wieder nur darum, Aram und Samar weiter auseinanderzuhalten. Irgendwie sind die beiden nie zur selben Zeit auf der selben Seite des Buches.

Fazit

Spannende Episode, die in der Mitte ein paar Längen aufweist, aber gerade durch Dembes Suche nach der Wahrheit und der Offenlegung, dass Kaplan hinter der ganzen Sache gegen Reddington steckt, noch rechtzeitig die Kurve kriegt. Das Ende war eigentlich vorhersehbar. Aber man, ich freue mich auf die nächste Folge.

Melanie Wolff - myFanbase

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